Paderborn. “Wir malen Akt, nackt”. Mit dem „New Norm Festival 2024“ findet in Paderborn ein Demokratieprojekt seinen Höhepunkt: Vom 22. bis 27. Oktober veranstalten die Initiatorinnen Johanna Leifeld und Lea Hansjürgen laut Pressemitteilung eine vielfältige Themenwoche zu Kunst, Körperakzeptanz und Frauensolidarität.
Das Programm umfasst unter anderem einen Kinofilm im Pollux, Podiumsgespräche, eine Ausstellung sowie zwei Workshops mit Vogue-Fotografin Alina Gross. Das Projekt wird gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Demokratie-Büro „Vielfalt lieben“ im Kreis Paderborn.
„Von der Werbung bis hin zu sozialen Medien werden weibliche Körper oft auf ein enges Schönheitsbild reduziert, das kaum erreichbar ist“, heißt es in der Presseinfo. Der ständige Vergleich erzeuge Druck und Selbstzweifel, da Frauen ihre natürliche Vielfalt gegen unerreichbare Ideale abwägen. Die Folgen seien weitreichend – von emotionaler Belastung bis hin zu gesundheitlichen Auswirkungen – während ein riesiger Markt von diesem Unbehagen profitiere.
Ein neues Erlebnis in fünf Abenden
„Die mediale Darstellung scheinbar perfekter Frauen, unsere Erziehung, Einflüsse aus dem Freundeskreis und Kommentare aus dem Bekanntenkreis: all dies hat Einfluss darauf, wie wir unseren eigenen Körper wahrnehmen und mit welchem Gefühl wir vorm Spiegel stehen“, konstatiert Mitinitiatorin Johanna Leifeld. Für viele sei es traurige Realität, den eigenen Körper als nie ausreichend zu empfinden.
An fünf Abenden im Jahr 2024 öffnet der Kurs „New Norm – Aktmalen Nacktmalen“ seine Türen für Frauen in Paderborn. Die Sessions finden in einer warmen, geschützten Atmosphäre statt, die zur Entfaltung und Selbstakzeptanz einlädt, heißt es in der Mitteilung.
In einem exklusiven Kulturraum wird unter professioneller Anleitung gezeichnet. Vorerfahrungen sind dabei nicht nötig. Die erfahrene Künstlerin und Zeichenlehrerin Rebekka Schulte führt die Teilnehmerinnen durch grundlegende Techniken und Übungen, während das Aktmodell den Abend begleitet und jede, die es möchte, dazu ermutigt, sich ebenfalls als Modell auszuprobieren.
Kunst, Kreativität und Körperakzeptanz
„New Norm – Aktmalen Nacktmalen“ stehe für weit mehr als nur einen klassischen Zeichenkurs. Es biete Frauen einen Raum, um ihre Kreativität und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Jede Sitzung soll den Teilnehmerinnen helfen, ihre eigene Schönheit, Kraft und Authentizität zu entdecken.
Das Feedback aus den bisherigen Sessions zeige bereits die nachhaltigen positiven Effekte, die dieses besondere Format auf die Teilnehmerinnen hat.
“Die Idee für New Norm stammt aus Sydney, wo ich 2020 als Aktmodell posiert habe und eine für mich prägende Erfahrung machte: In einer kreativen Atmosphäre wurde mein Körper durch unterschiedliche Künstlerinnen und Künstler sowie individuelle Zeichenstile völlig wertfrei zu Kunst“, berichtet Mitinitiatorin Lea Hansjürgen.
Festival zum Jahresende
2024 werde mit einem besonderen Highlight abgeschlossen: dem ersten „New Norm Festival“. Es soll die Botschaft von Körperakzeptanz und Vielfalt in die breite Öffentlichkeit tragen. Die Themenwoche umfasst einen Kinofilm, eine Kunstausstellung, zwei Bodypainting- und Fotografie-Workshops (mit Vogue-Fotografin Alina Gross und Künstlerin Vanessa Hitzfeld), eine spezielle „New Norm“ Aktzeichensession, Podiumsdiskussionen und einen abschließenden Gallery-Brunch.
Die Gründerinnen
Hinter dem Projekt stehen die Freundinnen Johanna Leifeld und Lea Hansjürgen, die durch ihre gemeinsame Leidenschaft für Kunst, Kultur und Frauenempowerment das Konzept ins Leben gerufen haben. Mit „New Norm“ vereinen sie Kunst und Gemeinschaft, um Frauen auf ihrem Weg zu mehr Körperakzeptanz zu begleiten.
Johanna Leifeld organisierte zwischen 2020 und 2023 das „Kuppelfest“ in Paderborn und berät Hochschulen zur digitalen Transformation. Lea Hansjürgen ist Initiatorin der Event-Serie XO TALK, die Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur vernetzt. Als selbstständige Projektentwicklerin arbeitet sie im Bereich Kreativwirtschaft, unter anderem für das Blau Creative Business Hub.