Betreuung

Politiker aus dem Kreis Paderborn besuchen Einrichtung in der Kita-Kollaps-Woche

Landrat Christoph Rüther und Bürens Bürgermeister Burkhard Schwuchow kamen in die Katholische Kita St. Christophorus in Steinhausen, um das Thema zu diskutieren.

Eine Diskussion mit Politikern war Teil der Kita-Kollaps-Woche. | © Schlichter

01.12.2023 | 01.12.2023, 17:27

Büren. Verärgerung über die Situation in den Kitas, Ratlosigkeit angesichts fehlender Kommunikation mit den Landespolitikern und der Versuch, doch noch einen neuen Weg zu finden, auf die Probleme hinzuweisen, das war das Ergebnis eines Treffens von Politikern mit Kita- Verantwortlichen in der „Kita-Kollaps-Woche“.

Paderborns Landrat Christoph Rüther und Bürens Bürgermeister Burkhard Schwuchow waren in die Katholische Kita St. Christophorus in Steinhausen gekommen, um das Thema zu diskutieren. Mit Kita- Hochstift Chef Detlef Müller als Vertreter des sehr großen Trägers, mit Erzieherinnen, Eltern und dem örtlichen Kreistagsabgeordneten Steffen Sander tauschten sie eine knappe Stunde lang ihre Erfahrungen und Ideen aus.

Fazit: Alle bisherigen Proteste hätten nichts genutzt. Die Antwortbriefe aus dem Ministerium in Düsseldorf seien nicht brauchbar. Zudem gelinge es gar nicht mehr, zu den Politikern vorzudringen. „Wir haben das Problem verstanden und wollen es auch lösen. Dafür müssen wir den Verantwortlichen auf die Füße treten für ein neues Kita-Gesetz mit vernünftigen Rahmenbedingungen“, fasste das Bürgermeister Schwuchow zusammen. Dabei waren sich alle Gesprächsteilnehmer aber sicher, dass zwar die Finanzen derzeit im Fokus stünden, also über das Geld gesprochen werde, mit dem das System Kita finanziert werden müsse. „Wir reden zurzeit aber nur über Geld und viel zu wenig über das, was hier mit den Menschen passiert“, lenkte Landrat Rüther den Blick ganz konkret in die Steinhauser Kita.

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Schmallippige Antwortbriefe

Für die Trägerseite formulierte Detlef Müller seine Verärgerung über schmallippige Antwortbriefe auf groß angelegte Protestaktionen. Belastete Eltern, Kinder mit Auffälligkeiten, das seien als Resultate aus der heutigen Überforderung des Kitasystems die Themen der Zukunft. Da sei es notwendig, durch eine gute Kitabetreuung gegenzusteuern. Prävention müsse deshalb jetzt funktionieren. Wichtig sei es aus seiner Sicht, viele Eltern mit in die Diskussion um mangelnde finanzielle Ausstattung der Kitas mit ins Boot zu holen. Zwar pochten die oftmals auf Betreuungsverträge mit den Kitas und forderten deren Umsetzung ein. „Aber wie sollen wir das denn finanziell umsetzen?“, verwies Müller auf Aussagen aus dem Ministerium, die deutlich machten, dass man dort nicht einmal bereit sei, die aktuellen Tarifabschlüsse mitzutragen.

Stattdessen werde immer nur auf Dinge verwiesen, die bereits gefördert würden. Doch am Hauptproblem, einem unterfinanzierten Kita System, werde nichts verändert.

Rüther warnte die Beteiligten davor, die politisch Verantwortlichen zu überfordern. „Nicht motzen, sondern Probleme aufzeigen und sofort Lösungen benennen.“, sagte er. Vielleicht gelinge es dann, Antworten zu bekommen, die die Sache weiterbrächten. „Das ganze System krankt“, forderte Burkhard Schwuchow dabei ein ganz neues System. Das müsse verlässlich sein und Städte wie auch Träger in die Lage versetzen, wieder „vor die Lage zu kommen“, wie er es sich mit Müller und Rüther wünschte.