Paderborn. In den vergangenen drei Tagen hat sich die Busdorf-Kirche innen und außen festlich geschmückt präsentiert. Diese Pracht hat einen besonderen Grund. Denn in dem im Jahr 1036 eingeweihten Gotteshaus wird vom 3. bis zum 5. Februar stets eine außergewöhnliche Drei-Tage-Feier abgehalten. Dieses Triduum erinnert an den Heiligen Blasius, der im vierten Jahrhundert in Armenien den Märtyrertod erlitten hatte. Und der im katholischen Volksglauben zu den 14 Nothelfern zählt. Der Legende nach rettete der Bischof von Sebaste in der Gefangenschaft einem Mithäftling, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte, das Leben.
"Durch die Fürsprache des heiligen Bischofs Blasius befreie und bewahre dich der Herr vor allem Übel des Halses und jedem anderen Übel", heißt es deshalb im Blasiussegen, der in vielen Kirchen jeweils am 3. Februar erteilt wird. Zu diesem Satz hält der Priester dem Gläubigen zwei gekreuzte und brennende Kerzen entgegen.
In der Busdorfkirche aber ist das anders. Hier - und wohl nur hier auf diesem Globus - wird der Segen mit einem Kopfreliquiar erteilt. Diese Büste aus dem 14. Jahrhundert enthält der Überlieferung nach einen Teil der Hirnschale des Heiligen. Der selige Bischof Meinwerk, der die Busdorfkirche erbauen ließ, soll die Reliquie aus Rom mitgebracht haben.
Auch im Diözesanmuseum ist Blasius präsent. Dort ist ein Tragaltar aus dem 11. Jahrhundert ausgestellt. Das wertvolle Stück aus dem Abdinghofkloster zeigt in vergoldetem Kupfer das Martyrium und die Enthauptung des Bischofs. Das Kunstwerk ist von Roger von Helmarshausen und wurde zur Canossa-Ausstellung restauriert.
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