25-jähriger in 4 Metern Höhe

Paderborner Feuerwehr rettet hilflose Person aus Kletterwald an den Fischteichen

In 4 Metern Höhe hängt ein 25-Jähriger in den Sicherungsgurten und kommt nicht weiter. Die Höhenretter der Paderborner Feuerwehr werden zum Hochseilgarten alarmiert.

Aus mehreren Metern Höhe musste der Besucher des Kletterwalds an den Paderborner Fischteichen von der Feuerwehr gerettet werden. | © Feuerwehr Paderborn

29.06.2024 | 29.06.2024, 10:56

Paderborn. Eine Klettertour im Hochseilgarten ist an sich ein kleines Abenteuer, kann aber auch Komplikationen bedeuten. Dies erfuhr ein 25-Jähriger am Freitagabend, als er sich im Kletterwald an den Fischteichen in mehreren Metern Höhe in einer hilflosen Situation befand. Die Feuerwehr Paderborn musste den Mann aus seiner misslichen Lage retten, heißt es im Einsatzbericht.

Im Hochseilgarten des Kletterwalds hing auf etwa vier Metern Höhe ein Mann in einem Sicherungsgurt. Jedoch war es ihm selbst nicht möglich, sich nach oben zu ziehen oder in Richtung Boden herabzulassen. Da erste Rettungsmaßnahmen der Mitarbeitenden erfolglos blieben, wurde die Feuerwehr alarmiert. Um 18.21 Uhr rückten die Einsatzkräfte in Richtung der Fischteiche aus. Neben den Kräften der Feuerwache Nord wurde ein Rettungswagen, ein Notarzt, der Einsatzführungsdienst sowie die Experten der Sondereinsatzgruppe Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen (SEG SRHT) der Feuerwehr entsandt.

Vor Ort wurde dann der 25-Jährige in seiner misslichen Lage vorgefunden - mit Sicherheitsausrüstung im Seil hängend. Der von dem Mann gewählte Kletterweg „Schimpanse“ war als „rot“ und „schwer“ gekennzeichnet. Auf etwa 8 Metern Höhe befand sich eine Mitarbeiterin der Freizeitanlage. Sie hatte die Sicherung überprüft und die Betreuung des hilflosen Mannes übernommen. Der Betroffene war zwar ansprechbar und orientiert, hing jedoch schon einige Zeit in den Sicherungsgurten.

Auslöser im Parcours des Hochseilgartens nicht direkt ersichtlich

Da nicht eindeutig festzustellen war, ob die Situation aufgrund eines technischen Defektes oder eines Bedienungsfehlers entstanden war und ob Schadensmerkmale am Gerät vorlagen, wurde als sofortige Sicherungsmaßnahme ein Sprungrettungspolster in Position gebracht. Das mit Druckluft betriebene Sprungpolster kann Sprünge von Menschen aus einer Höhe von bis zu 16 Metern abfedern. Für den Aufbau mussten die Einsatzkräfte in schweißtreibender Arbeit jedoch rund 20 Kanthölzer mit einer Länge von etwa fünf Metern zur Seite räumen. Die Hölzer hatten sich am Boden direkt unter dem Patienten befunden.

Gerettet wurde der hilflose Kletterer mit Hilfe der Drehleiter. Die über einen Waldweg rückwärts durch den Kletterwald manövriert und vor Ort in Stellung gebracht wurde. Gespannte Kletterseile, der weiche Waldboden sowie beengte Platzverhältnisse erforderten von der Besatzung besonders umsichtiges Arbeiten. Parallel hatten die Höhenretter eine Rettungsalternative zu einer möglichen Rettung über Seile vorbereitet. Die Rettung über die Drehleiter erfolgte letztlich komplikationslos, der Patient wurde notärztlich versorgt und mit Verdacht auf ein „Hängetrauma“ einem Paderborner Krankenhaus gebracht.

Nach dem Einsatz nutzten die Höhenretter der Paderborner Feuerwehr den Kletterwald noch für eine spontane Übung. - © Feuerwehr Paderborn
Nach dem Einsatz nutzten die Höhenretter der Paderborner Feuerwehr den Kletterwald noch für eine spontane Übung. | © Feuerwehr Paderborn

Die Höhenretter der Paderborner Feuerwehr entschlossen sich angesichts des Rettungseinsatzes und in Absprache mit Verantwortlichen des Kletterwaldes noch zu einer spontanen Übung. Diese erfolgte am gleichen Kletterweg wie der vorherige Einsatz. Ein Mitglied der SEG fungierte als Betroffenendarsteller. Nach 15-minütiger Übungsdauer wurde die sichere Rettung durchgeführt.