Mehrere Paderborner Schulen durchsucht: Polizei reagiert auf Drohmails

Paderborn. Erneut hat es Drohungen gegen Paderborner Schulen gegeben. Nachdem bereits am Freitag in ganz NRW entsprechende E-Mails verschickt worden waren, gingen auch am Montag, 26. Mai, Bombendrohungen ein. In Paderborn führte dies unter anderem zu einer Durchsuchung der St.-Michael-Schulen. Die Paderborner Polizei bestätigte &bdquo;NW“-Informationen über einen Einsatz an der Schule. Nach dem Eingang von Drohmails wurde das Gebäude am Montagmorgen durch Einsatzkräfte durchsucht, so Polizeisprecherin Corinna Koptik. Es seien jedoch keine verdächtigen Funde gemacht worden. Die Schülerinnen und Schüler der St.-Michael-Schule in der Paderborner Innenstadt durften das Gebäude am Montagmorgen zunächst nicht betreten. Nach Jahrgängen organisiert, warteten die Schulkinder unter Aufsicht ihrer Lehrerinnen und Lehrer die Situation an der Stadtbibliothek und im Bereich des Paderquellgebiets ab. Unterricht in Paderborn wieder aufgenommen Nach Beendigung des Polizeieinsatzes konnte der Unterricht wieder aufgenommen werden, sagte Koptik. Laut Informationen der Polizeisprecherin lag die Entscheidung über den heutigen Schulbesuch am St. Michael im Ermessen der Eltern. Der Fall von Freitag: Drohmails an viele Schulen in NRW – auch Paderborn betroffen Wie bereits am Freitag, als bundesweit Drohmails an Schulen eingegangen waren, seien in ganz NRW erneut solche Nachrichten bei Schulen aufgetaucht, informierte Corinna Koptik. In Paderborn hatten am Montagmorgen neben den St.-Michael-Schulen auch die Berufskollegs &bdquo;Helene Weber“, &bdquo;Ludwig Erhard“ und &bdquo;Richard von Weizsäcker“ am Maspernplatz, das Berufskolleg Schloß Neuhaus und das &bdquo;bib International College“ an der Fürstenallee Drohmails erhalten. Auch an der Rudolf-Steiner-Schule in Borchen-Schloß Hamborn sei ein solches Schreiben eingegangen, sagte die Polizei. Welchen Inhalt die Drohmails hatten, darüber konnte Polizeipressesprecher Mark Heinemann auf weitere Nachfrage keine Auskunft geben. Es habe sich jedoch um einen Fall von &bdquo;Swatting“ gehandelt. Der Begriff aus dem Englischen bezieht sich auf das Vortäuschen eines Notfalls. Besonders in den USA geht es so weit, dass dort sogar entsprechende Spezialkräfte (engl. SWAT) der Polizei ausrücken. Zusammenhang mit Abiturprüfungen nicht vorhanden In einer E-Mail der St.-Michael-Schulleitung, die der &bdquo;NW“ vorliegt, wurden die Eltern informiert. Darin wurde eine Bombendrohung als Grund genannt. Bereits um kurz nach 8 Uhr sei die Durchsuchung an der Schule abgeschlossen gewesen, sodass der Unterricht fortgeführt werden konnte. Auch Heinemann berichtete, dass am Montagmorgen die Bezirksdienstbeamten die jeweiligen Schulen nach dem Eingang der Mails durchsucht, aber nichts Verdächtiges gefunden hätten. In Absprache mit dem Landeskriminalamt wurden die Schulgebäude dementsprechend wieder freigegeben. Einen Zusammenhang zu aktuell laufenden Abitur- und zentralen Abschlussprüfungen der zehnten Klassen sehe Heinemann ebenfalls nicht. &bdquo;Das wäre Spekulation“, sagte er weiter. Am Montag anstehende Klassenarbeiten wären jedoch laut &bdquo;NW“-Informationen wegen der Bombendrohung verschoben worden. Einen Trend beziehungsweise eine Häufung von Drohmails während der Prüfungsphase beobachte die Polizei aber in Paderborn nicht. Diese Vorfälle kämen eher sporadisch vor. Was ein Schulleiter aus Paderborn sagte Claudius Hildmann, Leiter der St.-Michael-Schule, sieht das ähnlich. &bdquo;Das ist die erste Bombendrohung an unserer Schule“, sagte Hildmann. Amokdrohung hätte es hingegen zweimal in den vergangenen Jahren gegeben. Ihm sei bei dem aktuellen Fall aber wichtig: &bdquo;Für die Schülerinnen und Schüler stehen Gesprächsangebote bereit“, sagte Hildmann. Sozialarbeiter und Schulseelsorger können besorgte Schüler unterstützen. Zudem hätten Eltern die Möglichkeit gehabt, ihre Kinder zu Hause zu behalten, ohne dass dies als unentschuldigter Tag eingetragen werden würde. Der mutmaßliche Notfall verlief aus Sicht der St.-Michael-Schule aber ohne Störungen. &bdquo;Die Polizei war zufrieden mit uns und wir mit der Polizei“, sagte Hildmann. Am Ablauf solche Notfälle werde sich also erst einmal nichts ändern. Hildmann sagte aber auch: &bdquo;Wir sind und bleiben wachsam.“

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