Gastronomie, Hausboote und mehr: Große Pläne für den Lippesee in Paderborn

Paderborn-Sande. Still ruht der See. Den Eindruck könnten manche Paderbornerinnen und Paderborner haben, wenn es um den Rahmenplan Lippesee geht, der 2019 beschlossen wurde. Umgesetzt wurde daraus bisher nur sehr wenig. Mit Ausnahme der Renaturierung und Umflut der Lippe, wurde in einer der jüngsten Sitzungen des Bezirksausschusses noch seitens der CDU-Fraktion kritisiert. Das soll sich ändern. &bdquo;Wir haben jetzt einen Status quo, mit dem wir an die Öffentlichkeit gehen wollen“, erklärt Mathias Schlotmann im Gespräch mit der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Er ist gemeinsam mit Gabriele Siemensmeyer und Bernhard Westerhorstmann einer der Eigentümer am Lippesee. Ihnen gehören gemeinsam rund 45 Prozent der Wasserfläche sowie Uferbereiche. Die Pläne schmieden sie seit fünf Jahren. Nun soll der nächste Schritt gemacht werden. &bdquo;Das große Plus: Wir wollen das in und mit Sande machen“, betont Westerhorstmann. Wie sehen diese Pläne für den Lippesee aus? Auf einer Uferlänge von 600 Metern soll ein Paket an Freizeitangeboten geschnürt werden. Dazu gehört ein Naturbad mit einer Tiefe von circa 1,60 Meter und einem Strand. Eine Gastronomie mit Tagungsräumen, großer Terrasse und Blick auf einen neuen Hafen ist ebenfalls geplant. &bdquo;Für die Gastronomie haben sich interessierte Betreiber bereits gemeldet“, so Westerhorstmann. Stufen zum Sitzen am See, Kioske und öffentliche Toiletten sollen zusätzlich zum Verweilen einladen. Auch Parkplätze und Abstellflächen für Fahrräder sind geplant – auf dem Gelände der Eigentümer. So soll ein Parkchaos auf öffentlichen Flächen vermieden werden. Ein Naherholungsgebiet direkt vor der Tür, inspiriert von Umsetzungen an der Nord- und Ostsee. So beschreiben die drei Investoren ihr Vorhaben. &bdquo;Wir haben uns Orte angeschaut und sind ins Detail gegangen. Wir haben uns beispielsweise gefragt, aus welchem Material solche Stufen sein sollten. Aus Holz oder Stein?“, schildert Westerhorstmann den Prozess des Planens. &bdquo;Da stecken viele eigene Ideen drin. Ich bin mir sicher, dass wir etwas Schönes an der Stelle schaffen können“, ist Schlotmann überzeugt. Hausboote und Ferienwohnungen mit Seeblick Das Freizeitangebot soll noch weiter gehen. Denn der Lippesee erhält weitere touristische Angebote, wenn es nach den Plänen der Eigentümer geht. Hausboote zum Mieten sowie Ferienwohnungen mit Seeblick sollen am Nordufer realisiert werden. Auf dem bislang eingezäunten Gelände nahe des Sander Dorfplatzes soll damit erstmals ein öffentlicher Zugang entstehen. Vermutlich nicht für alle Bereiche - mit Blick auf die Hausboote, das Naturbad und die Ferienwohnungen. Auch Öffnungszeiten des öffentlich zugänglichen Bereichs werden noch diskutiert – nicht zuletzt, um Vandalismus und Diebstahl zu vermeiden. &bdquo;Diese Details gilt es noch zu klären, aber so weit sind wir noch nicht“, erklärt Schlotmann. &bdquo;Unser Ziel ist aber klar gesteckt: Es soll einen öffentlichen Zugang geben.“ Blaualgen-Problematik am Lippesee entschärfen Denn bis zum Freizeit-Eldorado am Lippesee ist es noch ein langer Weg. Wie lang, ist noch nicht abzuschätzen. Das Ausbaggern muss zunächst abgeschlossen werden. Die Investoren planen zudem, Untiefen und Abbruchkanten zu beseitigen. Das würde nicht nur für mehr Sicherheit im Lippesee sorgen, sondern könnte auch die Blaualgen-Problematik entschärfen. &bdquo;Wenn der See in manchen Bereichen vertieft wird, sinkt die Wassertemperatur. Das würde die Blaualgen-Ausbreitung eindämmen“, so Gabriele Siemensmeyer. Diese Arbeiten sollen in den Wintermonaten stattfinden, damit die bestehenden Freizeitangebote nicht eingeschränkt werden. Wie lange das dauern wird? Unklar. &bdquo;Wir wissen noch nicht, was an weiterem Material aus dem See kommen wird“, sagt Schlotmann. Den nächsten großen Schritt stelle dann ein Bebauungsplan dar, um anschließend einen Bauantrag stellen zu können. Auch hier ist unklar, wie lange es dauern wird. Doch der Tatendrang ist da. &bdquo;Die Weiterentwicklung unserer Fläche ist uns wichtig“, konstatiert Westerhorstmann. Was sagt die Schlosspark- und Lippesee-Gesellschaft? Christian Stork, Geschäftsführer der Schlosspark- und Lippesee-Gesellschaft, sagt zu den Plänen der drei Investoren: &bdquo;Die Rahmenplanung für den Lippesee ist unter Beteiligung der Öffentlichkeit 2018 erarbeitet, durch den Rat 2019 beschlossen worden und danach wollen und werden wir uns auch weiter ausrichten.“ .responsive23-4HTKYijmOIF6qZRd-map-lippesee-map { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-4HTKYijmOIF6qZRd-map-lippesee-map { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-4HTKYijmOIF6qZRd-map-lippesee-map { padding-top: 142.86%; } } Demnach sei das erste Ziel, die industrielle Nutzung des Lippesees schnellstmöglich zu beenden, um dann zusammen mit den zuständigen Behörden die Planfeststellung zu beenden und Abnahmen der Uferlinien durch die Bezirksregierung durchführen zu lassen. &bdquo;Erst dies ermöglicht dann die nächsten Schritte, um den See endgültig als Naherholungs- und Freizeitsee zu entwickeln“, so Stork. Das vorgestellte Bauvorhaben der Eigentümer greife Aspekte aus der Rahmenplanung auf. &bdquo;Wichtig ist es jedoch die Gesamtentwicklung, insbesondere des Nordufers, unter Einbeziehung aller Interessen in den Blick zu nehmen“, heißt es auf Anfrage der &bdquo;NW“. &bdquo;Uns wäre es wichtig, gemeinsam etwas zu entwickeln und gemeinsame Ziele zu verwirklichen, das aber immer auch verträglich für den Ortsteil und die Bewohner in Sande“.

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