Kommentar

Quell neuer Perspektiven: Neue Paderborner Tatort-Ausstellung öffnet Blick auf die Pader

Das Paderborner Projekt „Der Fluss bin ich“ mit Kunst im öffentlichen Raum zeigt die Bandbreite kreativer Positionen. Besucher können viel lernen.

Die Kuratorinnen Marijke Lukowicz (l.) und Sophia Trollmann sitzen am Padersee. Beim Sich-Hinsetzen auf diese Bank schießt eine 20 Meter hohe Fontäne in die Höhe. | © Niklas Tüns

Holger Kosbab
28.06.2025 | 28.06.2025, 11:08

Gesundes Halbwissen prägt unsere Gesellschaft: über Gott und die Welt – wozu auch die Pader gehört. Nun leben wir in Paderborn und können alle ein paar oder auch viele Dinge erzählen über den Fluss, der im Herzen unserer Stadt entspringt und sie prägt. Dass es über die Pader aber immer noch unfassbar viel Neues zu lernen gibt, zeigt nun das Ausstellungsprojekt „Der Fluss bin ich“. Ausgerechnet Kunst, könnte man meinen.

Dabei ist es ein Paradebeispiel dafür, wie Kunst funktionieren kann. Sicherlich spielen ästhetische Kategorien eine Rolle. Doch ganz gleich, ob Farbe oder Form, Technik oder Material, Inhalt oder Referenz im Vordergrund stehen: Immer geht es darum, neue Perspektiven zu entdecken, den Blick zu öffnen und den Geist zu weiten.

Das dritte Großprojekt der „Tatort Paderborn“-Reihe serviert für 100 Tage die unterschiedlichsten Zugänge zum Doppel Pader/Kunst. Natur, Geologie und Besiedlung, Wasser als lebenswichtiges Element und Quell der Erholung: Zu allem gewährt die Kunstschau lohnenswerte Einblicke. Die Besucherinnen und Besucher können auf einer Länge von gut viereinhalb Kilometern den Fluss mittels Gegenwartskunst regelrecht erforschen und ganz nebenher mögliche unbekannte Seiten Paderborns erkunden.

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Wer sich auf den Tatort Paderborn einlässt, wird belohnt

Sicher, man muss sich auf die Arbeiten einlassen. Doch wer etwa absteigt in den Keller der Theologischen Fakultät, wer die Reithalle erstmals als Komplettinstallation betritt, wer sich dem Fluss von Bildern und besonderen Klängen hingibt oder die Pader auf andere Art neu betrachtet, der wird belohnt.

Was von diesem Tatort am Ende übrig bleiben wird, lässt sich noch nicht sagen. Doch zumindest neue Erkenntnisse über den Fluss in unserer Mitte wird jeder gewinnen – nicht nur Menschen aus Paderborn.