Salzkotten. Drei Ordensschwestern aus Salzkotten wollen die Herzen der Musikliebhaber erobern. Die Franziskanerinnen M. Birgit Henning, M. Alexa Furmaniak und die Postulantin Marie-Luice Liebenau rechnen sich gute Chancen auf einen der vorderen Plätze im Wettbewerb um den „Vocation Music Award 2021" aus.
Obwohl sie mit ihrem Musikbeitrag erst kurze Zeit im Internet zu sehen und zu hören sind, wurde ihr Lied schon über 2.000 Mal angeklickt. Bei diesem kirchlichen Musikwettbewerb können selbst geschriebene Songs zum Thema Berufung eingereicht werden – den Besten winkt eine professionelle CD-Produktion ihres Beitrags sowie ein Preisgeld.
Die Musikrichtung ist dabei nicht festgelegt. Sie reicht von Rock, Pop bis hin zur Volksmusik oder klassischer Kirchenmusik. „Als die Einladung zur Teilnahme bei uns auf dem Rechner erschien, habe ich zunächst gedacht, das ist nichts für uns und diese in den Papierkorb verschoben", erinnert sich Schwester M. Birgit, die im Salzkottener Mutterhaus der Franziskanerinnen auch für die laufende Verwaltung zuständig ist.
Refrain im Kopf
Doch das Schicksal wollte es anders. Über Schwester M. Alexandra, die ebenfalls von dem Wettbewerb erfahren hatte, erfuhr auch Schwester M. Alexa davon. Die Leiterin der Novizinnen-Ausbildung erinnert sich augenblicklich an die derzeitige Postulantin, Marie-Luice Liebenau, die sich seit Januar dieses Jahres in der Noviziat-Ausbildung befindet.
Die 27-jährige gebürtige Cellerin, die sich nach ihrem Studium als Geo-Wissenschaftlerin und einer anschließenden Bäckerlehre für das Leben in der Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen entschieden hat, hatte zwar bisher noch keinen öffentlichen Gesangsauftritt, aber den Refrain eines selbst getexteten Liedes im Kopf, das sowohl ihren Lebensweg als auch ihren Weg zu Gott beschreibt.
Die in Etteln geborene Schwester M. Birgit, die aus Paderborn stammende Schwester Alexa und eben Postulantin Marie-Luice Liebenau bildeten von nun an nicht nur eine Noviziat-Gemeinschaft, sondern auch ein Gesangstrio. „Es wurde getextet und geprobt, wann immer es möglich war", berichtet Schwester M. Birgit. Schnell wurde den Hobbysängerinnen aber klar, dass es ohne professionelle Hilfe nichts wird.
"Und wieder hatten wir Glück"
Also wurde mit dem Paderborner Organisten Christian Nolde ein Profi ins Boot geholt. Er sorgte für die Noten und gab den drei singenden Schwestern viele wertvolle Tipps. Gemeinsam wurde weiter geprobt. „Das Miteinander hat einfach Freude gemacht. Eine besondere Herausforderung und unser aller Anliegen war, mit diesem Lied und mit der Melodie gemeinsam genau das zum Ausdruck zu bringen, was in Maries Herzen gewachsen ist", betont Schwester M. Birgit.

Weil auf dem Video auch die begleitende Orgel zu sehen sein muss, wurden die Aufnahmen in der Kirche des Mutterhauses gemacht. „Und wieder hatten wir Glück", erinnert sich Schwester M. Alexa. Dominik Korth ist nicht nur Haustechniker im Mutterhaus, er ist auch DJ und Elektromeister von Beruf – also der ideale Mann für die Technik. Mit seiner Unterstützung gelang nun die Aufnahme des Liedes. „Bei allem Spaß an der Sache haben wir es immer als eine besondere Herausforderung gesehen, mit unserem Lied, das in unserem Inneren entstanden ist, die Botschaft der Freude des Lebens nach draußen zu bringen", sagte Schwester M. Birgit.
Im Internet kann man sich die Schwestern anhören (www.vocation-music-award.com/deutschland/contest) und auch noch bis zum 30. Juni seine Stimme abgeben. Bei der Prämierung entfallen 30 Prozent auf die Onlineabstimmung und 70 Prozent auf die Bewertung durch eine Jury. Die Gruppen der 20 besten Beiträge werden dann zum Finale nach Mannheim eingeladen. Hier werden dann am 17. Juli die zehn Besten ausgezeichnet – vielleicht sind auch drei Ordensschwestern aus Salzkotten dabei.