Fast wie Hubert und Staller: Polizistenduo sorgt im Kreis Paderborn für Sicherheit

Paderborn-Wewer/Borchen. An der Wache des Polizeibezirksdienstes in Wewer läuft man fast vorbei. Denn sie liegt unscheinbar an einem Seiteneingang zwischen dem Bürgerhaus, der Bücherei und der Almeschule. Für Christian Callies und Wolfgang Kubat ist sie aber ideal gelegen - und verkürzt für sie so manchen Arbeitsweg. Die beiden sind nämlich Bezirksdienstbeamte der Polizei und für zwei Bezirke verantwortlich. Callies für Wewer und Kubat für Borchen. So streng trennen kann man das aber nicht. Denn die beiden teilen sich neben ihrem Dienstwagen auch viele weitere Aufgaben für beide Bezirke. Zum Beispiel, wenn sie Schulwege sichern oder Schulklassen besuchen, um über das Thema Mobbing aufzuklären. Oder wenn sie Eltern, die ein Halteverbot vor einer Schule großzügig als Haltemöglichkeit nutzen, belehren. Welche Aufgaben die beiden Polizisten aus dem Kreis Paderborn haben &bdquo;Da müssen wir vielen erklären, dass jedes Schild schon seinen Grund hat, warum es da steht“, sagt der 50-jährige Kubat. Er findet, inzwischen werden so viele Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht, dass tatsächlich eine Drive-in-Zufahrt sinnvoll sein könnte. Nichtsdestotrotz erfahren Kubat und Callies viel Respekt von den Schülerinnen und Schülern. &bdquo;Wenn man eine Klasse oder Turnhalle betritt, starren die Kinder einen meistens wie einen Ölgötzen an“, sagt Kubat. Beiden Beamten ist jedoch wichtig, den altbekannten Spruch zu vermitteln: &bdquo;Die Polizei ist dein Freund und Helfer.“ Ihre Aufgaben hören jedoch nicht an den Schulen auf. &bdquo;Wir führen zum Beispiel gemeinsam Haftbefehle durch“, sagt der 51-jährige Callies. Auch Einsätze, die sonst im Streifendienst anfallen, übernehmen die beiden bei Bedarf. &bdquo;Das können Ermittlungen aller Art sein“, sagt Kubat. So suchen die beiden schon einmal jemanden, der wegen Fahrerflucht gesucht wird. Polizisten kennen sich seit Jahrzehnten Dass die beiden so eng zusammenarbeiten, kam in ihrer jeweils rund 30-jährigen Polizeikarriere nicht zum ersten Mal vor. Denn bereits während der Polizeiausbildung in Stukenbrock Mitte der 1990er trafen sie erstmals aufeinander. Nach dem Abschluss 1997 gingen die beiden wieder verschiedene Wege. Für Callies ging es für einige Jahre in den Kreis Mettmann, für Kubat nach Köln. Lesen Sie auch: Unterwegs mit der Libori-Streife: Wie sicher ist Paderborns großes Volksfest? Anfang der 2000er kam es für einige Jahre zum Wiedersehen im Paderborner Streifendienst. Kubat durchlief anschließend mehrere Stationen im Kreis Paderborn, Callies blieb im Streifendienst, bis er Ende 2023 in den Bezirksdienst nach Wewer wechselte. Gleich um die Ecke wartete bereits Kubat. Denn er ist seit 2021 der Bezirksdienstbeamte für Borchen. Für die Männer änderte sich in Wewer und Borchen einiges. &bdquo;Wir sind jetzt näher dran an den Menschen“, sagt Kubat. An den Schulen, an Kindergärten oder an Menschen, die wegen eines echten oder angeblichen Notfalls bei ihnen anrufen. Auch bei Schützenfesten und Volksfesten wie Libori sind die beiden unterwegs und stehen im regen Kontakt mit Bürgern. &bdquo;Wir haben ein sehr dankbares Publikum. Die ehrlichen Rückmeldungen tun gut“, sagt Callies. Wechselnder Schichtdienst entfällt nun Ein weiterer Vorteil des Bezirksdiensts: Der wechselnde Schichtdienst der vergangenen Jahrzehnte entfällt größtenteils. Callies und Kubat helfen zwar manchmal aus und kommen auf ihre Überstunden, aber nicht mehr so häufig wie früher. Sie fangen jetzt meistens zur selben Uhrzeit an. &bdquo;In der Regel beginne ich gegen 6 Uhr an und mache meine acht Stunden“, sagt Callies. &bdquo;Ich brauche etwas mehr Schlaf und komme erst gegen sieben“, ergänzt Kubat. An den Nacht- und Spätschichten sei jedoch nicht alles schlecht gewesen, finden die beiden Polizisten. &bdquo;Es war zwar anstrengend, aber auch abwechslungsreich“, sagt Callies. Und privat gab es auch Pluspunkte. &bdquo;So konnte man auch mal mit den Kindern auf einen Dienstag ins Schwimmbad gehen, wenn es nicht so voll war“, erinnert sich Kubat. Schön sei es aktuell, dass sie während des Dienstes nicht mehr von Einsatz zu Einsatz hetzen müssten: &bdquo;Wir können unsere Zeit flexibler gestalten.“ Langweilig wird es trotzdem auch jetzt nicht. Während des Gesprächs mit der &bdquo;NW“ klingelt das Telefon. Ein Mann ruft die Bezirksdienstbeamten zur Hilfe. Und Callies und Kubat müssen wieder los.

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