Nationalpark Egge: FDP-Politiker Lürbke wirft CDU-Abgeordneten „doppeltes Spiel“ vor

Düsseldorf/Paderborn. Die FDP-Fraktion im Düsseldorfer Landtag hat die NRW-Landesregierung aufgefordert, die Pläne für einen zweiten Nationalpark zu beenden. &bdquo;Ihre schwarz-grünen Planungen für einen Nationalpark sind krachend gescheitert. Beenden Sie endlich dieses unwürdige Trauerspiel“, sagte der FDP-Landtagsabgeordnete Marc Lürbke. Der Paderborner attackierte vor allem die heimischen Abgeordneten der CDU. &bdquo;Ich kann doch nicht vor Ort stramm gegen einen Nationalpark kämpfen und dann hier im Landtag unverändert offen für den Prozess sein“, sagte Lürbke mit Blick auf die Landtagsabgeordneten der CDU aus OWL. Matthias Goeken (Höxter) und Bernhard Hoppe-Biermeyer (Paderborn) sitzen für die CDU im Parlament; sie hatten sich aber in ihren Wahlkreisen gegen einen Nationalpark Egge ausgesprochen. Lürbke äußerte in seiner Rede die Erwartung, dass diese Abgeordneten dem FDP-Antrag, der ein Ende der Nationalpark-Suche im Land vorsieht, zustimmen. &bdquo;Alles andere wäre doch fast ein Treppenwitz.“ Hintergrund ist, dass sich CDU und Grüne in ihrem Koalitionsvertrag auf das Ziel geeinigt haben, in NRW einen zweiten Nationalpark auszuweisen. Die Egge galt lange als Favorit - doch die Bürgerinnen und Bürger in den Kreisen Höxter und Paderborn stimmten im Juni in Bürgerbefragungen gegen das Projekt. Während sich die Grünen vehement für einen Nationalpark Egge eingesetzt hatten, waren die heimischen CDU-Politiker dagegen - und machten in Teilen vor Ort auch Werbung gegen das Projekt. &bdquo;Viel zerstrittener kann eine Koalition nicht sein“, meinte Lürbke - und bezeichnete das Verhalten der CDU-Abgeordneten später gegenüber dieser Redaktion als &bdquo;doppeltes Spiel“. Lürbke nennt &bdquo;Trumpisierung“-Aussage von Creuzmann &bdquo;billigen Vorwurf“ Zuletzt hatte die Grünen-Landtagsabgeordnete Norika Creuzmann aus Paderborn beim Landesparteitag der Grünen öffentlich ihren Frust kundgetan - und sich vom Koalitionspartner enttäuscht gezeigt. Irgendwann im Laufe der vergangenen Monate sei ihr klar geworden, &bdquo;dass wir im Grunde gegen einen Teil unseres Partners im Land kämpfen mussten, mit denen wir eigentlich einen Vertrag vereinbart hatten.“ Ein von Unsachlichkeit geprägter Bürgerentscheid, so Creuzmann, habe in ihr die Sorge geweckt, dass der &bdquo;Trumpisierung“ bei künftigen Wahlkämpfen Tür und Tor geöffnet werde, so die Grüne. Lürbke wies dies jetzt im Landtag als &bdquo;billigen Vorwurf“ zurück. Nicht die &bdquo;schrillsten“ und &bdquo;lautesten“ Töne hätten in dieser Debatte gewonnen, &bdquo;sondern die Vernunft“, so Lürbke. &bdquo;Die Menschen wollen sich nicht bevormunden lassen.“ NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) sei mit seinem Wunsch, einen Nationalpark in der Egge zu errichten, &bdquo;krachend gescheitert“. Krischer wirkte während der Debatte angefasst; übte aber auch Selbstkritik. Zu Vorwürfen, wonach er es nicht geschafft habe, &bdquo;alle Kolleginnen und Kollegen“ anderer Parteien von einem zweiten Nationalpark im Land zu überzeugen, sagte der Minister: &bdquo;Wir müssen selbstkritisch feststellen, dass uns das an der Stelle bislang nicht gelungen ist.“ Dies sei aber eine Herausforderung, die von vornherein klar gewesen sei. &bdquo;Da muss man nicht drumrumreden.“ NRW-Minister Krischer: FDP hat überhaupt keine Antwort auf die Biodiversitätskrise Er empfinde es aber ein Stück weit als &bdquo;zynisch“, jetzt den Prozess beenden zu wollen, bevor er abgeschlossen sei, da man den Menschen so vor den Kopf stoße, sagte Krischer mit Blick auf den Antrag der FDP. Der schlägt vor, die Suche nach einem zweiten Nationalpark einzustellen und stattdessen die bestehenden Naturparke zu stärken. Im Kreis Kleve stimmen die Bürger aber in den nächsten Wochen darüber ab, ob ein zweiter Nationalpark im Reichswald entstehen soll. Der FDP um Lürbke warf Krischer vor, &bdquo;überhaupt keine Antwort“ auf die Biodiversitätskrise zu haben. In der anschließenden Abstimmung wurde der Antrag der FDP mehrheitlich abgelehnt, durch die Stimmen der SPD, der Grünen - sowie der CDU.

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