Chatbots und autonome Verwaltung: Neues KI-Projekt soll Hochstift digitalisieren

Paderborn/Höxter. Neue Technologien haben es oft schwer. Sie können große Hoffnungen wecken und grandios scheitern, wie beispielsweise 3-D-Fernsehgeräte, die vor wenigen Jahren noch hoch im Kurs standen und inzwischen eher eine Rarität sind. Künstliche Intelligenz – kurz auch KI – erfährt ebenfalls eine enorme Aufmerksamkeit. Sie ist Schlagwort sowie Sorge zugleich und macht vielen Menschen Angst. Das Gemeinschaftsprojekt &bdquo;KI.Hochstift“ soll das ändern. &bdquo;Wir möchten den Menschen die Angst nehmen“, sagt Jürgen Behlke, Geschäftsführer und Leiter der Zweigstelle Paderborn und Höxter der Industrie- und Handelskammer (IHK), die Träger des Projekts mit insgesamt zehn Partnern ist. Noch befindet sich dieses &bdquo;Angstnehmen“ aber in den Kinderschuhen. Denn es braucht Unternehmen, die das Angebot des &bdquo;KI.Hochstift“-Projekts kennenlernen und annehmen. Ziel sei es, lokale Unternehmen mittels Beratung und umgesetzter KI-Anwendungen zu unterstützen. Das erfolgt in drei Schritten. In sogenannten KI-Meetups und bei KI-Sprechtagen sollen Unternehmer regelmäßig mit den Möglichkeiten der KI vertraut gemacht werden. Dabei könne auch konkrete Beratungsbedarfe geklärt werden. Mit diesen Erfahrungen solle dann ein Werkzeugkasten für Unternehmer erstellt werden – oder wie es Daniel Beermann, verantwortlicher Projektleiter, nennt: eine KI-Toolbox. Paderborn bald Silicon Valley der Region? Kleinere und mittlere Unternehmen sollen damit enger mit der Wissenschaft zusammenarbeiten und erhalten Auskunft darüber, wie der digitale Helfer sie unterstützen kann. Zum Beispiel bei dem Sammeln von Daten, bei der Optimierung von Produktionen, bei Chatbots, oder auch bei der Marktanalyse. Die Möglichkeiten seien vielfältig. Eine Branche, die besonders von der Technologie profitieren würde, könnten die Organisatoren nicht bestimmen. Wer, welche Anwendungen brauche, sei eben sehr individuell. Am Ende stehe jedoch die Vision eines regionalen Netzwerks, das Innovationen im Hochstift fördere. Wird die Region rund um Paderborn, Heimat von Heinz Nixdorf und seiner Computertechnologie, also bald zum neuen Silicon Valley Deutschlands? &bdquo;Das wäre schön“, sagt Behlke lachend, rudert aber gleich zurück. Wohin die Reise des Projekts in einigen Jahren führe, müsse sich noch zeigen. &bdquo;Wenn wir nicht den ersten Schritt machen, kommen wir nicht voran“, sagt Behlke weiter. Eine Dystopie mit einer von KI gesteuerten Unternehmerlandschaft, die Arbeitsplätze verschwinden lasse, werde es aber auf jeden Fall nicht geben. KI soll lästige Arbeiten im Hochstift übernehmen Das sieht auch Christian Ewering so. Er ist Dekan für den Fachbereich Informatik an der Fachhochschule für Wirtschaft und glaubt nicht, dass künstliche Intelligenz Fachkräfte ersetzen werde. &bdquo;Arbeitsplätze werden durch KI angereichert“, sagt Ewering. Und Andreas Koop, Geschäftsführer von Enpit, einem Kooperationspartner des Projekts, erklärt: &bdquo;KI soll lästige Arbeiten übernehmen.“ Dadurch bleibe Zeit für andere Aufgaben. Dazu zählen beispielsweise auch verwaltende Tätigkeiten, sagt Michael Kemkes, Geschäftsführer von Innozent OWL. &bdquo;In normalen Verwaltungsprozessen wird der Mensch keine Rolle mehr spielen“, sagt Kemkes. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Paderborn. Aber auch hier beruhigen die Projektinitiatoren. Es werde kein Schalter umgelegt, der plötzlich Arbeitsplätze zerstöre. Der Wandel komme eher nach und nach. Zudem brauche es bei vielen Prozessen diese Optimierungen aufgrund des wachsenden Fachkräftemangels. &bdquo;Die Rolle des Menschen in der Wirtschaft und die Art des Wirtschaftens verändert sich durch KI“, sagt Kemkes. Obsolet werde er damit nie. Denn eines ändere der technische Helfer nicht. &bdquo;Eine KI macht aus einem schlechten Prozess, keinen Guten“, sagt Behlke. Einzigartiges Projekt aus Paderborn Aktuell ist das &bdquo;KI-Hochstift“-Projekt in der Region beispiellos. Eine Expansion, über das Hochstift hinaus, können sich die Organisatoren durchaus vorstellen. Zunächst bleiben aber Unternehmer aus den Kreisen Paderborn und Höxter im Fokus. Die können sich beim erste KI-Meetup am Donnerstag, 8. Mai, um 17 Uhr selbst ein Bild von dem Projekt machen. Diese Partner sind am Projekt beteiligt Zukunftszentrum KI.NRW Innozent OWL Enpit Fraunhofer IEM Thorsten Ising FHDW - Fachhochschule der Wirtschaft Software Innovation Campus Wirtschaftsförderungsgesellschaft Paderborn Paderborn ist Informatik Incony AG

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