Bevölkerung im Jahr 2050: Im Kreis Paderborn wächst nur eine Stadt

Kreis Paderborn. In 25 Jahren kann viel passieren. Vielleicht ist der SC Paderborn bis dahin dreimal Deutscher Meister geworden, die selbstfahrenden Minitaxis haben die Busse abgelöst, im Dom gibt es im Jahr 2050 eine Einkaufsmeile und im Paderquellgebiet stehen Tiny-Häuser – alles wilde Spekulationen. Aber dass die Einwohnerzahl in Nordrhein-Westfalen bis dahin sinken und das Durchschnittsalter steigen wird, das lässt sich anhand von Statistiken und Zahlen gut prognostizieren. IT-NRW als Statistisches Landesamt hat jetzt die aktuelle Bevölkerungsvorausberechnung bis zum Jahr 2050 veröffentlicht. Und dabei schneidet nur eine einzige Kommune im Kreis Paderborn positiv ab. Die Stadt Bad Lippspringe scheint sich – ähnlich wie das kleine gallische Dorf gegen die Römer – gegen eine Bevölkerungsabwanderung erfolgreich zu wehren. In Bad Lippspringe wird laut der Prognose die Bevölkerung in 25 Jahren um 9,6 Prozent zunehmen. Damit liegt die Badestadt völlig konträr zu der Entwicklung im gesamten Kreisgebiet. Dort soll es einen Bevölkerungsschwund von 2,4 Prozent geben. Lesen Sie auch: Neues Gutachten sieht doch Bevölkerungsanstieg in Bad Lippspringe &bdquo;Bad Lippspringe rettet den Kreis Paderborn“, beschrieb Bad Lippspringes Bürgermeister Ulrich Lange am Montagabend bei der Hauptausschusssitzung die gerade bekannt gewordene Prognose etwas salopp. Demnach würde die Kur- und Badestadt in 25 Jahren rund 19.000 Einwohner haben, aktuell liegt die Anzahl bei etwa 17.400. &bdquo;Wir sind auf einem guten Weg und auch unser Kämmerer freut sich über den Bevölkerungszuwachs“, so Lange. Schließlich bekommt Bad Lippspringe dann deutlich mehr Schlüsselzuweisungen. Noch vor vier Jahren hatte IT-NRW ganz andere Zahlen vorgelegt Die neuen Zahlen sieht Lange auch als Bestätigung. Denn noch vor vier Jahren prognostizierte IT-NRW, dass die Einwohnerzahl der Kur- und Badestadt um 10,8 Prozent schrumpfen sollte. Der Verwaltung kam das spanisch vor und sie legte Beschwerde ein. Und das Gegenteil war der Fall, wie eine von der Stadt beauftragte Bevölkerungsvorausberechnung zeigte – stattdessen wurde eine Steigerung von 15 Prozent diagnostiziert. &bdquo;Es war richtig und wichtig, dass wir dagegen vorgegangen sind. Von einer solchen Prognose hängt auch die Zukunft einer Stadt ab“, sagt Lange. Damit meint er nicht nur die finanziellen Zuweisungen, die sehr wichtig für die Kommunen sind, sondern auch die Auswirkungen auf den Regionalplan. &bdquo;Anhand der alten Zahlen hatten wir nur 6 Hektar, die wir entwickeln durften, nach unserer Beschwerde waren es dann 60“, erklärt der frisch wiedergewählte Bürgermeister. .responsive23-yjnfb2wCdo52TIGs-choro-bevoelkerungsentwicklung-bis { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-yjnfb2wCdo52TIGs-choro-bevoelkerungsentwicklung-bis { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-yjnfb2wCdo52TIGs-choro-bevoelkerungsentwicklung-bis { padding-top: 166.67%; } } Über die nun neue Prognose freut sich Lange: &bdquo;Es wird natürlich nur anhand von Zahlen und Statistiken berechnet, aber es zeigt auch, dass wir keine sterbende Stadt, sondern eine sehr lebendige und wachsende Stadt sind.“ Die gute Anbindung an Paderborn, an die Uni, der starke Gesundheitsstandort mit einem wachsenden MZG, das im September 2026 geplante City-Outlet und die guten Naherholungsangebote seien auch eine Erklärung, dass Bad Lippspringe so deutlich hervorsticht unter allen Kommunen des Kreises. &bdquo;Schaut man etwas tiefer in die Statistik, ist auch zu sehen, dass Bad Lippspringe bei jungen Familien beliebt ist“, so Lange. Bei der Bevölkerungsentwicklung ist die Stadt Büren Schlusslicht Mit Lichtenau hat noch eine Kommune aus dem Kreis Paderborn mit Zuwachs zu rechnen. Allerdings nur sehr gering mit 0,2 Prozent. Aktuell hat Lichtenau knapp 11.000 Einwohner. Alle anderen Städte und Gemeinden im Kreis Paderborn verlieren in den nächsten 25 Jahren laut des Statistischen Landesamtes Bürgerinnen und Bürger. Auch die Großstadt Paderborn, die aktuell rund 156.000 Einwohner hat, soll um 0,7 Prozent schrumpfen. Danach folgen Bad Wünnenberg (-2,5 %), Delbrück (-3,3 %), Altenbeken (-3,6 %), Hövelhof (-5,0 %), Borchen (-7,5 %) und Salzkotten (-8,8 %). Das Schlusslicht ist die Stadt Büren, für die ein Rückgang der Bevölkerung um stolze 11,3 Prozent vorausgesagt wird – ähnlich wie vor vier Jahren bei Bad Lippspringe. Auch interessant: Falsch gerechnet: Aus Bevölkerungsrückgang wird kräftiger Zuwachs Auch die Altersstrukturen wurden bis ins Jahr 2050 berechnet. Die größten Zunahmen des Durchschnittsalters in NRW bis zum Jahr 2050 werden in den Kreisen Olpe (+3,5 Jahre), Borken und Paderborn (jeweils +3,4 Jahre) erwartet. 2023 lag das Durchschnittsalter im Kreis Paderborn bei 42,9 Jahren, 2050 soll es bei 46,3 Jahren liegen – das ist ein Anstieg von 3,4 Prozent, landesweit liegt der durchschnittliche Anstieg nur bei 1,6 Prozent.

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