Polizei Paderborn: Er ist der neue Sheriff für die Südstadt

Paderborn. Polizist zu werden – &bdquo;das habe ich bis heute nie bereut“, sagt Christian Stratmann. Dabei war das für den 48-Jährigen nicht von Anfang an sein Traumberuf. Nach vielen Jahren auf Streife ist der Polizeihauptkommissar nun seit Anfang des Jahres im Bezirksdienst der Polizei Paderborn für die Südstadt zuständig. &bdquo;Bei der Polizei ist jeder Tag anders“, beschreibt Stratmann, was er an dem Job so mag. Nach einem kurzen Ausflug an die Uni und einiger Zeit bei der Bundeswehr hatte Stratmann zunächst eine Ausbildung zum Industriekaufmann abgeschlossen. Doch dieser Nine-to-five-Job mit den immer gleichen, erwartbaren Aufgaben - das langweilte ihn schnell. &bdquo;Irgendwann ging ich gar nicht mehr gerne zur Arbeit“, erzählt er, und auch wenn das inzwischen 20 Jahre her ist, wird deutlich, wie unglücklich er mit der Stelle gewesen sein muss. Über einen Kumpel im Fitnessstudio, der bei der Polizei arbeitete, kam er schließlich auf die Idee sich zu bewerben. Er bestand das Auswahlverfahren, zog die Ausbildung als duales Studium durch und ist seit 2003 bei der Paderborner Kreispolizei. Rund 17 Jahre war Stratmann, der verheiratet ist und zwei Kinder hat, im Wach- und Wechseldienst der Polizeiwache Riemeke im Streifenwagen unterwegs. &bdquo;Das war immer recht spannend, da ist halt immer etwas los“, sagt er. &bdquo;Man ist so ein bisschen der Dorfsheriff“ Wenn der Notruf 110 gewählt wurde, rückten er und seine Kollegen aus. Von der nächtlichen Ruhestörung über Schlägereien bis hin zu Verkehrsunfällen oder schweren Verbrechen. Spannend, &bdquo;aber mit zunehmendem Alter auch anstrengend“, gibt Stratmann offen zu. Denn das bedeutete auch Schichtdienst: 17 Jahre lang 41 Wochenstunden, in der Regel zwei Tage Früh-, zwei Tage Spät-, zwei Tage Nachtdienste. Auch deshalb war er dankbar, als sich die Gelegenheit auftat, in den Bezirksdienst zu wechseln, weil sein Vorgänger in Pension ging. Die Bezirksbeamten der Polizei im Kreis Paderborn betreuen als erste Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger flächendeckend die ihnen zugeteilten Gebiete im Kreis Paderborn. Und so ist Stratmann nun seit dem 1. Januar in seinem Bezirk, der Paderborner Südstadt, täglich auf Streife unterwegs. &bdquo;Man ist so ein bisschen der Dorfsheriff“, sagt er und lacht. Eine seiner Aufgaben ist jetzt die Verkehrsüberwachung, insbesondere die Schulwegsicherung. Und so steht Stratmann regelmäßig morgens vor Unterrichtsbeginn etwa an der Karlschule und hat ein Auge auf den Verkehr. &bdquo;Meistens reicht es schon, wenn die Autofahrer mich in der Uniform sehen, dass sie langsamer fahren“, sagt er. &bdquo;Gerade wenn es um Kinder geht, drücke ich auch wirklich kein Auge zu.“ Wer über den Zebrastreifen fährt, obwohl ein Kind diesen nutzen möchte, muss dann mit einem Strafzettel rechnen. Oft mit dem Fahrrad unterwegs Auch Verkehrserziehung gehört zu seinen Aufgaben: im Kindergarten mit den Kindern das Verhalten im Straßenverkehr üben, mit den Viertklässlern die Fahrradprüfung. Präsenz zeigen, Kontakte knüpfen, ansprechbar sein – so beschreibt Stratmann seine Aufgaben als Bezirksbeamter. Nicht alles sei tatsächlich immer ein Fall für die Polizei. Für den direkteren Draht zu den Bürgern ist Stratmann im Dienst auch oft mit dem Fahrrad unterwegs. Gerade auch bei Fahndungen sei das von Vorteil. Den Funk hört er im Dienst nämlich auch immer mit und kann die Kollegen der Streife kurzfristig unterstützen. Auch Haftbefehle vollstreckt er, dann komme meistens ein weiterer Polizeibeamter mit. Was ihn am Bezirksdienst besonders gereizt hat? &bdquo;Man ist immer noch Beamter, fährt immer noch in gewisser Weise Streife, und man ist sehr nah dran an den Menschen.“ Durch die Arbeitszeiten, die sich in der Regel auf Wochentage beschränken – in Ausnahmen unterstützen Bezirksbeamte auch mal bei Großereignissen wie Demonstrationen oder Spielen des SC Paderborn – sei das Arbeiten auch ein wenig entspannter. So zieht Stratmann insgesamt ein sehr positives Fazit nach den ersten Monaten im Bezirksdienst: &bdquo;Ich komme jeden Tag gerne zur Arbeit.“

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