Paderborner LWL-Klinik schließt Reha-Station für suchtkranke Menschen

Paderborn. Den alkohol- und medikamentenabhängigen Patientinnen und Patienten zu einem eigenverantwortlichen Leben ohne Konsum von Suchtmitteln verhelfen: Das ist eines der Ziele, die das Team der Reha-Station in der Paderborner LWL-Klinik verfolgt. 17 Behandlungsplätze gibt es dafür in der Einrichtung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) an der Agathastraße – aber nicht mehr lange. Denn diese Station für suchtkranke Menschen wird schließen. Entsprechende NW-Informationen bestätigt der LWL auf Nachfrage. Voraussichtlich in der Zeit nach dem ersten Quartal 2026 werde der Betrieb der Rehabilitationsstation auslaufen, sagt Pressesprecher Christian Dresmann. Alle sich derzeit in Behandlung befindlichen Patienten könnten ihre Therapie in Paderborn beenden, werden also nicht verlegt. Die neun Mitarbeitenden der Station würden in anderen Teilen der LWL-Klinik weiterbeschäftigt. &bdquo;Zu einem Stellenabbau kommt es nicht“, betont der LWL. Der Reha-Station in der Paderborner LWL-Klinik soll nicht wirtschaftlich genug sein Die Politiker und Politikerinnen der zuständigen LWL-Ausschüsse seien über die Entscheidung bereits informiert worden. Zur geplanten Schließung sagt LWL-Krankenhausdezernent Emanuel Wiggerich: &bdquo;Wir bedauern diesen Schritt sehr – insbesondere mit Blick auf die Menschen, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben, und auf die Mitarbeitenden, die sich mit großem Engagement eingebracht haben.“ Von einer &bdquo;sehr hohen Arbeitsqualität“ und ein &bdquo;weit über das normale Maß hinausgehende Engagement für Rehabilitanden und Station in den vergangenen Jahren“ spricht Tilmann Magerkurth, Chefarzt der Abteilung Suchtmedizin. .responsive23-5tVmXHY961ijxklg-map-251125-lwl-klinik { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-5tVmXHY961ijxklg-map-251125-lwl-klinik { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-5tVmXHY961ijxklg-map-251125-lwl-klinik { padding-top: 142.86%; } } Vor allem zwei Gründe für die Entscheidung nennt der LWL: zum einen eine &bdquo;fehlende Wirtschaftlichkeit“. Außerdem eine nicht vorhandene Möglichkeit, &bdquo;das Leistungsangebot an die neuen räumlichen und fachlichen Rahmenbedingungen der Deutschen Rentenversicherung Westfalen anzupassen“, sagt Jan Hendrik Unger, Kaufmännischer Direktor der LWL-Kliniken Paderborn und Gütersloh. Für die Reha-Angebote kommt die Rentenversicherung als Kostenträger auf. In ihren Vorgaben gehe es beispielsweise um die Raumgrößen und die Anzahl an Patienten pro Zimmer. Paderborner Suchtmediziner Tilmann Magerkurth erklärt: So wirkt Kokain im Gehirn Mit den 17 Plätzen – davon zwölf stationär und fünf ganztägig-ambulant – sei die Station verhältnismäßig klein. Ihr mache in der Folge eine hohe Nichtantritts- und Abbrecherquote zu schaffen, die im Sucht-Rehabereich üblich sei. Denn im Vergleich zu größeren Stationen wirke sich besagte Quote &bdquo;prozentual wesentlich negativer“ auf die Belegungsbilanz aus. Alternativ gibt es in Gütersloh ein Reha-Angebot für Suchterkrankte Aus Sicht von LWL-Krankenhausdezernent Wiggerich sei der beschlossene Schritt notwendig, &bdquo;um die verbleibenden Angebote zu stabilisieren und die Versorgungssicherheit an anderer Stelle dauerhaft zu gewährleisten“. Der LWL verweist nun auf seinen Standort in Gütersloh, wo es in der dortigen Bernhard-Salzmann-Klinik ein gleiches Reha-Angebot für Suchterkrankte gibt. Dieses Angebot ist – wie die Station in der Paderborner Klinik – Teil des LWL-Rehabilitationszentrums Ostwestfalen. LWL-Klinik feiert Jubiläum: 50 Jahre mitten in Paderborn Nach LWL-Angaben werden in der Paderborner Reha-Station Frauen und Männer aufgenommen, &bdquo;die sich dazu entschieden haben, sich mit ihrer Suchtmittelabhängigkeit und den damit in Zusammenhang stehenden Denk-, Erlebens- und Verhaltensweisen auseinanderzusetzen“. Zusätzlich bestehende psychiatrische Erkrankungen würden ebenfalls mitbehandelt. Das Behandlungsangebot umfasst unter anderem psychotherapeutische Einzel- und Gruppengespräche, Angehörigenarbeit, Ergotherapie sowie Musik- und Bewegungstherapie. Die Patientinnen und Patienten stammen zu rund 80 Prozent aus dem Kreis Paderborn. Die Rehabilitationsstation ist im Haus 04 auf dem Klinikgelände an der Agathastraße zwischen Busdorfwall und Driburger Straße untergebracht. Zu ihr gehören Ein- und Zweibettzimmer für die stationären Patienten, Gruppenräume, Wohnküchen, ein Wohnzimmer, ein Entspannungsraum, drei Büros und ein Freizeitraum. Wie die Räumlichkeiten in Zukunft weitergenutzt werden, werde derzeit intern abgestimmt, teilt der LWL.

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