Fahndungsfotos veröffentlicht

Fahndung: Mutmaßlicher Phishing-Betrüger kauft in Paderborn ein

Mit erbeuteten Bankdaten werden vermutlich digitale Zahlkarten erstellt. Mit einer davon hat ein Verdächtiger wohl in mehreren Geschäften in Paderborn eingekauft.

Per Telefonanruf wurde das Phishing eingeleitet. Ein Verdächtiger nutzte die erbeuteten Zahlungsinformationen vermutlich bei Einkäufen in Paderborner Geschäften. (Themenbild) | © Julian Stratenschulte/picture alliance/dpa

18.04.2024 | 18.04.2024, 17:00

Paderborn. Eine Frau aus Moers wird Opfer eines Phishing-Betrugs, ein Verdächtiger in dem Fall soll in Paderborn eingekauft haben. Im Rahmen der Fahndung hat die Paderborner Polizei nun Bildmaterial aus Überwachungskameras veröffentlicht.

Der Ursprungsfall ereignete sich bereits im November vergangenen Jahres. Eine 50-jährige Frau aus Moers hatte einen Anruf eines angeblichen Mitarbeiters der dortigen Sparkasse erhalten.

Angeblich müsse sie sich über einen Link, der als SMS auf ihr Handy geschickt wurde, in ihrem Online-Banking anmelden und diese Anmeldung über eine TAN-Nummer bestätigen. Tue sie dies nicht, könne sie kein Online-Banking mehr betreiben.

Die Frau fiel auf den Betrug herein und stellte kurz darauf mehrere Abbuchungen von ihrem Konto fest. Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass eine oder mehrere digitale Zahlungskarten erstellt worden waren. Damit hoben der oder die Täter in verschiedenen Läden Geld von dem Konto der Frau ab.

Verdächtiger nutzte gestohlene Daten für Zahlungen in Paderborn

Einige dieser Abbuchungen fanden auch in Geschäften in Paderborn statt. Wie auf den veröffentlichten Fahndungsbildern zu erkennen ist, handelt es sich bei dem Verdächtigen um einen Mann mit schlanker Figur und dunkler Haarfarbe. Weitere Fotos des Verdächtigen hat die Polizei im Fahndungsportal online gestellt.

In Zusammenhang mit dem Phishing-Betrug bittet die Polizei Paderborn nun um Hinweise zu dem Tatverdächtigen. Zeugen können sich dazu unter Tel. 05251 3060 melden. Gleichzeitig weist die Behörde daraufhin, dass Banken oder Geldinstitute niemals über das Telefon nach den Bankdaten ihrer Kunden fragen und ebenso keine SMS verschicken. Bei Anfragen und Nachrichten dieser Art handele es sich immer um einen Betrugsversuch.

Der gesuchte Mann soll in Paderborner Geschäften mit einer mit Daten aus dem Phishing erstellten Bezahlkarte eingekauft haben. - © Polizei Paderborn
Der gesuchte Mann soll in Paderborner Geschäften mit einer mit Daten aus dem Phishing erstellten Bezahlkarte eingekauft haben. | © Polizei Paderborn

Angerufenen wird geraten, die Anrufe und SMS zu ignorieren sowie die Anrufer- oder SMS-Nummern zu blockieren. Gleichzeitig sollten die Betroffenen Anzeige bei der Polizei erstatten. Opfer eines Betrugs, die Kontodaten herausgegeben haben, sollten sich umgehend mit ihrer Bank in Verbindung setzen und eine Kontosperrung veranlassen.

Paderborner Senior wendet Betrugsversuch ab

Wie man einen Telefonbetrug abwenden kann, demonstrierte dagegen am Mittwoch, 17. April, ein 83-jähriger Paderborner. Als er gegen 11 Uhr angerufen wurde und ihm eine unbekannte männliche Stimme mitteilte, dass der Sohn des Seniors eine Verkehrsunfallflucht begangen habe. Bei dem Unfall solle ein Fußgänger zu Tode gekommen sein. Deshalb sei eine Kaution in Höhe von 140.000 Euro fällig, so der Anrufer, der nach Bargeld verlangte.

Der 83-Jährige habe laut Polizei allerdings genau richtig gehandelt. Er legte direkt auf und kontaktierte die Ermittler. Mit der Kampagne „Geschockt am Telefon!“ warnt die Paderborner Polizei unter anderem mit Flyern, Postern und Postkarten vor den Methoden des Telefonbetrugs. Auch im Internet gibt es weitere Informationen und Verhaltenshinweise gegen die Betrugsmaschen.