Westernmauer in Paderborn: Tore sollen Trinker- und Drogenszene aussperren

Paderborn. Die Eigentümer zweier Gebäudekomplexe im Bereich der Westernmauer in Paderborn rüsten auf. Mit Toren wollen sie jeweils die beiden Zugänge zu jenem Platz schließen, wo sich die offene Trinker- und Drogenszene seit mehreren Monaten aufhält. Kritik gegenüber der Stadt äußert derweil ein Eigentümer und Anwohner. &bdquo;Das Aussperren ist keine Lösung für das eigentliche Problem. Die Szene braucht einen Ort, wo sie sich aufhalten kann“, sagt Hermann Kröger. Seit Mitte November habe er auf &bdquo;Ideen von der Stadt“ gewartet. Damals haben die Eigentümer und Anwohner des Gebäudekomplexes Westernmauer 12-16 öffentlich auf die Situation aufmerksam gemacht. Mit einem Termin Mitte November vor Ort und einem zweiten Anfang Dezember haben sie Politiker und Vertreter der Verwaltung über die Lage informiert. Westernmauer in Paderborn: Provisorium mit Bauzaun scheitert Einen Vorschlag hat Dietmar Regener, Betriebsleiter des Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetriebs Paderborn (ASP), im November mit einem provisorischen und abschließbaren Bauzaun ins Spiel gebracht. Allerdings ist kurz darauf deutlich geworden, dass eine Umsetzung nicht so einfach ist. Entweder wäre der Bauzaun vor dem jetzigen Eingang aufgebaut worden: Dann wäre es für die Anwohner umständlich geworden, durchzugehen. Oder der Bauzaun wäre dahinter gewesen: Dann hätte sich die Szene womöglich davor versammelt. Planung der Eigentümer: Vorbereitung für Rolltore an der Westernmauer läuft Überhaupt ist die Angelegenheit kompliziert. Die Gebäudekomplexe an der Westernmauer über der Tiefgarage Königsplatz sind verwinkelt, zugleich aus verschiedenen Richtungen leicht zugänglich. Das macht es für Mitglieder der offenen Trinker- und Drogenszene attraktiv, sich auf dem überwiegend überdachten Platz über der Zu- und Abfahrt der Tiefgarage Königsplatz aufzuhalten – oder auf der Ebene darüber. Zudem sollen es laut Kröger insgesamt vier Gebäude beziehungsweise ebensoviele Eigentümer oder Eigentümergemeinschaften um den besagten Platz sein, die betroffen sind. Außerdem ist laut Kröger die Fläche jenes Platzes, der aktuell im Fokus steht, öffentlich gewidmet. Die Stadt reinige sie beispielsweise. Und der ASP hat dort in Absprache mit dem Verein Kim – Soziale Arbeit einen Behälter für gebrauchte Spritzen angebracht. &bdquo;Damit ist der Platz doch erst recht eine Anlaufstelle“, sagt Kröger. Wäre es dagegen eine private Fläche, hätten die Eigentümer zum Schutz gegen Hausfriedensbruch schon gehandelt. Vorschlag für Bauzaun: Schnelle Hilfe an Westernmauer nicht in Sicht Dem Vernehmen nach soll die Stadt Interesse haben, diese Fläche wieder in private Hand zu geben. Aus Sicht von Kröger birgt das aber ein weiteres Problem: Darunter befindet sich ein Teil der Tiefgarage. Und die Frage der Abdichtung gegen Feuchtigkeit könnte denjenigen beschäftigen, der dafür zuständig ist. Umbauarbeiten kosten mindestens 70.000 Euro Zwei der Eigentümer wollen jetzt handeln und die mehrfach angekündigte Schließung der beiden Hauptzugänge umsetzen: die Eigentümergemeinschaft für den Gebäudekomplex Westernmauer 12-16 und die Grundstücksgemeinschaft Michels & Nachfolger, die seit mehr als zehn Jahren den Komplex Alte Torgasse 10 und somit das frühere Ärztehaus an dieser Stelle verwaltet. Von der Westernmauer/Brückengasse soll ein Rolltor eingebaut, zudem der Eingang im Richtung Brückengasse umgebaut werden. Kosten: etwa 60.000 Euro. .responsive23-31BE9I6tWz8WYEzR-map-1211-pb-westernmauer-12-16 { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-31BE9I6tWz8WYEzR-map-1211-pb-westernmauer-12-16 { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-31BE9I6tWz8WYEzR-map-1211-pb-westernmauer-12-16 { padding-top: 142.86%; } } Von der Einfahrt Alte Torgasse aus soll ein Flügeltor am früheren Ärztehaus eingebaut werden. Kosten etwa 10.000 Euro. Zudem soll ein höherer Zaun über der Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage verhindern, dass unerwünschte Personen an dieser Stelle darüber klettern. Für den Zaun ist Holz aus Douglasie vorgesehen, das gegen Graffiti imprägniert werden soll. Studentinnen fühlen sich unsicher vor Paderborner Gebäude Über die Pläne für den Bereich am früheren Ärztehaus berichtet Benedikt Suermann von der Grundstücksgemeinschaft Michels & Nachfolger. Sie habe dort 22 Wohn- und zwei Gewerbeeinheiten. Auch sie beobachte eine Zunahme der Mitglieder der offenen Trinker- und Drogenszene. Anwohner schlagen in Paderborn Alarm: Sorge wegen der Trinker- und Drogenszene Besonders Studentinnen, die dort wohnen, würden sich mittlerweile unsicher fühlen, sagt Suermann. Im Gebäudekomplex Westernmauer 12-16 sind es 32 Miet- und Gewerbeparteien. Durch das Flügeltor am früheren Ärztehaus hätten dann nur Anwohner oder beispielsweise Handwerker mit Fahrzeugen Zugang zum Gelände. Suermann rechnet damit, dass es &bdquo;voraussichtlich Mitte März“ eingebaut wird. Das hängt auch von den Pflasterarbeiten im Auftrag der Stadt ab, die im Bereich der Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage durchgeführt werden sollen. Diese Arbeiten müsse die Stadt aber ausschreiben, so Suermann, das Verfahren könne dauern. Und erst dann könne die Grundstücksgemeinschaft Michels & Nachfolger eigene Pflasterarbeiten durchführen lassen. Westernmauer in Paderborn: Rolltor wird vermutlich nicht vor März eingebaut Unterdessen ist im Bereich am Eingang zum Wohnkomplex Westernmauer 12-16 ein Baugerüst aufgestellt worden. &bdquo;Die Stadt lässt jetzt dort neue Fassadenteile anbringen“, sagt Kröger. Lesen Sie auch: Paderbornerin aus Drogenszene wünscht sich Konsumraum Und auch er rechnet nicht damit, dass das dortige Rolltor vor März aufgebaut wird – dessen Einbau schon länger geplant gewesen ist. Zunächst müssten Handwerker beispielsweise die Maße feststellen, eine Stahlkonstruktion aufstellen und die Frage der Abdichtung klären. Das Rolltor sollen die Anwohner dann mit einer Fernbedienung öffnen können. Aus Sicherheitsgründen werde auch eine Fluchttür eingebaut.

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