Rosentor in Paderborn: Politik spricht sich für nicht-barrierefreie Lösung aus

Paderborn. Über ihre eigene Formulierung musste die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke selbst schmunzeln: Die Gestaltung des Rosentors sei ein sperriges Thema, &bdquo;weil es einfach nicht einfach ist“, wie sie sagte. Das Rosentor stand nun – mal wieder – auf der Tagesordnung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion. Deren Mitglieder haben die weitere Planung einer kleinen Lösung beschlossen, die die Situation an dem Bahnübergang und der benachbarten Unterführung zumindest etwas verbessern soll. Wie berichtet, hatte das externe Planungsbüro Stadtverkehr drei Unterführungsvorschläge inklusive eines Favoriten für die Paderborner Stadtverwaltung ausgearbeitet. Auf Vorschlag der Fraktionen CDU und Bündnis 90/Die Grünen soll jetzt eine Kombi aus der favorisierten und einer zweiten Variante verfolgt werden. Wie die beschlossene Variante aussieht Diese Kombination sieht Folgendes vor: Auf der nördlichen Seite zur Innenstadt hin soll es auch in Zukunft eine Rampe wie bisher geben. Zusätzlich soll für Fußgängerinnen und Fußgänger eine Treppe gebaut werden. Damit würde das Konfliktpotenzial zwischen Radfahrenden und Fußgängern verringert werden, sagte Jean-Marc Stuhm, Geschäftsführer des Hildener Planungsbüros. Südlich der Bahntrasse – also zur Südstadt hin – sind eine Treppe für Fußgänger und gegenüberliegend eine Fahrradstufenrampe angedacht. Das Büro Stadtverkehr hatte für seine favorisierte Variante, die im Nordbereich statt der Rampe eine Fahrradstufenrampe vorgesehen hatte, geschätzte Kosten in Höhe von 685.000 Euro angegeben. Darin inbegriffen ist eine Erneuerung des Boden- und Straßenbelags Richtung Leostraße und vor dem Kiosk am Rosentor. Nach einer Umgestaltung soll die Unterführung zudem einen etwa durch veränderte Beleuchtung anderen optischen Eindruck machen. Nachdem jahrelang auch über eine barrierefreie Bahnunterführung diskutiert wurde, wird sie mit dieser kleinen Lösung nicht kommen. Für barrierefreie Rampen ist aus Planersicht kein Platz. Und Fahrstühle brächten deutliche Nachteile mit, sagte Stuhm. &bdquo;Aufzüge sind nicht gefeit vor Vandalismus und Schäden etwa durch Starkregen.“ Auch sei nicht unbedingt ein &bdquo;zeitlicher Vorteil“ gegeben, wenn man einen Aufzug nutzt, anstatt vor den Schranken zu warten. Lesen Sie auch den Kommentar zum Paderborner Rosentor: &bdquo;Zu lange Diskussion mit unbefriedigendem Ergebnis“ Lösung für alle Verkehrsteilnehmer gebe es nicht &bdquo;Es kann leider nicht die eine Lösung für alle Verkehrsteilnehmer geben“, meinte CDU-Ratsfrau Stefanie Harth. Ihre Fraktion sehe die gewählte Variante dennoch als Verbesserung an – zudem ist sie die günstigste, was mit Blick auf die Haushaltssituation auch relevant sei. Klaus Schröder sprach für die grüne Ratsfraktion ebenfalls davon, dass sich die Variante als &bdquo;für uns beste Alternative“ darstelle. &bdquo;Diese Geschichte ist lange genug auf die lange Bank geschoben worden“, so Schröder. &bdquo;Wir wollen Bauaufträge sehen.“ Nach Aussage von FDP-Vertreter Frank van Koten sei klar, dass es &bdquo;etwas kostet“, den Bereich &bdquo;aufzufrischen“. Die Linksfraktion forderte Ende Februar noch, die Rosentor-Maßnahme wegen der Haushaltslage zu verschieben. &bdquo;Wir sind in uns gegangen“, erklärte Gerhard Todt, warum die Linke dem Planungsvorschlag doch zustimmt. Auf Ablehnung stieß die favorisierte Variante indes bei SPD, Für Paderborn und AfD. &bdquo;Damit können sich die Menschen in der Südstadt nicht zufriedengeben“, so Roger Voigtländer von der SPD. Der Angstraum verschwinde nicht, die Stadt solle lieber auf eine bessere Haushaltssituation warten. Constance Montino (Für Paderborn) meinte: &bdquo;Es bleibt im Endeffekt, wie es ist.“ Und AfD-Ratsherr Alexander Lex war in der Ausschusssitzung der Meinung, dass &bdquo;der Status quo das Beste ist, was zu erreichen ist“. Stadt hofft auf Zustimmung der DB Die Stadtverwaltung hat nun den Auftrag, den weiteren Ablauf mit der Deutschen Bahn abzustimmen. Finanziell ist die DB zwar nicht an dem Projekt beteiligt, als Eigentümerin des Geländes ist sie jedoch einzubeziehen. &bdquo;Wir hoffen auf eine möglichst schnelle Zustimmung und Verbesserungen bei der Schrankenanlage“, sagte Stadtplanungsamtsleiter Thomas Jürgenschellert. Vonseiten der Lokalpolitik wurde zudem der Wunsch geäußert, dass zumindest der oberirdische Übergang besser passierbar gestaltet werden sollte, wenn es schon keine barrierefreie Unterführung geben wird. &bdquo;Das scheut die Deutsche Bahn wie der Teufel das Weihwasser“, sagte dazu Planer Stuhm. Um die aktuell vorhandenen Unebenheiten auszugleichen, müsse die Gleisanlage auf 500 bis 600 Metern erneuert werden.

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