Paderborner Kirche steht mit umliegendem Areal zum Verkauf

Paderborn. Das Johann-Adam-Möhler-Institut in Paderborn beschäftigt sich seit dem Jahr 1957 mit Fragen der Ökumene. Jetzt könnte sich für die Einrichtung ein neuer Forschungsgegenstand auftun. Die auch als Maria zur Höhe (MzH) bekannte katholische Kirchengemeinde St. Marien strebt eine intensive Zusammenarbeit mit dem benachbarten evangelischen Lukas-Zentrum an. Denn der Kirchenvorstand von St. Marien hat beschlossen, das Kirchengelände inklusive des Gotteshauses in der Südstadt aufzugeben und die Veräußerung des gesamten Areals anzustreben. In einer Gemeindeversammlung erläuterten Pfarrer Benedikt Fischer, Verwaltungsleiterin Marion Klaus sowie Rudolf Geburzi als Vorsitzender und Frank Oldenburg als stellvertretender Geschäftsführer des Kirchenvorstands am Samstag die Gründe für diesen immer noch außergewöhnlichen Schritt. Die Kirchenimmobilien sind im schlechten Zustand Der hat in erster Linie mit den schlechten baulichen Zuständen der Immobilien zu tun. Das in den Jahren 1972/73 errichtete Pfarrheim ist extrem schadstoffbelastet, deshalb bereits seit Jahren geschlossen und muss abgerissen werden. In die im Jahr 1968 geweihte Kirche dringt durch die Fenster an der West- und Südseite Regenwasser ein. Die Dachkonstruktion kann in ihrer aktuellen Form nicht erhalten werden. Das Pfarrhaus und die Vikarie sind sanierungsbedürftig. Der Verbindungstrakt zwischen beiden Häusern ist schadstoffbelastet. Die Räume dieses Zwischenhauses dürfen nicht mehr genutzt werden. Dazu kommt, dass die Zahl der Katholiken auf dem Gebiet von Maria zur Höhe von 5.250 in den 1980er-Jahren auf aktuell 2.594 zurückgegangen ist. Der Sonntagsgottesdienst wird im Schnitt von 110 Gläubigen besucht. So musste im Rahmen des Immobilienkonzeptes des gesamten Pastoralverbunds Mitte-Süd eine Entscheidung gefällt werden. Dabei kam den Verantwortlichen von St. Marien die Nähe zum Lukas-Gemeindezentrum entgegen. Zu diesem Bezirk der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Paderborn werden seit langen Jahren gute Beziehungen gepflegt. Als das Lukas-Zentrum am benachbarten Laugrund in den Jahren von 2016 bis 2018 umfassend renoviert wurde, wurden die Gottesdienste in Maria zur Höhe gefeiert. Die Senioren von MzH treffen sich bereits seit Jahren regelmäßig im Lukas-Zentrum. Umsetzung der Kirchenschließung und des Umzugs dauert noch Jahre &bdquo;Das ist die Ideallösung. Maria zur Höhe braucht das Lukas-Zentrum und das Lukas-Zentrum braucht Maria zur Höhe“, sagte Marion Klaus und sprach von einer &bdquo;Win-win-Situation“. &bdquo;Wir wollen in einen vorbereitenden Prozess einsteigen, der zukünftig zu einem gemeinsamen Standort mit der evangelischen Kirchengemeinde in deren Lukas-Zentrum führen soll“, betonte Rudolf Geburzi.&bdquo;Wir streben die Verabschiedung eines Kooperationsvertrags an“, erklärte Frank Oldenburg. Benedikt Fischer erläuterte den Zeitrahmen. &bdquo;Wir verbreiten hier eine Botschaft mit einer Vision. Doch die Umsetzung benötigt Zeit. In den kommenden drei Jahren wird hier noch nichts passieren“, sagte der Pfarrer und wies auf einen weiteren wichtigen Aspekt des Gemeindelebens hin. &bdquo;Das Zeltlager ist das Aushängeschild von Maria zur Höhe und genießt höchste Priorität“, sagte Fischer. Tatsächlich ist die ungemein beliebte Ferienfreizeit der Katholischen Jungen Gemeinde in MzH ein Dauerbrenner und genießt weit über die Paderborner Südstadt hinaus einen guten Ruf. Zuletzt aber waren einige für das Zeltlager benötigte Utensilien während der Lagerung einer hohen Schadstoffbelastung ausgesetzt gewesen. &bdquo;Was gebraucht wird, wird auch gekauft“, verlautete aus dem Kirchenvorstand. Mehr zu Kirchenschließungen in Paderborn: St. Meinolf und St. Kilian bleiben länger erhalten Während diese Angelegenheit also schnell geklärt werden kann, steht die Nachnutzung der Kirche und des übrigen Areals in einer guten Wohnlage noch in den Sternen. &bdquo;Die Nachnutzung der Kirche muss der Würde des Hauses entsprechen“, machte Benedikt Fischer unmissverständlich klar. Zuletzt war vermutet worden, dass die angrenzende Universität einen Blick auf das Gelände geworfen haben könnte.

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