Paderborn-Schloß Neuhaus. Bei einer Protestaktion haben mehr als 70 Teilnehmenden ihren Unmut über die eingeschränkten Öffnungszeiten im Waldbad kundgetan. Wie berichtet, wurden zum Saisonstart Anfang Juni die täglichen Schwimmzeiten gekürzt. Dieser Umstand – sowie eine „äußerst kurzfristige Mitteilung an die Schwimmgemeinde in und um Schloß Neuhaus“ – sorgten „allgemein für Enttäuschung und Wut bei vielen Menschen“, teilt die Initiative „Pro Waldbad“ mit. Sie hatte am Samstag zu der Protestaktion eingeladen.
„Die jetzt bestehenden Öffnungszeiten – an jedem Wochentag anders – geben Anlass zur Sorge, dass viele Schwimmbegeisterte, viele Familien, viele Jugendliche und Kinder kaum mehr schwimmen gehen können“, heißt es in der Mitteilung der Initiative. Frühschwimmer würden benachteiligt, Abendschwimmer ausgebremst und das Schulschwimmen eingeschränkt.
Auch wird kritisiert, dass der Preis für die Saisonkarte ohne Hinweis auf die geänderten Öffnungszeiten erhöht wurde. Bedürfnisse der Älteren, körperlich Beeinträchtigten, die die kurzen Wege zum Wasser und den Umkleiden bräuchten und genössen, würden nicht berücksichtigt.
Initiative fürchtet die Schließung des Waldbades
Annerose Gierlichs-Berg, die Sprecherin der Initiative, gab zu Bedenken, dass die Punkte unweigerlich dazu führen würden, dass viele – anstatt ins Freibad zu gehen – die angrenzenden ehemaligen Baggerseen aufsuchen, an denen das Schwimmen zwar gefährlich und auch verboten sei, es trotzdem dort immer wieder zu Massenbesuchen komme und Ordnungsbehörden und Anwohner erheblich beschäftige.
„Bei provoziert geringeren Besucherzahlen steht ebenfalls zu befürchten, dass das top bereitete Bad, das schon seit Jahrzehnten mit einer Solaranlage aufwartet und Brunnenwasser nutzt, mit dem Argument der Unrentabilität in Kürze geschlossen wird, wenn es sich nicht mehr lohnt“, schreibt die Initiative.
Markus Mertens (CDU) und Franz-Josef Henze (SPD) sprachen am Samstag mit den Protestteilnehmenden. Der Mitteilung zufolge seien die beiden Lokalpolitiker von der Ankündigung der Paderbäder durch die sozialen Medien und nicht direkt durch die Bäderbetreiber überrascht worden. Sie erläuterten den Grund der Paderbäder, den Personalmangel, stünden im Gespräch mit ebenjenen. Die kommende Bezirksausschusssitzung am Mittwoch, 19. Juni, solle genutzt werden, um eine Veränderung der Öffnungszeiten zumindest für die Sommerferien zu erreichen.
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Das Freibad in Schloß Neuhaus ist derzeit montags und dienstags von 6 Uhr bis 14 Uhr, mittwochs und donnerstags von 11 Uhr bis 19 Uhr sowie freitags, samstags und sonntags von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.