Statistik

OWL-Schulen: Fast die Hälfte der Lehrer steht kurz vor dem Ruhestand

Die wichtigsten Fakten über Lehrer in der Region

06.10.2015 | 06.10.2015, 16:23
OWL. Knapp 19.800 Lehrer unterrichten derzeit an den Schulen der Region. Fast die Hälfte von ihnen (43,7 Prozent) ist nach Angaben des Landesamts für Statistik IT NRW älter als 49 Jahre. Viele stehen kurz vor der Pensionierung oder Rente. Zum Vergleich: Der Anteil der Pädagogen unter 35 Jahren beträgt in OWL nur 20 Prozent. Doch dieses Verhältnis soll sich künftig ändern.

„Seit einigen Jahren stehen die Schulen der Region vor einem Generationenwechsel“, sagt Erziehungswissenschaftlerin Birgit Lütje-Klose von der Universität Bielefeld. „Je nach Gründungsjahr der Schule gibt es Kollegien, die demnächst fast komplett ausgetauscht werden müssen. Auf der anderen Seite gibt es Schulen, deren Personal je zur Hälfte aus älteren und jungen Lehrern besteht.“

Die Karte zeigt, wie die Altersstruktur der Schulen in Ostwestfalen-Lippe aussieht:


Junge Lehrer willkommen

Zu Beginn des Schuljahrs 2015/16 wurden in OWL nach Angaben der Bezirksregierung Detmold insgesamt 304 Lehrer eingestellt, die meisten davon (69) an den Gesamtschulen, den Berufskollegs (54) und den Grundschulen (49).

Es müsse damit gerechnet werden, dass in der Region „durch die normale Fluktuation aus Altersgründen“ eine Verjüngung der Lehrerschaft erfolgt, sagt der Sprecher der Bezirksregierung Detmold, Andreas Moseke. Vor allem an den Grundschulen der Region spiele das Thema Generationenwechsel eine wichtige Rolle. Grundschullehrer sind nach Angaben des statistischen Landesamts IT NRW im Durchschnitt älter als ihre Kollegen an weiterführenden Schulen.

Nach der Anzahl der Kinder im Grundschulalter ist der Kreis Gütersloh mit 13.778 zurzeit der größte in der Region, sagt die Schulrätin im Kreis Gütersloh, Christel Dahlhoff-Hilbert. „Da viele Kollegen aktuell in Rente gehen, ist der Bedarf an neuen Lehrkräften sehr hoch.“

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