Anwohner ist sauer: Stadt Paderborn lässt alte Kastanien an der Fürstenallee fällen

Paderborn. Hat die Stadt drei alte Kastanien an der Fürstenallee in Paderborn unberechtigt fällen lassen? Diese Frage stellt sich ein Anwohner. Aus Sicht der Verwaltung hat es aber gute Gründe gegeben, die Bäume zu entfernen. Laut dem Anwohner, dessen Name der Redaktion bekannt ist, seien am frühen Samstagmorgen, 19. Juli, die drei Bäume ab etwa 7.30 Uhr gefällt worden. Aus seiner Sicht habe es sich um &bdquo;mehrere Hundert Jahre alte Kastanien“ und &bdquo;wunderschöne Bäume“ gehandelt. Zudem lautet der Vorwurf des Anwohners, dass die Bäume in einer &bdquo;Nacht- und Nebelaktion“ beseitigt worden seien. Sie seien &bdquo;intakt“ gewesen und hätten &bdquo;keinerlei Gefahren“ dargestellt. Auch deshalb bezeichnet er das Fällen als &bdquo;überzogene Aktion“. Überdies würden bereits mehrere Baumstümpfe die Fürstenallee zieren, und das ohne ein Wiederanpflanzen. Deshalb fragt sich der Anwohner: &bdquo;Heißt diese Straße bald Fürstenstumpfstraße?“ Nach Ende der Paderborner Baumschutzsatzung: Für wen hat es sich gelohnt? Gefällte Bäume an der Fürstenallee: Stadt Paderborn verweist auf Gefahren Dass die Stadt die drei Kastanien hat fällen lassen, bestätigt die Verwaltung auf Nachfrage. Und sie erklärt die Gründe. So seien die betroffenen Bäume &bdquo;teils krank, teils abgestorben“ gewesen. Zudem habe es einen &bdquo;Pilzbefall“ gegeben. Und weil die &bdquo;Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben“ gewesen sei, habe es für die Stadt einen &bdquo;Handlungsbedarf“ gegeben. Die Bäume seien zwischen etwa 25 und 70 Jahre alt gewesen. Auch zur Frage, warum die Fällaktion an einem Samstagmorgen begonnen hat, äußert sich die Stadt. Dies hänge damit zusammen, dass dann mit weniger Verkehr zu rechnen gewesen sei. Zudem würde auch die zeitliche Kapazität des externen Betriebs die Planung beeinflussen. Unterdessen bestätigt die Verwaltung auf Nachfrage, dass neue Bäume an der Fürstenallee angepflanzt werden sollen. Dies will die Stadt entsprechend in der kommenden Pflanzsaison machen lassen. Für die Entscheidung zum Fällen hätte die zeitweise in Paderborn gültige Baumschutzsatzung in diesem Fall übrigens ohnehin keine Rolle gespielt. Der Rat hatte Mitte November 2024 die Aufhebung der Satzung beschlossen. Somit war die Baumschutzsatzung vom 5. Oktober 2022 bis zum 7. Dezember 2024 in Kraft. Aber auch während dieses Zeitraumes waren Fällungen aufgrund der Verkehrssicherungspflicht möglich gewesen. Zwei Jahre Baumschutzsatzung: Stadt Paderborn hat Bilanz gezogen Während der etwa zweijährigen Dauer der Baumschutzsatzung hatte die Stadt in 176 Fällen die Erlaubnis zum Fällen von 265 Bäumen erteilt. Das hatte eine NW-Nachfrage im Mai ergeben. Für 14 Bäume hatte die Verwaltung größere Rückschnitte erlaubt, in 52 Fällen Ersatzpflanzungen angeordnet. 33 Anträge waren abgelehnt worden. Ende der Baumschutzsatzung steht fest: Das müssen Paderborner trotzdem beachten Die Baumschutzsatzung hatte von Beginn an für Diskussionen in der Politik gesorgt. Als eine Herzensangelegenheit hatten Bündnis 90/Die Grünen sie bezeichnet. Die Satzung hatten sie dann mit dem damaligen Koalitionspartner CDU – nach anfänglicher Zurückhaltung bei den Christdemokraten – durch die politische Abstimmung gebracht. Zwei Jahre später hatte die FDP die Abschaffung gefordert. In geheimer Abstimmung, so die Stadt, hatte eine Ratsmehrheit mit 30 zu 26 Stimmen für den FDP-Antrag gestimmt. Den FDP-Antrag hatten die CDU, Für Paderborn und die AfD unterstützt. Laut der Stadt hatten sich vor der finalen Abstimmung zahlreiche Bürgerinnen und Bürger gegen die Aufhebung der Baumschutzsatzung ausgesprochen. 2.500 Unterschriften für den Erhalt der Satzung hatte Bürgermeister Michael Dreier vor der Ratssitzung entgegengenommen.

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