Wohnen in Paderborn

Paderborner Neubaugebiet erhält besondere Straßennamen

Regionale Künstlerinnen und Künstler finden sich auf den Straßenschildern des Wohnquartiers Springbach Höfe wieder. Insgesamt wurden elf Namen ausgewählt.

Besondere Straßennamen im Neubaugebiet Springbach Höfe in Paderborn. Bürgermeister Michael Dreier (v.l.), zweiter Vors. Oliver Westphal (l.h.), Professor Hubert Krawinkel (l.), erster Vors. Christoph Schulte-Nölke (r.), Klaus Hohmann (v.r.) | © Josefin Stein

Josefin Stein
11.09.2025 | 11.09.2025, 12:00

Paderborn. Vor acht Jahren begann die Erschließung des Neubaugebietes Springbach Höfe im Paderborner Osten. Das Wohngebiet zwischen den Stadtteilen Auf der Lieth und Kaukenberg bietet mittlerweile nicht nur modernen Wohnraum für mehr als 1.000 Menschen, sondern auch eine Nahversorgung durch den Edeka Lüning, eine ärztliche Betreuung sowie eine Kindertageseinrichtung.

Nun wurden offiziell die Benennungen der Straßen und Wege bekannt gegeben. Diese und die dazugehörige Broschüre mit Informationen über die einzelnen Namen stellte der erste Vorsitzende des Heimatvereins Paderborn, Christoph Schulte-Nölke, am Dienstag, 9. September, gemeinsam mit Bürgermeister Michael Dreier (CDU) vor. Der Verein entschied sich für das Thema Kunst: „Man kann von einer Art Paderborner Künstlerviertel sprechen“, so Schulte-Nölke.

Es sei relativ schnell klar gewesen, dass es sich um Künstlerinnen und Künstler handeln soll, die einen bedeutenden Einfluss auf die Stadt Paderborn haben. Diese Entscheidung ist bewusst getroffen worden: „Wir wollten einen positiven Beitrag leisten, die Namen bekannt zu machen und diese nicht zu vergessen“, erläutert Schulte-Nölke.

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Männerdominanz bei Straßennamen sorgte im Vorfeld für Diskussion

Einige Straßenschilder stehen schon im Wohnquartier Springbach Höfe. - © Josefin Stein
Einige Straßenschilder stehen schon im Wohnquartier Springbach Höfe. | © Josefin Stein

Bei ihrer Recherche wählten der Historiker Klaus Hohmann und Professor Hubert Krahwinkel insgesamt elf Namen aus, die sich aus drei Frauen und acht Männern zusammensetzen. Die Liste sei lang gewesen: „Wir hätten noch weitere Vorschläge gehabt, aber irgendwo mussten wir eine Grenze ziehen“, erklärt Hohmann. Bei der Vergabe der Namen wurde die Männerdominanz im Vorfeld kritisiert und diskutiert. Das habe allerdings den Grund, dass es nur wenig Frauen gäbe, die verstorben seien und eine Bedeutung für die Stadt oder Region haben.

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Künstlerische Vielfalt bei der Namenswahl

Unter ihnen sind nicht nur Kunstschaffende der bildenden Kunst, wie die Paderbornerin Ella Bergmann-Michel, der ehemalige Unidozent Hans Ortner, Wilhelm Morgner, Peter August Böckstiegel aus Werther, Edith Ostendorf, die Bielefelderin Christel Poll, Otto Jacob Pins und einer der bekanntesten Künstler Paderborns, Walter Schrader, zu finden. Auch die Namen des Gitarristen und Komponisten Toto (Hans Otto) Blanke sowie des Künstlers Josef Rikus und des Architekten und Malers Kurt Matern, sind auf den Straßenschildern zu lesen.

Ihre Werke prägten zum Teil das Paderborner Stadtbild. Zu Materns Projekten zählten unter anderem der Neubau des Priesterseminars an der Leostraße oder die bereits abgerissene Bonifatiuskirche in der Stadtheide. Bergmann-Michels Kunst wird in der Broschüre als „ein wichtiges Juwel der städtischen Kunstsammlung“ bezeichnet. Christel Poll entwarf das Mosaik „Leben in Frieden“ für die Lutherschule. Werke von Steinmetz und Bildhauer Josef Rikus findet man auf Friedhöfen oder in vielen Orten in Form von Brunnen.

Weitere Neubaugebiete sind laut Bürgermeister Dreier in Planung – eine Möglichkeit, um weitere Person zu ehren und in Erinnerung zu halten.