Drogenszene in Paderborn: Bürgermeister berichtet von „massivem“ Polizeieinsatz

Paderborn. Mit Blick auf die offene Alkohol- und Drogenszene an der Westernmauer in Paderborn will die Stadt nun sichtbar durchgreifen. Von mehreren Maßnahmen hat die Verwaltung im Stadtrat berichtet. Hierbei geht es um einen alternativen Platz sowie einen möglichen Drogenkonsumraum. In enger Abstimmung mit der Kreispolizei, so Bürgermeister Stefan-Oliver Strate (CDU), hat es auch einen großen Einsatz gegen die Drogenszene gegeben. Auch das soll einen nachhaltigen Eindruck bei Szeneangehörigen hinterlassen haben. Die Stadt möchte die Szeneangehörigen von der Westernmauer verdrängen. Das hat vor allem mit dem Schutz des dort untergebrachten Jugendtreffs Inscene der Arbeiterwohlfahrt (AWO) sowie mit einem von Jugendlichen besuchten Computerclubs zu tun. Das führte Sandra Jürgenhake, Beigeordnete für Jugend, Soziales, Bildung und Sport, während der Ratssitzung aus. Um einen aktuellen Sachstand zur Situation an der Westernmauer hatte die SPD-Fraktion gebeten. Wie mehrfach berichtet, klagen Anwohner und Eigentümer aus dem Wohnkomplex Westernmauer 12-16 über Belästigungen wie Lärm, Pöbeleien und Dreck, über den Drogenhandel sowie über das – aus ihrer Sicht – zögerliche Handeln der Stadt. Andererseits geht es um Passanten sowie Kunden des Padersprinters, die sich laut Jürgenhake an der Zentralen Omnibushaltestelle beziehungsweise am Padersprinter-Kundencenter nicht mehr sicher oder unwohl fühlen. Drogenszene an Paderborner Westernmauer: Stadt kündigt Maßnahmen an Szene in Paderborn: Beigeordnete spricht von &bdquo;unhaltbarem“ Zustand Wie brisant die Situation zuletzt mit Blick auf den AWO-Jugendtreff gewesen ist, beschrieb Jürgenhake so: &bdquo;Wir betreiben mit dem Jugendamt und der Prävention viel Aufwand für Kinder und Jugendliche. Und da ist es unhaltbar, dass die gesamte Dramaturgie einer Alkohol- und Drogensucht in seiner vollen Ausprägung direkt vor dem Eingang zur Verfügung steht.“ Zeitweise sollen sich bis zu 30 Personen an der Westernmauer aufgehalten haben. .responsive23-31BE9I6tWz8WYEzR-map-1211-pb-westernmauer-12-16 { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-31BE9I6tWz8WYEzR-map-1211-pb-westernmauer-12-16 { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-31BE9I6tWz8WYEzR-map-1211-pb-westernmauer-12-16 { padding-top: 142.86%; } } Wie die NW berichtet hatte, ist unterdessen auch die Zahl der Streifen durch die Boss-Wache (Büro für Ordnung, Schutz und Sicherheit) erhöht worden. Demnach sollen Kräfte des Ordnungsamtes und der Kreispolizei Paderborn mindestens viermal am Tag vor Ort sein. Dazu sagte Jürgenhake im Rat: &bdquo;Wir bekommen täglich vier Berichte von Begehungen.“ Auf zwei Aspekte verwies die Beigeordnete besonders. Einerseits würden die Maßnahmen &bdquo;scheinbar einen deutlichen Effekt“ auslösen, darum habe sich die Szene an der Westernmauer verkleinert. Andererseits bemüht sich die Stadtverwaltung darum, einen alternativen Platz für die Szene zu finden. Und sie verfolgt den Vorschlag, einen Drogenkonsumraum einzurichten. Themenwoche: Volksdroge Kokain: Kontroverse um Drogenkonsumraum in Paderborn reißt nicht ab Bürgermeister in Paderborn: Kreispolizei kontrolliert in der Stadt Mit welcher &bdquo;Klarheit“, so Bürgermeister Strate, die Kreispolizei auch an der Westernmauer vorgehe, habe &bdquo;vor Kurzem ein massiver Polizeieinsatz“ gezeigt. Ein &bdquo;Umschlagcenter“ sei &bdquo;großflächig ausgehoben“ worden, sagte Strate im Rat. Ob es sich hierbei um Drogen handelte, ließ er offen. Auf Nachfrage bei der Kreispolizei bestätigt Sprecherin Corinna Koptik, dass es &bdquo;verschiedene Schwerpunktkontrollen“ gegeben habe. Dabei sei es um Betäubungsmittel und generell um Straftaten gegangen. Alleine im November habe es bisher mehrere Einsätze gegeben. Kriminalbeamte seien auch in zivil unterwegs. In der Folge könnte das dazu beigetragen haben, dass an der Westernmauer seit mehreren Wochen &bdquo;sehr viel weniger Personen dort anzutreffen“ seien, sagte Jürgenhake. Der Bereich am AWO-Jugendtreff sei &bdquo;in der Regel ganz frei von Personen aus der Szene“. Vor allem würden Szeneangehörige von außerhalb &bdquo;im Moment nicht so sehr nach Paderborn“ kommen. Jene Personen, die in Paderborn leben, seien teilweise im Riemeke- und Bürgerpark gesehen worden. &bdquo;Parallel haben wir verschiedene Möglichkeiten geprüft, um einen alternativen Aufenthaltsort für die Szene zu schaffen“, sagte Jürgenhake. Vorerst solle es eine &bdquo;provisorische und kurzfristige“ Einrichtung geben. Verschiedene Orte habe die Stadt geprüft. Geeignet sei keiner gewesen. Mal hätten die Nutzungsmöglichkeiten nicht gepasst, habe es eine Kontamination des Bodens gegeben, habe eine Förderzusage für infrage kommende Grundstücke ein Weiterverfolgen verhindert. Jürgenhake: &bdquo;Wir werden aber nach Orten suchen, die möglichst mit einfachen Mitteln hergerichtet werden können.“ Szene an der Westernmauer: Stadt Paderborn richtet keine zweite Boss-Wache ein Stadt Paderborn informiert sich über Drogenkonsumraum in Zürich Auch die Idee eines Drogenkonsumraums verfolgt die Stadt. Dazu führe sie Gespräche mit dem Verein KIM – Soziale Arbeit, der Caritas sowie mit der Kreispolizei und dem Kreis Paderborn. Zudem habe die Stadt in einem digitalen Austausch mit Experten über einen Drogenkonsumraum im schweizerischen Zürich gesprochen. Darüber hinaus gebe es Gespräche mit Suchtexperten des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe und der Stadt Bielefeld. Dort gibt es einen entsprechenden Raum. Die aktuellen Gespräche mit der Stadt bestätigt KIM-Geschäftsführerin Nicole Wiggers. &bdquo;Wir haben einen engen Austausch und arbeiten gut zusammen“, sagt Wiggers. Nähere Details wolle sie mit Verweis auf den vertraulichen Austausch nicht machen. Zugleich macht sie auf eine Ursache aufmerksam, die Menschen obdachlos macht. Denn viele Menschen in der Szene haben kein Zuhause. Wiggers: &bdquo;Das ganz große Problem ist, dass bezahlbarer Wohnraum fehlt.“

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