Unpassende Präsente: Wie Händler in Paderborn mit dem Umtausch umgehen

Paderborn. Vor Weihnachten sind schon alle Geschenke besorgt und man freut sich auf die fröhlichen Gesichter der Beschenkten. Ist die Freude bei dem Gegenüber allerdings nicht so groß wie erwartet, muss das Geschenk wieder abgegeben werden. Wie gut die Rückgabe funktioniert, hängt laut &bdquo;Verbraucherzentrale NRW“ davon ab, wo man den Artikel gekauft hat. Ein allgemeingültiges Recht auf Umtausch gebe es im Einzelhandel nicht, deshalb sei man hierbei auf die Kulanz der Geschäfte angewiesen. &bdquo;Viele Shops sind kundenfreundlich und oft gibt es gerade in der Weihnachtszeit Anpassungen beim Umtausch“, ergänzt Susanne Paleschke von der Verbraucherzentrale Paderborn. Umtauschmöglichkeit für viele wichtig Der Einzelhandel ist trotz Online-Shoppings nicht unbeliebt. Laut der diesjährigen Weihnachtsstudie der &bdquo;FOM Hochschule“ kaufen 65 Prozent der Befragten aus der deutschen Bevölkerung ihre Geschenke gerne in Geschäften. Für mehr als ein Viertel sind die Beratung und der Service bedeutend beim Kauf von Geschenken. Die Möglichkeit, eine Ware bei Bedarf wieder umzutauschen, zählt in diese Kategorie. Lesen Sie auch: Geschenke auf den letzten Drücker: So halten es die Paderborner Die &bdquo;NW“ hat bei einigen Paderborner Geschäften nachgefragt, wie kulant diese beim Thema &bdquo;Geschenke umtauschen“ sind. So auch bei &bdquo;Porzellan Brockmann“ in der Rathauspassage. Hier fiele ein höheres Umtauschaufkommen nach Weihnachten nicht wirklich auf. &bdquo;Wenn eine online-bestellte Ware zu spät angekommen ist, dann wird schon mal im Geschäft nach einem Umtausch gefragt“, sagt eine Mitarbeiterin. Quittung und Verpackung wichtig beim Umtausch Beim Umtausch müsse aber der Kaufbeleg vorgezeigt werden und die Originalverpackung ebenso. Ansonsten könne die Ware nicht ordnungsgemäß verbucht werden. Wenn ein Geschenk aus der Packung genommen wurde, um es sich anzuschauen, stelle das aber auch kein Problem da. Die Hauptsache wäre nur, dass die Packung nicht beschädigt wurde. Teurere Geschenke werden vorher gut überlegt Das Aufkommen von Umtausch ist auch beim Elektrogeräte Fachgeschäft und Küchenstudio &bdquo;Electroplus küchenplus Scheid“ nach Weihnachten eher gering. Es sei wahrscheinlicher, dass ein Artikel doppelt verschenkt wurde als dass er falsch geschenkt wurde. Das lege auch an dem eher höheren Preissegment von Elektrogeräten, sodass vorher gut überlegt werde, ob man Geräte verschenkt oder nicht. Die meisten Geschäfte geben beim Umtausch kein Bargeld raus, sondern Gutscheine oder Ware. &bdquo;Wenn man sich unsicher ist, ob das Geschenk wirklich passt und man auch keinen Gutschein im Nachhinein will, sollte man unbedingt vor dem Kauf einen Umtausch gegen Bargeld vereinbaren“, sagt Paleschke von der Verbraucherzentrale Paderborn. Auf der sicheren Seite sei man, wenn diese Vereinbarung schriftlich festgehalten wird. Unterschiedliche Umtauschfristen bei Händlern Bei &bdquo;Electroplus küchenplus Scheid“ ist das zum Beispiel kein Problem. Wenn ein Kunde sich bei einem Geschenk nicht sicher ist, kann eine solcher Vereinbarung vor dem Kauf abgesprochen werden. Laut &bdquo;Scheid“ sei es allerdings wünschenswert, dass der Umtausch noch vor Ende des Jahres erfolge. Somit gebe es keine Komplikationen bei der Inventur. In der &bdquo;Chocolat Boutique“ von Maida ist die Frist für den Umtausch von Geschenken der 10. Januar 2024. &bdquo;Natürlich hoffe ich, dass nichts umgetauscht wird“, sagt die Inhaberin. &bdquo;Falls aber doch, dann nur bei Vorlage des Belegs gegen neue Ware oder eine Gutschrift.“ Bei gekauften Socken zum Beispiel könne sie es verstehen, wenn das Muster doch nicht gefällt oder die Größe nicht passt. Allerdings ist sie beim Umtausch etwas strenger geworden als noch in dem Jahr zuvor. &bdquo;Reduzierte Ware oder Weihnachtsartikel aus dem vergangenen Jahr tausche ich nicht mehr um“, sagt sie. Bei Ladenketten oft lockere Fristen In Ladenketten wie dem Wohn- und Dekorationsgeschäft &bdquo;Butlers“ oder der Buchhandlung &bdquo;Thalia“ läuft der Umtausch ähnlich ab. Hat der Kunde den Kaufbeleg, kann er sowohl einen Gutschein, neue Ware oder Bargeld bekommen. Dabei hat &bdquo;Butlers“ seinen Kunden die übliche 30-Tage-Frist Rückgabefrist um die Weihnachtszeit verlängert. &bdquo;Wer beispielsweise am 1. November etwas bei uns kauft, kann bis zum 15. Januar mit dem Kassenbeleg alle Artikel umtauschen“, schreibt &bdquo;Butlers“ auf Anfrage. Bei &bdquo;Thalia“ gibt es gar keine Frist für den Umtausch - hier kann bis auf wenige Ausnahmen immer umgetauscht werden. Die Ausnahmen sind Kalender, die nur bis Mitte Januar zurückgegeben werden können und E-Reader. Diese können bis zum 31. Januar umgetauscht werden. Lesen Sie auch: DIY und unter 10 Euro: Die schönsten Wichtelgeschenke für jeden Anlass Gutscheine gewinnen an Beliebtheit Möchte man dem Risiko, ob ein Geschenk gefällt oder nicht, aus dem Weg gehen, sind Gutscheine eine Alternative. &bdquo;Steht kein Ablaufdatum drauf, ist der Gutschen drei Jahre lang mit Ablauf des laufenden Jahres gültig“, sagt Susanne Paleschke von der Verbraucherzentrale Paderborn. Dass Gutscheine immer gefragter sind als Geschenk, bestätigt auch Uwe Seibel, erster Vorsitzender der Werbegemeinschaft Paderborn. Der Einkaufsgutschein der Werbegemeinschaft werde laut seiner Verkaufszahlen immer beliebter. &bdquo;Man kann damit in über 160 Geschäften einkaufen und kann den Betrag auch auf mehrere Geschäfte aufteilen“, sagt Seibel. Seiner Wahrnehmung nach, würde durch den Gutscheinverkauf auch weniger in den Geschäften umgetauscht werden. &bdquo;Die Leute nehmen dann lieber einen Gutschein, wenn sie sich unsicher sind.“

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