Grüner Bewerber spricht auch mit Paderborner CDU über Bürgermeister-Kandidatur

Paderborn. Vor knapp drei Wochen haben die Paderborner Grünen Frank Wolters als Bewerber für das Bürgermeisteramt vorgeschlagen. Mit dem ehemaligen Paderborner Wirtschaftsförderer wollen die Grünen potenzielle Wählerinnen und Wähler auch über die klassische Klientel hinaus ansprechen. Dass dies zutrifft, zeigt sich darin, dass Wolters im Hinblick auf eine mögliche Kandidatur nicht nur mit den Grünen im Gespräch war. Auch mit der CDU gab es ein Treffen. Dazu nimmt Wolters gegenüber der &bdquo;NW“ Stellung. Eine Information dazu gab es am Freitagabend auch bei der Aufstellungsversammlung für die Bürgermeisterkandidatur. Bei der Parteiveranstaltung im Deelenhaus wurde Wolters als Bürgermeisterkandidat eistimmig und ohne Enthaltung aufgestellt. Auch das Wahlprogramm der Paderborner Grünen wurde an diesem Abend einstimmig beschlossen. Auf &bdquo;NW“-Nachfrage bestätigte der Paderborner CDU-Stadtverbandsvorsitzende Daniel Sieveke als Chef der Findungskommission für den CDU-Kandidaten den Kontakt und sagte, dass man nicht zusammengefunden habe. Dass Wolters, seit Ende 2024 Grünen-Mitglied, eine CDU-Nähe hatte, ist aber nicht neu. Bis vor ein paar Jahren war er Christdemokrat und hatte bereits einmal Bürgermeister-Ambitionen: Im August 2019 hatte er sich kurzfristig um die CDU-Kandidatur zum Bürgermeister der Stadt Neuss beworben. Dies sei keine Entscheidung gegen Paderborn, sondern der Reiz am Bürgermeisteramt, sagte Wolters damals gegenüber der &bdquo;NW“. Die Neusser Verhältnisse kannte er gut, da er vor seinem Wechsel nach Paderborn fast 13 Jahre in der dortigen Stadtverwaltung tätig war. Doch nur vier Wochen später zog er seine Kandidatur wieder zurück. Lesen Sie auch: Ex-Wirtschaftsförderer Wolters will grüner Bürgermeister in Paderborn werden Wolters informiert die Paderborner Grünen über Gespräch in der CDU-Zentrale Dass er sich das Bürgermeisteramt aber vorstellen kann, sagte er unter anderem vor seinem Abschied nach Berlin, wo er seit April 2023 Geschäftsführer bei der Tegel Projekt GmbH und mit zuständig ist für die Konversion am ehemaligen Flughafen und das Entstehen von Europas größtem Stadtquartier. Auch danach brachte er sich ins Spiel. Auf Anfrage der &bdquo;NW“ erklärt Wolters zu den Gesprächen mit zwei Parteien: Er kenne Sieveke und CDU-Fraktionschef Markus Mertens seit vielen Jahren, schließlich hätten sie ihn seinerzeit als Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft in Paderborn gewählt. Deshalb habe er Anfang November 2024 die telefonische Einladung von Sieveke zu einem Gespräch in der CDU-Geschäftsstelle angenommen. &bdquo;Zumal mich Bürgermeister Michael Dreier in der Ratssitzung im März 2023 zu meiner Verabschiedung als Teamplayer und meinen Ansatz ,der Mensch im Mittelpunkt’ herausgehoben hat.“ Interview: Paderborns Wirtschaftsförderer: &bdquo;Ich würde nicht sagen: Mach hier zu und in Berlin auf“ Wolters habe die Findungskommission von Bündnis 90/Die Grünen &bdquo;von Anfang an offen über die Einladung und das Gespräch informiert“. Er &bdquo;stehe für eine Politik, die auf Offenheit, Ehrlichkeit und Transparenz setzt“ - und zwar gelebt im politischen Alltag. Es gehe ihm &bdquo;immer um den Dialog für die besten Ideen für unsere Stadt“. Wolters sieht seine politische Haltung nur bei den Grünen vertreten Irritierend sei für Wolters, dass das Gespräch bei der CDU offenbar zu einem Zeitpunkt stattfand, als die Findungskommission bereits in intensiven Gesprächen mit ihrem heutigen Kandidaten - Stefan-Oliver Strate - stand, erklärt Wolters. &bdquo;Umso mehr hat mich dieses Treffen in meiner Einschätzung bestärkt: Für eine Kandidatur mit der CDU gab es keine ausreichenden inhaltlichen Gemeinsamkeiten.“ Kommunalwahl 2025: Diese Schwerpunkte will der Paderborner CDU-Kandidat setzen Sein politischer Weg orientiere sich an den Werten Zukunftsorientierung, soziale Verantwortung, wirtschaftliche Vernunft und entschlossenem Einsatz für Nachhaltigkeit. &bdquo;Diese Haltung finde ich bei den Grünen – und nur dort – aufrichtig und konsequent vertreten.“ Mit Wolters hätten die Grünen &bdquo;einen Kandidaten als Angebot für alle Wählerinnen und Wähler in Paderborn, für die breite demokratische Stadtgesellschaft, der Menschen und die wichtigen Themen zusammenbringt“, erklärt die Grünen-Stadtverbandsvorsitzende Catharina Scherhans. Er habe &bdquo;uns direkt nach der Anfrage von Daniel Sieveke informiert“, so Scherhans. &bdquo;Wir behandeln Gespräche in Findungsprozessen vertraulich, insbesondere solche, die mit Personen zu tun haben, und wollten auch fair der CDU gegenüber sein.“ Es gebe den Grünen zu denken, wenn ein CDU-Staatssekretär zu vertraulichen Gesprächen an die Presse berichtet.

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