Salzkotten

Wasser in Salzkotten wird weicher und teurer

Die Carix-Anlage zur Enthärtung des Trinkwasser geht am Wochenende in Betrieb. Was das für den Wasserpreis bedeutet

Neubau am Wasserwerk: Die Carix-Anlage soll für weicheres Wasser in Salzkotten sorgen. Am Sonntag ist hier Tag der offenen Tür. | © Marco Schreiber

Marco Schreiber
06.12.2018 | 06.12.2018, 13:10

Salzkotten. Der Betriebsausschuss von Salzkotten hat am Dienstag zugestimmt, den Wasserpreis um 35 Cent je Kubikmeter zu erhöhen. Wenn der Stadtrat wie empfohlen zustimmt, werden ab kommenden Jahr 1,10 Euro je Kubikmeter fällig. Grund dafür ist die Carix-Anlage zur Enthärtung des Trinkwassers, die am Freitag in Betrieb gehen soll. Nach zwei bis drei Tagen sollen auch die weiter entfernten Ortsteile das aufbereitete Wasser erhalten, sagte Stadtwerke-Betriebsleiter Ludwig Bewermeier.

Ob die Anlage planmäßig ans Netz gehen kann, hänge von den Wasserproben ab, die noch im Labor untersucht werden. "Das Ergebnis kommt am Donnerstagnachmittag", so Bewermeier. Wenn alles in Ordnung sei, werden am Freitag die Schieber aufgedreht. Wie sich die Umstellung auf weiches Wasser auf Hausgeräte auswirkt und was bei der Einstellung von Geschirrspülern oder Waschmaschinen zu beachten ist, darüber sollen die Einwohner mit der nächsten Abrechnung per Post informiert werden.

Große Mengen Strom werden gebraucht

Knapp 3,5 Millionen Euro haben die städtischen Wasserwerke für die Anlage am Habringhauser Weg ausgegeben. Der neue Trinkwasserpreis sei aus den Betriebskosten für die Aufbereitungsanlage und dem geplanten Verkauf von etwa 1,2 Millionen Kubikmeter Trinkwasser errechnet. Für das Verfahren werden große Menge Strom, Bewermeier geht von etwa 400.000 Kilowattstunden aus, sowie Kohlendioxid benötigt, was insgesamt eine Viertelmillion Euro kosten soll. Aus dem Kredit für die Baukosten resultiere keine Zinsbelastung. „Wir haben den richtigen Zeitpunkt für die Kreditaufnahme getroffen", so Bewermeier.

Weniger bezahlen sollen die Salzkottener hingegen fürs Abwasser. Die Gebühr für das Einleiten von Schmutzwasser kann von 2,20 Euro auf zwei Euro gesenkt werden. Im Vergleich der Gemeinden im Kreis Paderborn rücke Salzkotten damit auf den zweiten Platz vor, sagte Christian Henkenmeier von den Stadtwerken. Nur in Hövelhof müsse weniger bezahlt werden, nämlich 1,85 Euro je Kubikmeter. Die Preissenkung wurde durch den weiteren Abbau der Schulden möglich. 2020 werde man schuldenfrei sein.

Gebühr für Regenwasser bleibt unverändert

Die Gebühren für das Einleiten von Regenwasser sollen unverändert bleiben bei 42 Cent je Kubikmeter. Sie werden je Quadratmeter bebauter Fläche abgerechnet. Die wird in Salzkotten immer größer und liegt laut Henkemeier mittlerweile bei fast 3,3 Millionen Quadratmetern. Bei der Abrechnung habe die Bürger eine Mitwirkungspflicht, sagte Bewermeier auf Nachfrage der Grünenfraktion.

Es werde nur stichprobenartig geprüft, ob die Werte noch korrekt sind, die bei einer Überfliegung des Stadtgebietes 2008 erhoben worden seien. Das finde "turnusmäßig im laufenden Betrieb" statt. Insgesamt habe man 6500 Regenwasseranschlüsse registriert.

INFORMATION


In Salzkotten wurden seit Mai 2015 nach Angaben der Stadtwerke 3780 digitale Wasserzähler installiert. Damit sei die Hälfte der Zähler ausgetauscht, sagte Christian Henkenmeier von den Stadtwerken Salzkotten. Die Ablesung habe 13 Stunden gedauert und sei bei zwei Fahrten durch das Stadtgebiet und die Ortsteile erfolgt. „Die Erfahrungen sind gut", sagte Henkenmeier. „Es hat keine Beschwerden, keine Nachfragen gegeben."

Mittlerweile seien auch Lichtenau und Delbrück „auf den Zug aufgesprungen" und planen ebenfalls die Umstellung auf die neue Technik. Die digitalen Wasserzähler werden per Funk ausgelesen, wofür eine Vorbeifahrt mit dem Auto und dem entsprechenden Empfangsgerät genügt.