Fünfstelliger Schaden

Betrugsmasche „Falsche Polizisten“: Frau aus dem Kreis Paderborn legt Gold ins Carport

Mit mehreren Anrufen bewegen die Täter ihr Opfer dazu, Wertgegenstände im Freien zu deponieren.

Über mehrere Tage hatten die falschen Polizisten die Paderbornerin angerufen und ihr Instruktionen gegeben. | © Polizei Höxter

06.12.2023 | 06.12.2023, 16:30

Kreis Paderborn. Mit mehreren Anrufen und über Tage hinweg haben die Täter ihr Opfer wohl überzeugt: Letztlich deponierte eine 60-Jährige Gold mit einem fünfstelligen Wert in einem Carport, von dort verschwand dann das Edelmetall. Wie die Paderborner Polizei berichtet, bauten die Betrüger einen seltenen „Zwischenschritt“ in ihre Legende ein.

Bereits Mitte November hatte die geschädigte Frau aus dem Kreis Paderborn ein Telefonat entgegengenommen, schreibt die Polizei in einer Pressemitteilung. Im Gespräch behauptete dann eine Frau, dass sie Polizistin sei und berichtete, man habe drei Einbrecher festgenommen. Diese hätten Zettel mit Name und Adresse des Opfers bei sich getragen. Da nun das Vermögen der 60-Jährigen in Gefahr sei, müsse einiges geregelt werden. Die vermeintliche Polizistin erkundigte sich demnach auch über das Vermögen und Bankkonten der Angerufenen.

In den nächsten Tagen folgten weitere Anrufe eines angeblichen Polizisten. Dabei hätten die Täter eine Legende aufgebaut, durch die das Opfer veranlasst wurde, für mehr als 50.000 Euro Gold zu kaufen. Die Geschädigte überwies das Geld an einen offiziellen Goldhandel und ließ sich das Gold nach Hause liefern. Noch am Abend der Goldlieferung meldete sich der falsche Polizist wieder und behauptete, man habe ihr Falschgold geliefert. Um das zu Überprüfen sollte die 60-Jährige das Gold unter ihr Vordach legen. Ein Polizist werde es Zwecks der Überprüfung abholen.

Niemand wird beobachtet, aber das Gold ist weg

Das Opfer legte das Gold an der Örtlichkeit ab und ging wieder - wie vom Täter angewiesen - ins Haus. Sie konnte niemanden beobachten, der das Gold abholte. Allerdings sei später alles weg gewesen. In den kommenden Tagen kam es darüber hinaus noch zu weiteren Telefonaten mit den Tätern.

Als dann am vergangenen Wochenende eine vom Opfer nicht angewiesene Banküberweisung auf ein ausländisches Konto gebucht wurde, wandte sich die Frau an die echte Polizei und der Betrug flog auf.

Der Rat der Polizei in solchen Fällen: sofort Auflegen. Die echte Behörde rufe niemals an und frage nie nach der Vermögenssituation.

Weitere Informationen und Tipps bietet die Polizei-Kampagne „Auflegen!“ im Internet.