Pöbelnde Szene an der Westernmauer: Besorgte Paderborner Anwohner fordern Boss-Wache

Paderborn. Die Anwohner im Gebäudekomplex Westernmauer 12-16 kommen nicht zur Ruhe. Seit etwa einem Dreivierteljahr fühlen sich Bewohner und Eigentümer von Mitgliedern der offenen Trinker- und Drogenszene bedrängt und hilflos. Weil sie sich mehr Präsenz seitens der Boss-Wache mit Kräften des Ordnungsamtes und der Polizei wünschen, haben sie sich nun mit einem ungewöhnlichen Vorschlag an die Stadt gewandt. Und der hat mit der Boss-Wache zu tun. Dass sich die Szene weiter auch in einem Innenhof im Gebäudekomplex Westernmauer 12-16 aufhält, bestätigt ein Eigentümer und Anwohner. Sein Name ist der Redaktion bekannt. &bdquo;Es hat sich nicht viel getan. Und wir fühlen uns weiter alleine gelassen“, sagt er. Die herausfordernde Situation kennt auch Klaus Hecker (56). Er wohnt im Gebäude Königstraße 13. Im rückwärtigen Innenhof sammeln sich seiner Beobachtung nach ebenso Szeneangehörige. Als es dort jüngst eines abends zu einer lautstarken Auseinandersetzung gekommen ist, hat Hecker die beiden Kontrahenten beruhigen wollen. Dabei ist er durch einen Schlag verletzt worden. Unterdessen wird sich die bereits mehrfach angekündigte Lösung mit der Nutzung eines Rolltors im Eingangsbereich zum Gebäudekomplex Westernmauer 12-16 noch mindestens einen Monat – vielleicht auch länger – hinziehen. Zwar ist das Tor in Richtung der Brückengasse bereits eingebaut. Es zu schließen, bringt aber derzeit nichts, da es für den Bereich in Richtung des früheren Ärztehauses und zur Straße Alte Torgasse noch kein eigenes Tor gibt. Dort wäre die Fläche über der Zu- und Abfahrt der Tiefgarage Königsplatz frei. Anwohner aus der Königstraße in Paderborn stellt Strafanzeige Westernmauer in Paderborn: Tore sollen Trinker- und Drogenszene aussperren Und ohnehin finden dort derzeit Arbeiten statt. Zudem macht es die Sache nicht einfacher, dass es um diesen Innenhof herum insgesamt vier Gebäude beziehungsweise ebensoviele Eigentümer oder Eigentümergemeinschaften gibt, wie ein Anwohner zu einem früheren Zeitpunkt ausgeführt hat. Laut dem Anwohner habe es die Nachbarschaft weiter mit pöbelnden Szeneangehörigen zu tun. Diese würden trinken, sich Drogen spritzen. Zudem würden andere offen Drogen anbieten und verkaufen. Verschmutzung, auch nach Verrichtung der Notdurft, gehöre ebenso längst zum Bild in diesem Bereich. Um für mehr Präsenz der Boss-Wache zu sorgen, macht die Eigentümergemeinschaft des Gebäudekomplexes Westernmauer 12-16 deshalb folgenden Vorschlag: &bdquo;Wir würden der Stadt das Angebot machen, eine Art Dependance der Boss-Wache hier mietfrei vor Ort einzurichten.“ .responsive23-31BE9I6tWz8WYEzR-map-1211-pb-westernmauer-12-16 { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-31BE9I6tWz8WYEzR-map-1211-pb-westernmauer-12-16 { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-31BE9I6tWz8WYEzR-map-1211-pb-westernmauer-12-16 { padding-top: 142.86%; } } Vor etwa drei bis vier Wochen habe die Eigentümergemeinschaft der Stadt den Vorschlag gemacht. Dass diese das Angebot erhalten hat, bestätigt die Verwaltung auf Anfrage. Indes, so der Anwohner, liege eine Rückmeldung der Stadt bisher dazu nicht vor. Anwohner an der Westernstraße wünschen sich Handeln seitens der Stadt Der Anwohner und Klaus Hecker aus dem Gebäude Königstraße 13 sind sich in einem Punkt einig: Sie würden sich mehr Handeln seitens der Stadt wünschen. Dann wäre es vielleicht auch nicht zu dem erwähnten Zwischenfall mit der Verletzung von Hecker gekommen. An einem Sonntag Ende Juni hat Hecker von seiner Wohnung aus einen Streit zwischen einem Mann und einer Frau mitbekommen. &bdquo;Ich war gegen 21.30 Uhr in der Küche. Und der Streit war so laut, den konnte man nicht überhören“, sagt Hecker. Zumal die Küche in Richtung des Innenhofs liege. Zuvor habe die Frau &bdquo;stundenlang rumgeschrien“. Schließlich sei Hecker in den Innenhof gegangen, habe &bdquo;beide höflich gebeten, zu gehen“. Irgendwann seien beide unwillig in Richtung Alte Torgasse weitergegangen. Dorthin habe der streitende Mann dem hinter ihm gehenden Hecker mit einem Arm einen Schlag auf dessen Nase verpasst. &bdquo;Ich hatte ein bisschen Nasenbluten, sonst ging es mir aber gut.“ Dann habe Hecker die Polizei verständigt, später eine Strafanzeige gestellt. Dass es am Abend des 29. Juni einen solchen Vorfall gegeben hat, bestätigt die Kreispolizei Paderborn auf NW-Anfrage. Zudem hat sich die Stadtverwaltung kürzlich auf Nachfrage zur aktuellen Situation geäußert. Demnach sei die Lage &bdquo;seit Monaten in dem genannten Bereich gleichgeblieben“, ohne nennenswerte Vorkommnisse. Unterdessen prüfe die Stadt einen weiteren Vorschlag des Anwohners: die im Bereich der Galerie im ersten Obergeschoss aufgestellten und befestigten Bänke zu entfernen. Dazu habe sich die Stadt zuletzt in der Beratung unter Einbindung verschiedener Fachämter befunden. Anwohner schlagen in Paderborn Alarm: Sorge wegen der Trinker- und Drogenszene Trinker- und Drogenszene in Paderborn: Anwohner fordern Anlaufstelle in der Stadt Über einen weiteren Punkt sind sich Hecker und der Anwohner einig. Sie machen weniger den Szeneangehörigen einen Vorwurf. So betont Hecker: &bdquo;Ich sage nicht, die Leute müssen hier weg. Mein Gefühl sagt mir aber, die Stadt macht zu wenig.“ Dies bezieht sich beispielsweise auf eine aktuell in der Politik diskutierte Anlaufstelle für die Szene in der Stadt – mit Möglichkeiten zur Begleitung der Menschen und einer gewissen Kontrolle der Gruppe. Dem schließt sich der Anwohner an. &bdquo;Wenn die Szene hier irgendwann hier nicht mehr reinkommt: Was passiert dann mit den Menschen?“

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