Salzkotten-Verlar. „Vor 13 Jahren hatte ich von dieser Herzkissenaktion gelesen und die Idee bei den Landfrauen hier im Ortsverband Salzkotten ins Spiel gebracht“, erinnert sich Birgit Vahle, während sie eines der bunten Kissen in den Händen hält und die letzte Naht per Hand schließt. Seither gab es jedes Jahr einen Termin der Landfrauen des Ortsverbandes Salzkotten, an dem Herzkissen für Brustkrebspatientinnen genäht wurden. Die Aktion findet immer in einem der Ortsteile des Stadtverbandes statt.
In diesem Jahr hatte sich Verlar bereit erklärt und die Vorsitzende des Ortsteils Gabi Schmickmeier-Fecke sowie die Schriftführerin Silvia Bunte freuen sich, dass „über 30 Frauen den Weg ins Pfarrheim gefunden haben und uns tatkräftig unterstützen.“ Viele sind nicht zum ersten Mal dabei und haben ihr eigenes Handwerkszeug wie Scheren, Nadeln und auch Nähmaschinen selbst mitgebracht. Doch Neulinge finden ebenfalls schnell ihren Platz an einer der Stationen und können sich dort einbringen.

An einigen Tischen wird nach Vorlage der Stoff zugeschnitten, woanders wird genäht, gewendet, mit Füllwatte gestopft und final zusammengenäht. Alles geht Hand in Hand und wird mit viel Sorgfalt erledigt. Die Muster der Baumwollstoffe sind fröhlich und bunt, das spezielle Füllmaterial wird exakt abgewogen und ist waschbar.
Projekt mit langer Tradition: Frauen aus Salzkotten nähten Herzkissen auch schon 2015
Herzkissen lindern Schmerzen und Spannungen in der Achselhöhle
Nach einer Brustkrebsoperation klagen viele Patientinnen über Druck beziehungsweise Wundschmerzen in der Achselhöhle. Um diese Schmerzen zu lindern, eignen sich ganz besonders Kissen in Herzform, die sich gut unter den Arm klemmen lassen. Die speziell geformten und gefüllten Herzkissen tragen also dazu bei, Schmerzen und Spannungen in der Achselhöhle nach einem chirurgischen Eingriff zu lindern und sind somit eine große Erleichterung für Brustkrebspatientinnen.
Nicht selten dienen die farbenfrohen Kissen aber auch als Seelentröster und sind ein Zeichen der Solidarität und Unterstützung für die betroffenen Frauen. 20 Kilo Füllwatte ist in Verlar verarbeitet worden - entstanden sind gut 120 Kissen, die in den nächsten Tagen an die Frauenklinik St. Louise Paderborn überreicht werden, wo diese an die Patientinnen weiterverschenkt werden.
Wie wichtig diese Kissen für die betroffenen Frauen sind, wissen einige der Näherinnen, denn auch in ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis sind Frauen, die Brustkrebs hatten. Eine Freundin habe nach ihrer OP so ein Herzkissen auf ihrem Bett vorgefunden und es habe ihr, trotz der Umstände, ein Lächeln auf die Lippen gezaubert und außerdem habe es ihr sehr geholfen, berichtet eine Teilnehmerin, die nicht mit Namen genannt werden möchte.
Da die Zahl der Betroffenen stetig steigt, ist das Engagement der Landfrauen umso wichtiger. Im nächsten Jahr wollen sie statt 20 mindestens 25 Kilo Watte verarbeiten.
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