Paderborn. Aus den Lautsprechern auf dem Domplatz schallt K.I.Zs „Hurra die Welt geht unter“. Eine Bank dient als Bühne für die Rednerinnen und Redner, einige Menschen versammeln sich. Unter dem Motto „Now for Future“ fand am Freitag erneut ein globaler Klimastreik statt, an dem auch die Paderborner Klima-Initiativen teilnahmen.
„Fridays for Future“ sowie die zugehörigen Initiativen „Radeln for Future“ und „Parents for Future“, außerdem Grüne und Grüne Jugend versammelten sich am Nachmittag in der Innenstadt, um für das Klima auf die Straße zu gehen. Doch es blieb dieses Mal nicht beim Klimaschutz: Anlässlich der Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen ging es den Demonstrantinnen und Demonstranten insbesondere auch darum, auf das Thema Solidarität und gesellschaftliches Miteinander aufmerksam zu machen.
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Besonders die Bevölkerungsgruppen, die in er Gesellschaft vulnerabel sind, gelte es zu schützen und zu unterstützen, heißt es seitens der Initiatoren. Dass dieses Mal insbesondere auch das Thema Solidarität im Vordergrund stehe, betont Finn-Lennart Koglin von der Initiative. „Lasst uns gemeinsam laut und solidarisch sein, damit jeder auch in Zeiten der Klimakrise auf eine bessere Zukunft hoffen kann“, animiert er die Teilnehmenden.
Mehr Unterstützung für Minderheiten
Ein Beispiel dafür, wie Klima und Solidarität zusammenhängen, spricht die 20-jährige Kim an, die auf der Demonstration über Menschen mit Behinderung und deren Unterstützung spricht. „Ich möchte beispielsweise auf Menschen aufmerksam machen, die in Einrichtungen leben. Hier gibt es oft keine Maßnahmen, um sie im Fall von Naturkatastrophen evakuieren zu können“, sagt sie.
Die 20-Jährige erinnert an die Flutkatastrophe im Ahrtal, bei der zahlreiche Menschen auch in Einrichtungen ertranken, weil sie nicht rechtzeitig befreit werden konnten. „Weltweit erwähnen nur 37 Staaten Menschen mit Behinderung. 14 ergreifen tatsächlich Maßnahmen für sie“, sagt Kim.
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Passend zu dem Motto, unter dem die Klimainitiative demonstrierte, findet parallel vom 19. bis 21. September an der Paderborner Universität die Jahrestagung der kritischen Kommunikationswissenschaft statt, die in diesem Jahr ebenfalls unter dem Motto der Solidarität steht.
Zusammenhang mit Tagung an der Universität
Nach dem Start und den Kundgebungen auf dem Domplatz zog der Zug in Richtung Universität, um weitere Redebeiträge zu hören und an der Tagung teilzunehmen. Die Teilnehmerzahl ist bei Weitem nicht mehr so groß wie noch zu Beginn der Bewegung vor einigen Jahren. Die Polizei schätzt die Personenzahl am Freitagnachmittag auf etwa 80 Menschen.