Kreis Paderborn. Der Winter hat den Kreis Paderborn nach wie vor fest im Griff: Nachdem es in der vergangenen Woche zu zahlreichen Glätteunfällen in der Region kam, kommt nun der Schnee.
Der Deutsche Wetterdienst warnt bis Montagabend, 15. Januar, 18 Uhr vor Glätte und rät dazu, das Verhalten im Straßenverkehr den Wetterbedingungen anzupassen. Im Kreis Paderborn steigt die Temperatur am heutigen Montag auf maximal 1 Grad an. Dabei ist mit weiteren Niederschlägen zu rechnen.
Verkehrssituation
Laut Polizei kam es am Montagmittag (13 Uhr) zu 13 Unfällen im Kreisgebiet, die im Zusammenhang mit Glätte stehen. Besonders betroffen waren demnach die Bereiche um Lichtenau, Altenbeken, Bad Wünnenberg, Büren und Paderborn. Vereinzelt kann es den ganzen Tag über zu glatten Straßen kommen.
In den meisten Fällen blieb es laut Polizei bei Sachschäden. Bei Borchen kam es zu einem Unfall mit Verletzten. Eine 40-jährige Opel-Fahrerin fuhr um 7.30 Uhr von Borchen auf der Paderborner Straße (L755) in Richtung Borchener Straße. An der Einmündung geriet ein vor ihr fahrender 51-jähriger Peugeot-Fahrer ins Rutschen. Als der Peugeot zum Stillstand kam, rutschte die Opel-Fahrerin dagegen. Der Peugeot-Fahrer zog sich leichte Verletzungen zu und wurde zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Der Gesamtschaden aller Glätteunfälle liegt bei etwa 40.000 Euro. In den Höhenlagen werden Schneeverwehungen auch auf geräumten Straßen schnell wieder zu Gefahrenstellen, so die Polizei.
Auch im Busverkehr sorgte der Wintereinbruch für Probleme. Wie der Padersprinter auf Instagram mitteilte, wurden aufgrund des Schneefalls auf der Linie 8 in Neuenbeken und der Linie 4 am Morgen vorübergehend einige Haltestellen nicht bedient. Aktuelle Informationen gibt es in der Padersprinter-App.
Winterdienst
Die Winterdienste von Stadt und Kreis sind im Einsatz, um die Straßen vom Schnee zu befreien. Der Winterdienst des Kreises Paderborn ist nach Angaben von Pressesprecherin Diana Ramme bereits in den vergangenen Tagen und auch am heutigen Montag mit acht eigenen Streufahrzeugen und zwei Wagen von Fremdunternehmen den ganzen Tag über auf den Kreisstraßen unterwegs.
Der Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb (ASP), der im Paderborner Stadtgebiet für den Winterdienst zuständig ist, war seit 3 Uhr morgens mit 25 Fahrzeugen und etwa 100 Mitarbeitern unterwegs.
Intensität und Menge des Schneefalls habe etwas überrascht, „aber unsere Mitarbeiter vor keine Probleme gestellt“, sagt Jonathan Geldmacher vom ASP auf Nachfrage der „NW“. Es habe keine nennenswerten Verkehrsbehinderungen gegeben, schon am Vormittag seien die Straßen im Stadtgebiet frei und befahrbar gewesen.

Sollte es im Laufe des Tages erneut schneien, könne der ASP auch kurzfristig reagieren, es gebe eine entsprechende Rufbereitschaft. „Auch im Laufe der Woche werden wir das Wetter im Blick behalten und je nach Wetterlage reagieren“, kündigt Geldmacher an. Auch der Kreis Paderborn sieht sich für die kommenden Tage gut gerüstet. Ramme: „Die Salzlager sind gut gefüllt, die Rufbereitschaft ist organisiert und unser Fuhrpark vollumfänglich funktionsfähig.“
Räumungspflichten
Auf den Bürgersteigen haben Grundstückseigentümer die Pflicht, angrenzende Geh- beziehungsweise Radwege zu räumen und zu streuen. Auf einer Breite von mindestens 1,50 Meter muss der Gehweg von Schnee befreit werden, teilt der ASP mit.
„In der Zeit von 7 bis 20 Uhr gefallener Schnee und entstandene Glätte sind unverzüglich nach Beendigung des Schneefalls oder nach dem Entstehen der Glätte zu beseitigen“, heißt es dazu auf der Homepage des ASP. Nach 20 Uhr muss nicht mehr geräumt werden, aber bis spätestens 7 Uhr am nächsten Morgen, sonntags ist dafür Zeit bis um 9 Uhr.
Streusalz einzusetzen ist dabei in Paderborn verboten und kann mit einem Bußgeld geahndet werden. Hintergrund sind die negativen Auswirkungen von Streusalz auf die Bäume, Pflanzen, Böden und Gewässer. Als Streumaterial sind laut ASP nur abstumpfende Stoffe wie zum Beispiel Sand, Splitt, oder Asche zugelassen. Nur „bei außergewöhnlichen Glätteverhältnissen“, wie etwa Eisregen, dürfe ein Gemisch aus abstumpfenden und auftauenden Stoffen, mit einem maximalen Anteil von 15 Prozent verwendet werden.
Wetter-Aussichten
Auch im Verlauf der Woche bleibt es im Kreis Paderborn bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Dabei ist gelegentlich auch mit Schnee und Schneeschauern zu rechnen. Auf Behinderungen und gefährliche Situationen durch Schnee und Eis müssen sich also auch alle Verkehrsteilnehmer in den kommenden Tagen noch einstellen.
Die Polizei rät zu vorausschauender und vorsichtiger Fahrweise. Für alle Fahrten sollte deutlich mehr Zeit eingeräumt werden.