Paderborn. An der Universität Paderborn haben Forscher den ersten photonischen Quantencomputer Deutschlands entwickelt, der die Grenzen der lichtbasierten Quantentechnologie erweitert, heißt es in einer Pressemitteilung der Universität Paderborn.
Der „Paderborn Quantum Sampler“ (PaQS) ist Teil einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und wurde in Kooperation mit Partnern wie Menlo Systems, Fraunhofer IOF Jena und Swabian Instruments errichtet. Das Projekt wurde mit rund 50 Millionen Euro gefördert. Eine Inbetriebnahme eines zweiten Quantencomputers in Jena ist geplant.
Quantencomputer, die auf der Manipulation von Quanten basieren, versprechen, komplexe Probleme in Bereichen wie der Energiewende und Medikamentenentwicklung zu lösen und sollen herkömmliche Supercomputer übertreffen. Der PaQS, Europas größter Sampling-basierter Quantencomputer, nutzt photonische Netzwerke, die bei Raumtemperatur funktionieren und voll programmierbar sind. Die aktuell größten photonischen Quantencomputer der Welt stehen derzeit in China, Singapur, Frankreich und Kanada.
Was der Quantencomputer aus Paderborn leisten kann
Aktuell werde das System erweitert, um komplexere Berechnungen zu ermöglichen und um als Grundlage für zukünftige Untersuchungen zu dienen. Quantenmechanische Phänomene wie das sogenannte Quetschen und die Überlagerung oder Verschränkung von Photonen sorgen für die hohe Rechenleistung von Quantencomputern.
Photonische Quantencomputer nutzen Licht zur Durchführung von Quantenberechnungen. Vorteile von photonischen Quantencomputern sind unter anderem ein klarer Weg hin zur Skalierbarkeit und hohe Taktraten.
Noch stecke der gesamte Bereich der Quantencomputer-Technologien in den Kinderschuhen. Um jedoch die Vorteile der derzeit untersuchten Quantencomputer herauszuarbeiten, bedarf es weitere Forschung. Die Arbeit der Paderborner Wissenschaftler bringe die internationale Quantenforschung diesem Ziel ein Stück näher, heißt es vonseiten der Universität.