Extremwetter wird vor dem Paderborner Rathaus simuliert

Paderborn. Starkregen, Tornado, Hochwasser – dies sind nur drei Schlagwörter, um die es beim vierten NRW-Katastrophenschutztag am Samstag zum Thema Extremwetter ging. Welch wichtige Rolle dabei das Ehrenamt spielt, verdeutlichte nicht nur der NRW-Innenminister Herbert Reul bei seiner Ansprache.Katastrophenschutz geht jeden etwas an. Das mussten die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Paderborn im Mai 2022 durch den Tornado am eigenen Leib erfahren. Wie soll oder kann man sich vor Hochwasser oder Starkregen schützen, welche Maßnahmen können ergriffen werden, was tun, wenn ein Windstoß zum Tornado wird, warum soll ich eine Notfalltasche parat haben? Unter anderem um diese Fragen zu beantworten, fand am Samstag in der Paderborner Innenstadt am Rathausplatz und Kamp der vierte NRW-Katastrophenschutztag zum Thema Extremwetter statt. Es präsentierten sich das Technische Hilfswerk (THW), der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), das Deutsche Rote Kreuz (DRK), der Malteser Hilfsdienst (MHD), die Johanniter Unfallhilfe (JUH), die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und die Feuerwehr Paderborn, um die gesamte Breite des Katastrophenschutzes darzustellen. Die Hauptgefahren durch Extremwetter stellen zum Beispiel Hochwasser oder extreme Wetterlagen, wie Stürme, starke Regenfälle oder Dürreperioden dar. Das Gleiche gilt aber auch für große Unglücksfälle mit vielen Verletzten oder für die Freisetzung von besonderen Gefahrenstoffen in die Luft, den Boden oder das Wasser. Der Katastrophenschutz ist auch gefordert, wenn Pandemien drohen oder kritische Infrastruktureinrichtungen, wie etwa die Stromversorgung oder Kommunikationsverbindungen, ausfallen. Ehrenamt ist im Katastrophenschutz extrem wichtig Die Eröffnungsreden durch Paderborns Bürgermeister Michael Dreier, Landrat Christoph Rüther, NRW-Innenminister Herbert Reul und BBK-Präsident Ralph Tiesler machten mehr als deutlich, welch wichtige Rolle das Ehrenamt im Katastrophenschutz einnimmt, wie wertvoll die ehrenamtliche Arbeit sei. &bdquo;Ehrenamtliche Mitarbeiter sind – nicht nur im Katastrophenschutz – unabdingbar, sie sind die, die nicht weggucken, sondern anpacken, die nicht nur reden, sondern machen und denen ein ganz großes Dankeschön gebührt“, sagte Landrat Christoph Rüther. Und jeder sei dazu aufgerufen, sich einzubringen und zu engagieren. Ganz einfach nach dem Motto &bdquo;Egal, was du kannst, du kannst helfen“, wie BBK-Präsident Ralph Tiesler bei seinen Ausführungen über die Arbeit des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hervorhob. &bdquo;Heute ist die Gelegenheit, machen Sie sich schlau“, forderte der NRW-Innenminister Reul von der Bühne aus auf. Und genau das taten die vielen Besucherinnen und Besucher auch. Durch Aktionsstände, Talkrunden und Übungsvorführungen wurden sie von den Hilfsorganisationen so für das Thema Extremwetter sensibilisiert und nach der Devise &bdquo;Stärkung der Selbsthilfefähigkeit“ darauf hingewiesen, wie sich jede/r individuell auf ein solches Katastrophen-Szenario vorbereiten kann oder welches Verhalten das Richtige sei. In sogenannten &bdquo;Extremwetter-Boxen“ wurden verschiedene Szenarien aufgezeigt, die spielerisch gelöst werden sollten. Wie und wo Starkregen in Paderborn genau zum Problem werden kann wurde hier beispielsweise vom Stadtentwässerungsbetrieb Paderborn genauestens aufgezeigt. &bdquo;Durch Eingabe des Straßennamens konnten wir genau sehen, was in welchem Zeitraum passieren wird, das war wirklich sehr interessant“, berichtete ein Ehepaar aus dem Riemekeviertel. Nicht nur bei einer groß angelegten Übung vor dem Rathaus, sondern auch auf dem Schulhof des Theodorianums zeigten die Hilfsorganisationen, wie gemeinsamer Katastrophenschutz, ob zu Wasser, in der Feldküche oder durch den Einsatz der verschiedenen Fahrzeuge, funktioniert. Durch das bunte Bühnenprogramm mit Reanimationsübungen und Musik führte die aus den Sendungen &bdquo;Wissen macht Ah!“, und &bdquo;Die Sendung mit der Maus“ bekannte Moderatorin Clari mit ungebremster Neugier. Der Katastrophenschutztag des Landes Nordrhein-Westfalen wurde im Rahmen der Imagestrategie für das Ehrenamt erstmalig im Jahr 2021 ausgerichtet. Nach Bonn, Dortmund und Krefeld fand er nun in Paderborn statt und hat nicht nur dazu beigetragen, der Bevölkerung zu zeigen, wie interessant und abwechslungsreich ein Ehrenamt im Katastrophenschutz sein kann, sondern auch, wie man sich selbstständig auf den Ernstfall vorbereiten kann.

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