
Paderborn. Ganz in der Manier des aufmerksamen, zugleich zurückhaltenden Hoteliers hat Rudolf Kiene das große Ereignis rund um die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland kommentiert. Vergangenes Jahr haben Spieler der französischen Fußballnationalmannschaft im von der Familie Kiene geführten Hotel in Bad Lippspringe übernachtet. Nun ist der Seniorchef des Arosa-Hotels Paderborn mit 86 Jahren gestorben.
Nach „einem erfüllten und erfolgreichen Leben“ sei Kiene am 5. September 2025 verstorben. Das teilt die Geschäftsleitung des „Best Western Plus Arosa Hotels“ mit. Kiene bleibe als „Gastgeber mit Herz und Leidenschaft“ in Erinnerung.
Mehr als fünf Jahrzehnte habe Kiene das Arosa-Hotel im Herzen Paderborns wie kein anderer geprägt. Bereits im Jahr 1974, nach beruflichen Stationen in Frankreich, der Schweiz und in Deutschland, sei er in seine Heimatstadt zurückgekehrt. Dort habe Kiene erst als Direktor, später als Inhaber die Leitung des damals neu eröffneten Hauses übernommen. „Mit großem Weitblick, Mut und unermüdlichem Einsatz formte er das Arosa zu einem der führenden Hotels der Region“, teilt die Geschäftsleitung mit.
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Seine Devise sei gewesen: „Stillstand ist Rückschritt.“ Dies habe ihn durch sein gesamtes Wirken begleitet. Unter seiner Leitung sei das Hotel „stetig modernisiert, erweitert und durch visionäre Projekte – wie durch den Bau des Arosa-Forums im Jahr 2007 – in eine neue Ära geführt“ worden. Kiene habe es dabei stets verstanden, regionale Handwerksbetriebe einzubinden und so auch die heimische Wirtschaft zu fördern.
Auch das „Park Hotel & Spa“ in Bad Lippspringe sei nach eigenen Angaben unter Kienes Führung „zu einem der besten Wellness- und Tagungshotels in der Region“ geworden. Nach dem Erwerb des Hotels von der Kurverwaltung Bad Lippspringe in den 1990er-Jahren habe Kiene es ausgebaut und aus dem ehemaligen Kurhotel zusammen mit seinem Sohn Torsten eines der führenden Häuser in Deutschland gemacht.
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Neben dem Aufenthalt der Équipe Tricolore im „Park Hotel & Spa“ in Bad Lippspringe 2024 hat Kiene anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Arosa-Hotels in Paderborn 2023 auf die vergangenen Jahre geblickt – und in das Gästebuch. Zu den prominenten Hotelgästen gehören beispielsweise Nico Santos, Mario Adorf, Iris Berben und Franz Beckenbauer – aber auch der frühere Kanzler Gerhard Schröder und 1998 der frühere sowjetische Generalsekretär/Präsident Michail Gorbatschow.
Geschäftsleitung des Arosa-Hotels würdigt Rudolf Kiene
Vor allem sei Kiene auch in Krisenzeiten ein Vorbild geblieben. „Weder während der Wirtschaftskrise noch während der Corona-Pandemie trennte er sich von seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sondern führte das Unternehmen mit Menschlichkeit und Zuversicht durch schwere Jahre“, teilt die Geschäftsleitung mit. „Sein Führungsstil war geprägt von Herzlichkeit, Respekt und einem unerschütterlichen Optimismus“, heißt es weiter.
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„Mit Rudolf Kiene verliert Paderborn nicht nur einen außergewöhnlichen Unternehmer, sondern auch einen leidenschaftlichen Gastgeber, der weit über die Stadtgrenzen hinaus Spuren hinterlassen hat“, schließt die Geschäftsleitung. Kienes Lebenswerk, das Arosa-Hotel und das „Park Hotel & Spa“ bleiben als „Zeichen seines Schaffens“.