Aktive Mittagspause

„Stinksauer“: Tarif-Protest vor der Polizeibehörde in Paderborn

Polizeibeschäftigte, Lehrkräfte und Mitarbeiter des Finanzamtes schließen sich angesichts laufender Tarifverhandlungen zusammen.

Zur sogenannten Aktiven Mittagspause treffen sind vor der Paderborner Kreispolizeibehörde 150 Polizeibeschäftigte, Lehrkräfte und Mitarbeiter des Paderborner Finanzamtes. | © Mareike Gröneweg

Mareike Gröneweg
16.11.2023 | 17.11.2023, 07:41

Paderborn. Polizeibeschäftigte, Lehrkräfte und Mitarbeiter des Finanzamtes sind sauer. „Stinksauer“, ergänzt Dietmar Winsel, Mitglied im Kreisvorstand der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Paderborn. Bei einer sogenannten Aktiven Mittagspause kamen am Donnerstag 150 Menschen in Paderborn zusammen. Dazu aufgerufen haben die GEW, die Gewerkschaft der Polizei (GdP) und die Deutsche Steuer-Gewerkschaft (DSTG). Vertreten war auch der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK).

„Die Kolleginnen und Kollegen sind bitter enttäuscht von Politikern, die gerne und viel von Wertschätzung für die Polizei reden, es dann aber an konkreten Taten mangeln lassen“, sagt Michael Schröter, Vorsitzender der GdP-Kreisgruppe Paderborn.

Die GEW hat nach der zweiten Verhandlungsrunde für die Länderbeschäftigten Aktionen angekündigt. „Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) hat kein Angebot vorgelegt. Sie blockiert alle wesentlichen Verhandlungspunkte und weist die Forderungen der Gewerkschaften brüsk zurück. Das ist eine Provokation. Die Länder-Arbeitgeber haben in vielen Fragen ihren gesellschaftlichen und sozialen Kompass komplett verloren“, sagt Winsel.

Dietmar Winsel, Mitglied im Kreisvorstand der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), bei der Aktiven Mittagspause. - © Mareike Gröneweg
Dietmar Winsel, Mitglied im Kreisvorstand der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), bei der Aktiven Mittagspause. | © Mareike Gröneweg

„In dieser Form haben wir noch nicht kooperiert“, ergänzt Winsel zu der gemeinsamen Aktion von Lehrern, Polizeibeschäftigten und Mitarbeitern des Finanzamtes. „Aber wir haben das gleiche Ziel. Und es ist auch ein Zeichen dafür, was für eine massive Ablehnung wir derzeit in den Tarifverhandlungen erfahren.“

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Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro mehr Gehalt. Der Tarifabschluss soll eine Laufzeit von einem Jahr haben. Für Auszubildende werden 200 Euro mehr gefordert und dazu eine unbefristete Übernahme nach erfolgreich absolvierter Ausbildung.

Zudem stellen die Arbeitgeber der TdL die Übertragung des Tarifergebnisses auf die Beamtinnen und Beamten in Frage. Die Länder-Tarifrunde ist auch für rund 1,3 Millionen Beamtinnen und Beamte im Landesdienst wichtig. Denn die Gewerkschaften fordern auch diesmal, das Ergebnis eins zu eins auf die Besoldung zu übertragen.