Verbotsschilder, aber keine Baustelle: Warum in Paderborn ein Weg gesperrt bleibt

Paderborn. Durchfahrt verboten, das steht am Paderborner Philosophenweg. Natürlich nicht wörtlich. Bauzäune, Absperrbänder und die typischen Schilder mit rotem Kreis auf weißem Hintergrund sollen offenbar Fußgänger, Radfahrer und vielleicht sogar andere Verkehrsteilnehmende davon abhalten, auf den Philosophenweg zu gelangen. So richtig wörtlich nimmt das aber niemand hier. Als die NW vor Ort war, sah sie eine Gruppe Senioren auf Fahrrädern, ein Pärchen auf der Bank, Schüler und eine Frau, die mit ihrem Hund Gassi ging. &bdquo;Mal ist es hier offen, mal nicht“, sagt sie. So richtig klar sei ihr nicht, warum der Weg immer noch gesperrt sei. Das sieht auch Jonas Wagener so. Er ist ein Anwohner und beobachtet, wie die Schilder regelmäßig wieder angebracht werden, weil sie zuvor jemand umgestoßen habe. &bdquo;Abends kommt jemand von der Stadt und stellt sie auf. Am Morgen liegen sie wieder im Gebüsch“, sagt Wagener. Aber warum gibt es die Absperrung überhaupt? Und warum schmeißt sie immer wieder jemand um? Was ist auf dem Paderborner Weg erlaubt? Wie die NW berichtete, wurde der Philosophenweg ursprünglich gesperrt, da dort nach Regenfluten Mitte Juni große Teile des Fußweges weggespült wurden. Theoretisch gibt es hier laut der Beschilderung kein Verbot für Fußgänger, die den Philosophenweg hauptsächlich nutzen. Die aufgestellten Verbotsschilder mit dem roten Ring betreffen laut einer ADAC-Erklärung Fahrzeuge aller Art. Handfahrzeuge, Reiter mit ihren Pferden, Fahrrad- und Motorradfahrer, die ihr Zweirad schieben, seien davon ausgenommen. Fußgänger könnten demnach auch hier durch. Hat die Stadt hier also falsch beschildert? Lesen Sie auch: Unwetter-Folgen in Paderborn: Versicherer zählen Hunderte Wasserschäden Denn offensichtlich versucht die Stadt, den Philosophenweg mittels Bauzäunen und Absperrbändern auch für Fußgänger und Radfahrer unzugänglich zu machen. Trotz der vielen Bauzäune wird hier aber nichts gebaut. Auch in den Kanälen, die vor einigen Wochen noch riesige Wassermassen auffingen, herrscht jetzt Trockenheit. An einigen Stellen haben sich Steine gelöst. Jonas Wagener weiß nicht so recht, was am Philosophenweg erlaubt ist. Darf er ihn queren oder nicht? Er nimmt von seinem Haus aus meist einen Umweg. Statt mittels Philosophenweg vom Langer Weg direkt auf die Kanzler-Wippermann-Straße zu kommen, geht Wagener nun über die Petersstraße und über die Straße Auf der Töterloh. Auch Schüler seien laut Wagener länger unterwegs. Betroffen seien organisierte Schulweggemeinschaften, wie der Walking-Bus. Was die Stadt Paderborn zur Baustelle sagt Auf Nachfrage durch die NW erklärt Jens Reinhardt, Sprecher der Stadt Paderborn, dass aufgrund von Sanierungen eine vorübergehende, provisorische Sicherung erfolgte. Bekannt ist auch, dass diese Sicherungen immer wieder entfernt worden seien. &bdquo;Wir möchten die Paderborner im Interesse ihrer eigenen Sicherheit bitten, die noch verbliebenen Absperrungen und das Fahrradfahrverbot zu respektieren“, sagt Reinhardt. Mehr dazu: Schweres Unwetter: 400 Einsätze im Kreis Paderborn und ein Millionenschaden Wie lange sie dies noch tun müssen, konnte nicht beantwortet werden. Das hat auch Gründe: &bdquo;Da die notwendigen Sanierungsmaßnahmen zu umfangreich sind, um sie mit eigenem Personal umzusetzen, muss hier ein externer Dienstleister beauftragt werden“, sagt Reinhardt. Die Ausschreibung für die externe Vergabe der Sanierungsarbeiten laufe. Die Maßnahme solle dann schnellstmöglich umgesetzt werden. Bis zum Beginn der Maßnahme werde der Philosophenweg temporär wieder für den Fußgängerverkehr freigegeben. Was währenddessen weiterhin gelte: &bdquo;Das Befahren mit dem Fahrrad ist aus Sicherheitsgründen nicht möglich“, sagt Reinhardt. Warum der Weg bei ausbleibenden Arbeiten überhaupt für alle Verkehrsteilnehmenden gesperrt blieb, ist aber unklar. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Paderborn

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