Neuer Polizist vor Ort hat in Bad Wünnenberg alles im Blick

Bad Wünnenberg. Torsten Dören hat viel Besuch. Bei einem Polizisten würde man dem ersten Anschein nach vermuten, dass das nichts Gutes ist. Aber Dören, dem neuen Bezirksdienstbeamten in Bad Wünnenberg, ist es doch etwas anders. Es ist Mittag, vor der Wache laufen Schulkinder mit Tornistern vorbei. Sie schauen durch die gläserne Eingangstür und Dören winkt sie hinein. Er hebt den Deckel von einem gläsernen Gefäß, das voll ist mit Süßigkeiten und auf einem Tischchen steht. &bdquo;Aber jeder nur zwei“, sagt Dören. Die Kinder greifen zu. &bdquo;Du kennst doch meinen Papa“, sagt ein Kind kauend. Dören nickt. Als Polizist vor Ort kennt er in der Tat fast jeden hier. Dabei ist er eigentlich gar nicht direkt aus Bad Wünnenberg. &bdquo;Ich bin eigentlich ein Paderborner-Heide-Kind“, sagt der heute 47-Jährige. Sein Vater sei ein Ur-Leiberger, seine Mutter aus Alme. Als Jugendliche habe es ihn immer nach Bad Wünnenberg gezogen. Hier lebten Verwandte und Freunde. Was den Dienst in Bad Wünnenberg so besonders mache Später sei er auch mit seiner Frau in die Gegend gezogen. Heute leben sie mit ihren drei Kindern hier. Und Dören würde es gar nicht anders wollen. Wenn er über seinen Wohnort spricht, strahlt er. &bdquo;Die Menschen sind sehr herzlich“, sagt der Polizist. Hier gebe es eine sehr intakte Gemeinschaft. &bdquo;Man hilft sich“, ergänzt er. Vor der Tür stehen erneut Kinder. &bdquo;Im Sommer gibt es bei mir auch mal Wassereis“, erklärt Dören den Andrang. Er hofft, dass er mit solchen Aktionen Kinder näherbringt, dass die Polizei ihr Helfer sei. Der Weg in seine Wahlheimat hat aber einige Jahrzehnte gedauert. Dören kommt eigentlich aus dem Elektronikbereich. 1999 wagte er einen beruflichen Neuanfang, machte bei der Polizei seine Ausbildung. Im folgenden Vierteljahrhundert führte ihn sein Weg in verschiedene Dienste und mehrere Landkreise. Zum Beispiel unter anderem nach Blomberg in den Kreis Lippe, nach Lippstadt in den Kreis Soest, aber auch in den Kreis Paderborn. Und schließlich zum Jahreswechsel 2024/2025 dann nach Bad Wünnenberg. Hier ist er auch für die Ortsteile Bleiwäsche, Elisenhof, Fürstenberg, Haaren, Helmern und Leiberg verantwortlich. Durch den Bezirksdienst habe er seinen Beruf noch einmal ganz neu gelernt. &bdquo;Ich arbeite jetzt viel mit Kindern und Jugendlichen zusammen“, sagt Dören. Darunter fallen Themen, wie die Verkehrserziehung oder auch Vorträge über Cybermobbing. &bdquo;Ich habe nicht unbedingt mit Menschen meines bisherigen Einsatzfeldes zu tun“, sagt Dören. Statt strafrechtlich relevanter Konflikte erfährt Dören viel Wertschätzung. Polizist aus dem Kreis Paderborn erhält viel Wertschätzung So berichtet er, dass sich ein Kindergarten bei ihm bedankte, weil er dort regelmäßig eine Fußstreife durchführte. Im Paderborner Quartier Kaukenberg, wo er ebenfalls als Bezirksdienstbeamter tätig war, habe eine Frau sich von ihm mit den Worten verabschiedet, dass sie es schade finde, dass er gehe. &bdquo;Das hat mich umgehauen“, sagt Dören. Das sind Begegnungen, die man im Streifendienst seltener habe. &bdquo;Manche Sachen sind natürlich auch belastend, aber man kriegt immer schnell Hilfe“, sagt Dören. Er finde, das sei aber sehr individuell und jeder Polizist müsse für sich ausmachen, wo seine oder ihre Grenzen liegen. Wer mit Dören spricht, dem entgeht sein Optimismus nicht. Aus seiner beruflichen Vergangenheit erzählt er vor allem Positives. Er erinnert sich gerne an eine Aktion, bei der er ein Schaf einfangen musste. Weil es so weit entfernt von seiner Herde war, musste Dören mit dem Schaf unterm Arm erst eine längere Strecke laufen und danach im Streifenwagen fahren. &bdquo;Im ländlichen Bereich haben wir viel mit Tieren zu tun“, sagt Dören schmunzelnd. Witzige Anekdoten aus Jahrzehnten im Polizeidienst Er erzählt auch von einem Sommer, bei dem er einer älteren Frau geholfen hatte, ihr Auto mit Motorschaden von der Straße zu schieben. &bdquo;Das Auto musste weg, aber die Frau hatte nicht viel Geld. Deshalb habe ich es rund 100 Meter weit im Hochsommer in eine Einfahrt geschoben“, sagt Dören. Danach musste er erst einmal duschen. Gelohnt habe es sich trotzdem, findet er. Seine Lieblingsgeschichte sei jedoch eine, bei der es letztendlich eigentlich kein Notfall für die Polizei gab. &bdquo;Einmal hat uns ein Bürger angerufen, weil er befürchtete, zwei Schwäne wären auf dem Eis eines Sees festgefroren“, sagt Dören. Als er gemeinsam mit dem Herren vor Ort war, geschah ein vermeintliches Wunder. Als sich plötzlich ein Schwan von der Stelle bewegte, rief der Mann wohl: &bdquo;Ach schau, es ist ja nur ein Schwan festgefroren. Der andere hat sich aus Nettigkeit dazugesetzt.“

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