Erneut Hassaufkleber in der Paderborner Südstadt - Staatsschutz ermittelt

Paderborn. Déjà-vu mit Schrecken in der Paderborner Südstadt: Wie schon vor knapp drei Jahren hat ein Unbekannter Etiketten mit Hassbotschaften, Beleidigungen und Aufrufen zur Gewalt an verschiedene Stellen des Stadtteils geklebt. In Großbuchstaben sind dabei Paderbornerinnen und Paderborner mit ihrem vollständigen Namen und zum Teil auch mit Adressen genannt - für die Betroffenen ein Albtraum. Der Staatsschutz ermittelt in der Sache. Ganz rum ist das Thema noch nicht, aber langsam zieht es wieder größere Kreise. Bereits für große Diskussionen sorgen die Aufkleber und auch Graffitis etwa in einer Whatsapp-Gruppe in der Südstadt, in der auch die Partnerin von Bäckermeister Andreas Hermisch ist. Er und das Team in seiner Bäckerei können nur mit dem Kopf schütteln angesichts der unfassbaren Botschaften. Die selbstklebenden Etiketten prangten an Laternen- und Verkehrsschildmasten oder Mülleimern. Darauf werden Betroffene mehrfach als &bdquo;Antifafotzen“ beleidigt, die zu &bdquo;attackieren“ seien. &bdquo;Ins Koma boxen“ steht unter dem Namen eines Paderborners und auf einer Hauswand wird jemand als &bdquo;Hurensohn“ beschimpft. Betroffener Paderborner versteht nicht, weshalb ihm so viel Hass entgegenschlägt &bdquo;Ich kriege das immer mit und habe Freunde, die mir das schreiben, und die Aufkleber entfernen“, sagt einer der Betroffenen. Seinen Namen möchte er verständlicherweise nicht nennen. &bdquo;Meines Wissens habe ich niemandem etwas getan und es ist für mich ganz unverständlich, weshalb mir so viel Hass entgegenschlägt.“ Das war vor drei Jahren: Frauenverachtende Aufkleber in Paderborn: Jetzt ermittelt der Staatsschutz &bdquo;Man ist hilflos, muss aber auch irgendwie darüberstehen“, sagt er und habe auch mit einigen anderen Betroffenen gesprochen. &bdquo;Das sind alles ganz normale, liebe Leute.“ Und alle fragten sich: Wer macht so etwas und wieso? Während es eine solche Hassaufkleber-Welle in einem größeren Maße länger nicht gab, hätten die Hasstiraden ihm gegenüber nie ganz aufgehört. &bdquo;Es war nur etwas weniger.“ Wie auch andere Betroffene habe er bei der Polizei aufgrund der Bedrohungen Anzeige gestellt. Die Paderborner Polizei übergab die Fälle an den Staatsschutz. Beim Staatsschutz in Bielefeld gibt es mehrere Anzeigen aus Paderborn &bdquo;Bei der Kriminalinspektion Staatsschutz werden derzeit eine Reihe von Anzeigen bearbeitet, die Hassbotschaften in Form von Aufklebern und Graffitis in der Paderborner Südstadt zum Inhalt haben“, teilt Sonja Rehmert, Sprecherin der Polizei Bielefeld und der dort ansässigen Abteilung Staatsschutz, mit. Wie Rehmert erklärt, lägen die Tatorte unter anderem an der Husener Straße, am Querweg, am Jahnplatz, an der Kilianstraße, Im Samtfeld und in der Winfriedstraße. Ähnlich wie bei den Vorfällen im Jahr 2022. &bdquo;Der Staatsschutz geht in all diesen Fällen von demselben Täter aus“, so die Polizeisprecherin. &bdquo;Ein Tatverdächtiger wurde bislang nicht ermittelt, allerdings sind die Ermittlungen auch noch nicht abgeschlossen.“ Unterschied zum Vorfall vor drei Jahren in Paderborns Südstadt Die Hassbotschaften und Gewaltaufrufe aus dem Frühjahr 2022 unterscheiden sich dabei offenbar etwas. Damals dominierten vor allem frauenverachtenden Botschaften, wobei &bdquo;Frauenrechte hahahaha“ und &bdquo;Fette Frauen sind eklig“ noch zu den dezenteren Beschimpfungen gehörten. Auch die Grünen wurden damals bedroht (&bdquo;Hängt die Grünen“). Unter einem der Aufkleber von vor drei Jahren befand sich sogar eine Rasierklinge. Rückblick: Gegenaktion zu Hass-Aufklebern: Wohlfühlen zum Abreißen in Paderborn Im Gegensatz zu diesen eher allgemeinen Hassergüssen zielt die aktuelle Welle offenbar eher auf einzelne Personen ab. Zugleich sind auch diesmal wieder diffamierte Personen aus politischen Gründen - &bdquo;Antifafotzen“ - das Ziel. Vor drei Jahren hatten Südstadt-Bewohnerinnen übrigens das Vorgehen umgedreht. An ihren Häusern hängten sie Zettel mit positiven Botschaften auf: Wohlfühlen zum Abreißen. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Paderborn

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