
Paderborn. Auf der westfälischen Trinkwassertagung in Paderborn findet sich Fachpersonal aus ganz Deutschland zusammen, um sich über Trinkwasser auszutauschen: „Ein Come-Together bei dem ein produktiver Austausch von Ideen stattfindet“, erklärt Veranstalter und Geschäftsführer der Mösslein Wassertechnik, Dieter Mösslein. Auch Unternehmen aus Österreich und der Niederlande haben den Weg nach Ostwestfalen auf sich genommen.
Zum siebten Mal findet die Tagung im Schützenhof statt. Organisiert wird sie durch eine Kooperation der Mösslein Wassertechnik, der Wasserwerke Paderborn und dem IWW, Institut für Wasserforschung. Mehr als 100 Fachfirmen im Bereich des Trinkwassers geben Einblicke in ihre Arbeit und kommen in einen zweitägigen Austausch. Unter ihnen sind Planer, kommunale Versorger, wie die Wasserwerke Paderborn, Ingenieure, das Gesundheitsamt und weiteres Fachpersonal.
Das Gesundheitsamt ist als Vertreter des Berufsverbands der Hygieneinspektoren NRW vor Ort. Elina Wittrock, Vorsitzende des Berufsverbandes erklärt ihre Aufgabe: „Das Gesundheitsamt kontrolliert die Wasserqualität und testet auf Erreger, Bakterien und Viren. Die Werte müssen bestimmte Vorgaben erfüllen, die durch die Trinkwasserverordnung vorgegeben sind.“
Fachkräftemangel, Digitalisierung und Technik als Herausforderungen der Branche
Kristina Wencki, Geschäftsführerin des IWW, spricht den Fachkräftemangel und die immer weiter steigenden Anforderungen bezüglich Technik und Digitalisierung an. So fehlen Leute die Rohre verlegen, vor Ort sind, wenn die Straßen überflutet sind oder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Diese Entwicklungen und Herausforderungen fordern Zusammenhalt. Mösslein betont: „Die Branche lebt von Zusammenarbeit, die sich aus vielen kleinen Bereichen zu einem Großen zusammenfügt. Es gibt keine Konkurrenz, sondern nur Allianzen, die gemeinsam Lösungen finden.“

Paderborn als Quellstadt ist der perfekte Messestandort
Paderborn spielt dabei als Messestandort eine zentrale Rolle: „Als Quellstadt ist Paderborn mit über 200 Quellen und der Pader, als kürzester Fluss Deutschlands, der perfekte Standort“, betont der Geschäftsführer der Wasserwerke Paderborn, Daniel Rohring. Durch die Pader würden sich die Paderbornerinnen und Paderborner mit dem Wasser identifizieren, so die stellvertretende Bürgermeisterin, Sabine Kramm (Bündnis 90/Die Grünen). Aber nicht nur die Verbindung zur Pader, auch die eigene Trinkwasserqualität mache die Bürger stolz, so Wittrock.
Den Veranstaltern ist es wichtig, klarzustellen, wie kostbar Wasser ist: „Am liebsten würde ich mal einen halben Tag das Wasser komplett ausstellen, damit es die Leute wirklich zu schätzen wissen“, sagt Rohring. Außerdem wollen sie, dass das Thema weiter im Gespräch bleibt. Auch wenn die Bundespolitik den Fokus auf Umweltthemen weitestgehend verloren hat, „hält Paderborn weiterhin die Fahne hoch und kümmert sich“, sagt Wencki.