Werden Hotelübernachtungen in Paderborn teurer? Kritik an geplanter Bettensteuer

Paderborn. In Paderborn sprechen manche von der Bettensteuer, andere von der Citytax. Die Stadt nennt sie auch Beherbergungssteuer. Wird die Steuer zum 1. Januar 2026 eingeführt, müssten Besucher für jede Übernachtung in Hotels, Pensionen und ähnlichen Unterkünften zusätzlich Geld zahlen. Jetzt mehren sich die Zweifel an der Frage, ob die Zeit für die Einführung nach einem politischen Beschluss bis Jahresende noch reicht. Zudem gibt es nach den jüngsten Einwänden von Hotelbetreibern erneut Kritik. Die Hotelvertreter hatten unter anderem auf die knappe Zeit zur Vorbereitung der Steuer verwiesen. Vor &bdquo;negativen Folgen für den Tourismusstandort“ warnen nun Vertreter der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK), des Hotel- und Gaststättenverbands Ostwestfalen (Dehoga) sowie der Werbegemeinschaft Paderborn. Sie befürchten, dass eine Bettensteuer das Gastgewerbe in Paderborn zusätzlich belasten könnte. Wie berichtet, hat die Stadt den Satzungsentwurf fertiggestellt. Das hat die Verwaltung Ende Oktober bestätigt. Die Entscheidung zur Einführung der Steuer trifft aber die Politik. Nach der Verlegung des Themas sollte die Politik zunächst im Zuge der konstituierenden Sitzung des neuen Stadtrates an diesem Dienstag, 11. November, darüber beraten. Für diese Sitzung steht das Thema indes nicht auf der Tagesordnung. Zugleich ist die Tagesordnung für die Ratssitzung am 25. November noch nicht veröffentlicht. Paderborn will Bettensteuer einführen: Werden Übernachtungen bald teurer? Werbegemeinschaft: Stadt Paderborn riskiert Verlust von Touristen Nach den aktuellen Plänen würden Gäste eine Abgabe von drei Prozent auf Übernachtungen zahlen. Damit hätte die Stadt zusätzliche Einnahmen. Aus Sicht der IHK, des Dehoga und der Werbegemeinschaft gibt es hierbei einen Widerspruch. Denn eine Zweckbindung der Ausgaben für touristische Zwecke sei aktuell nicht erkennbar. &bdquo;Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist es das falsche Signal, neue bürokratische Hürden und finanzielle Belastungen für Unternehmen zu schaffen“, teilen die Vertreter mit. Ohnehin müssten die Hotelbranche und die Gastronomie mit steigenden Energie-, Personal- und Einkaufskosten umgehen. Nun würde eine zusätzliche Steuer &bdquo;insbesondere kleinere, inhabergeführte Betriebe unverhältnismäßig treffen“, teilt Jürgen Behlke, Geschäftsführer der IHK Ostwestfalen und Leiter der Zweigstelle Paderborn und Höxter mit. Vertreter des Dehoga verweisen auf Erfahrungen aus anderen Städten. Dort habe die Einführung einer Bettensteuer &bdquo;zu einem Rückgang der Übernachtungszahlen und zu Verlagerungseffekten in umliegende Kommunen geführt“. Zudem verursache die Abgabe einen &bdquo;erheblichen administrativen Aufwand“. Von einem &bdquo;zusätzlichen Papierkram – ohne erkennbaren Nutzen für Gäste oder Betriebe“, spricht Regine Tönsing, Hauptgeschäftsführerin des Dehoga Ostwestfalen. Auch die Werbegemeinschaft Paderborn äußert in der gemeinsamen Mitteilung ihre Kritik. &bdquo;Die Stadt riskiert, im Wettbewerb um Touristen und Geschäftsreisende ins Hintertreffen zu geraten. Paderborn lebt von Veranstaltungen, Kultur und Gastfreundschaft – nicht von zusätzlichen Steuern“, schreibt Uwe Seibel, Vorstandsvorsitzender der Werbegemeinschaft Paderborn. Neue Gebühr: Paderborn wird nun doch Bettensteuer einführen Paderborner Wirtschaftsvertreter: Noch keine Informationen zur Bettensteuer Der Inhalt der Satzung zur Bettensteuer sei aus Sicht der Vertreter von IHK, Dehoga und Werbegemeinschaft &bdquo;bislang ein gehütetes Geheimnis“. Eine Analyse sowie einen Dialog mit Wirtschaftsvertretern habe es zudem im Vorfeld nicht gegeben, so Behlke. Generell plädieren die Wirtschaftsvertreter dafür, &bdquo;auf die Einführung der neuen Abgabe zu verzichten“. 📲 News direkt aufs Smartphone? Hier gehts zum kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Paderborn

Meistgelesen