Männer als Risikogruppe
Günter Albrecht ist emeritierter Professor für Soziologie an der Universität Bielefeld, der unter anderem für seine Forschungen im Bereich der sozialen Probleme bekannt ist. Er sagt: „Die Schwankungen in der Suizidrate ergeben sich durch das Zusammenwirken vieler Faktoren."
Die wirtschaftlichen Krisen, vor allem die Arbeitslosigkeit, lassen zwar die Suizidraten steigen. Doch die Auswirkungen seien für Männer und Frauen sowie für verschiedene Altersgruppen sehr unterschiedlich. „Für Männer sind sie deutlich stärker als für Frauen und für Männer zwischen 45 und 65 Jahren stärker als für Männer anderer Altersklassen."
Dass ältere Männer öfter zu Suizidopfern werden, lasse sich unter anderen damit erklären, dass Männer mit dem Ausscheiden aus dem Beruf meist auch die sozialen Kontakte verlieren, die mit der Arbeit verbunden waren. Darüber hinaus haben sie größere Probleme, mit dem im höheren Alter oft drohenden Leben in Abhängigkeit von Pflegepersonal und in persönlicher Schwäche zu leben.
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