„Der Rasen ist grün“: Paderbornerin schreibt rockigen EM-Song

Paderborn. Zwei Siege hat die deutsche Nationalmannschaft zum Auftakt der Heim-EM eingefahren. Die Fanmeilen sind voll und rund um das Turnier herrscht eine positive Stimmung. Und der passende Soundtrack dazu kommt aus der Region. Erst drei Wochen vor Turnierbeginn hatte Maybrit Finke die Idee für ihren eigenen EM-Song. Als sie ihrem Freund von der Idee erzählt, zeigt dieser ihr den Vogel. Der Musik-Produzent fragt sie, ob der Song für die EM 2028 geplant sei. Aber die gebürtige Paderbornerin war unzufrieden mit der Auswahl an Songs für das Turnier in Deutschland und setzte die Idee um, einen eigenen Song zu schreiben. Erfahrung hatte die 51-Jährige im Schreiben von Liedern bis dahin nicht. Die Sozialpädagogin schreibt in ihrer Freizeit Gedichte und Kurzgeschichten, zuletzt sogar ein Kinderbuch. Mit Musik hatte sie bisher jedoch nur indirekt zu tun – ihr Lebensgefährte Markus Himstedt ist Trompeter und spielt in verschiedenen Bands. Text in vier Stunden geschrieben Finke fing an, einen Text zu dichten, Himstedt lieferte dazu die ersten Töne. &bdquo;Ich habe den Text in vier Stunden geschrieben“, sagt sie. Danach habe sie den Text noch leicht an die Melodie angepasst. Doch nun stand Finke vor dem nächsten Problem, denn Musikproduktion war ihr vollkommen fremd. Und selbst singen kam für sie auch nicht infrage. Lesen Sie auch: Frankreich residiert in Bad Lippspringe - alle Infos zur EM 2024 im Kreis Paderborn Ihr Freund vermittelte einen Kontakt in ein Tonstudio in Hameln, dort kannte der Produzent einen passenden Sänger. &bdquo;Die hatten eigentlich alle keine Zeit“, sagt Finke. Aber die Idee des EM-Songs wäre so gut angekommen, dass sie sich die Zeit genommen haben. So entstand innerhalb kürzester Zeit die Band &bdquo;Projekt Anschlusstreffer“. Nach einer Woche im Studio war der professionell produzierte Song dann fertig. &bdquo;Der Rasen ist grün“ wurde sofort auf allen bekannten Streaming-Plattformen veröffentlicht. Mit einem eingängigen Refrain und rockigen Gitarrenklängen geht der Song schnell ins Ohr. &bdquo;Was Rockiges passt für alles“, sagt Finke. Außerdem entspreche der Song so auch ihrem eigenen Musikgeschmack. &bdquo;Wir machen, was uns selbst gefällt.“ Musikvideo mit Tausenden Aufrufen Der Song war fertig – fehlte nur noch das zugehörige Musikvideo. &bdquo;Ich fing an, überall Videos zu machen“, sagt Finke. Das fertige Video hat Ausschnitte vom Fußballplatz, aus der Schule und aus dem heimischen Garten. Am 17. Juni, pünktlich zum Tag des Eröffnungsspiels, lädt Finke das Video auf Youtube hoch. Nach 24 Stunden hatte das Video bereits 3.000 Aufrufe. Sie und ihre Band verteilen das Video unter ihren Bekannten. &bdquo;Wir haben Freunde, die ein Public Viewing veranstalten, dort wird es auch gespielt.“ Und auch an der Grundschule in Schlangen, wo Finke arbeitet, ist das Lied bereits ein Hit. &bdquo;Die Kinder sind alle textsicher“, sagt sie. Sänger Nico Scholze arbeitet im Außendienst und verteile das Lied &bdquo;von der Nordsee bis nach Bayern“, sagt Finke. Und in Hameln, wo das Lied aufgenommen wurde, lief es auch schon im Radio. &bdquo;Wir haben total nette Rückmeldungen zu dem Lied bekommen.“ Selbst von ihrer Postbotin wurde Finke auf ihr Lied angesprochen. Trotz des Erfolgs ist eine Fortsetzung von &bdquo;Projekt Anschlusstreffer“ vorerst nicht geplant. &bdquo;Wir sind alle keine Berufsmusiker“, erklärt Finke. Die Produktion des EM-Songs habe ihnen viele kurze Nächte bereitet. &bdquo;Ein Bekannter hat mich aber schon angesprochen, dass er daraus eine Techno-Version machen möchte.“ Und wenn es die deutsche Nationalmannschaft bei der EM weit schafft, gibt es noch viele Möglichkeiten, das Lied zu hören.

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