Demokraten gehen in Salzkotten und Delbrück für Zusammenhalt auf die Straße

Salzkotten/Delbrück. Bangemachen vor Feinden der Demokratie gilt nicht. Das haben am Freitagnachmittag mehr als 300 Menschen bei Kundgebungen für Frieden und Zusammenhalt in Salzkotten und in Delbrück auf ganz persönliche Weise zum Ausdruck gebracht. Auf dem Sälzer Marktplatz kamen 200 Frauen und Männer nach einem Aufruf des Pfarrgemeinderats St. Marien zusammen. Er machte unter dem Titel &bdquo;Zusammen: Halt“ eine Aktion des Erzbistums sichtbar. Die Teilnehmer trugen Plakate mit Slogans wie &bdquo;Bunt statt blöd“, &bdquo;Einheit in der Vielfalt“ oder &bdquo;Hass ist keine Alternative“. Mit von der Partie waren auch Mitglieder des Eine-Welt-Kreises und der &bdquo;Omas gegen Rechts“. Während 100 Meter entfernt auch die AfD einen Infostand betrieb und ihre Vertreter mit der Kundgebung zwischenzeitlich auf Tuchfühlung gingen, gab Bürgermeister Ulrich Berger (CDU) in einer eindrücklichen und ergreifenden Rede zu, dass er als Bürger durchaus sorgenvoll in die Zukunft blickt. Salzkottens Bürgermeister betont die Verantwortung Im Angesicht der auf dem Marktplatz eingelassenen Stolpersteine als Gedenken an von Nazis ermordete Salzkottener Juden warnt er vor einer Wiederholung der Geschichte: &bdquo;Wir sehen wieder, wie Hass aufkeimt und immer lauter wird. Wie sich Menschen trauen, Dinge zu sagen, die vor Jahren noch undenkbar waren.“ Mehr zum Thema: Kundgebung: 1.500 Delbrücker zeigen Flagge gegen Rechtsextremismus Er fordert den Einsatz aller Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt der Demokratie: &bdquo;Sie ist nicht nur ein System, sie ist ein Auftrag. Sie verlangt von uns, dass wir Verantwortung übernehmen.“ In der Auseinandersetzung mit Hetzern und Spaltern mahnt Berger, nicht den gleichen Weg einzuschlagen wie sie: &bdquo;Wir müssen das Gespräch suchen. Wir müssen verstehen (. . .). Wir müssen aufklären. Denn auch diese Menschen sind unsere Nachbarn, unsere Mitbürger, unsere Freunde.“ Hoffnung gebe, dass sich in diesen Zeiten viele Bürger für die Demokratie und das Grundgesetz stark machten, so Berger. Er wünscht sich ein Aufstehen gegen Extremismus, Hass, Hetze und Gewalt sowie für Freiheit, Frieden und Demokratie. &bdquo;Denn:“, so Berger, &bdquo;Nie wieder ist jetzt.“ Lesen Sie auch: Die Rede von Bürgermeister Ulrich Berger im Wortlaut Meinung ist gefragt Wie der Bürgermeister, warb auch der zweite Redner, Monsignore Ulrich Auffenberg für die Stimmabgabe bei der Bundestagswahl am Sonntag: &bdquo;Welch Glück haben wir, dass wir frei wählen dürfen!“ Der Geistliche fordert den &bdquo;Aufstand des Gewissens“ in Anbetracht der politischen Verschiebungen in Deutschland aber mit Blick auch den Angriffskrieg Wladimir Putins und die Narzissmus-getriebene Irrationalität Donald Trumps. Jede und jeder sei aufgefordert, seine Stimme zu erheben, wenn Fakten verdreht würden oder Menschlichkeit missachtet werde: &bdquo;Wir dürfen nicht mehr um des lieben Friedens willen schweigen. Wir müssen freundlich, aber deutlich unsere Meinung sagen.“ Auch interessant: Der Liveticker zur Bundestagswahl im Kreis Paderborn Nach der Kundgebung führte Pfarrgemeinderatsmitglied Josefine Evens-Jürgens die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Kirche St. Marien für abschließende Gebete und Lieder. Gesungen wurde auch in Delbrück, als die Menschenkette tatsächlich komplett war. Etwas mehr als 100 Kinder, Frauen und Männer waren dem Aufruf des Bündnisses &bdquo;Delbrück bleibt bunt“ gefolgt. Organisator Dirk Krüger sah seine Erwartungen übertroffen. &bdquo;Es sind genügend Menschen gekommen, um eine Kette ums Rathaus zu bilden.“ Krüger sieht darin ein wichtiges Zeichen in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Spannungen. Unter dem Motto &bdquo;Hand in Hand – wir schützen unsere Demokratie“ hatte er bewusst das Rathaus als Veranstaltungsort ausgewählt. Es stehe als Haus aller Bürgerinnen und Bürger für Gemeinschaft – und die Menschenkette drumherum symbolisiere den Zusammenhalt der Menschen.

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