Gute Laune, buntes Programm, volle City beim Paderborner Frühlingsfest

Paderborn. Viele Besucherinnen und Besucher sind am Wochenende zum Frühlingsfest in die Innenstadt gekommen. Nach einem verregneten Start am Freitag flanierten Jung und Alt am Samstag und Sonntag bei Sonnenschein und lauen Temperaturen durch die City. Die Musiker auf den drei Bühnen und die Straßenkünstler traten vor einem ausgelassenen Publikum auf. Ein Gute-Laune-Garant am frühen Samstagnachmittag war die Bielefelder Kinderrockband Randale. Sie spielten die Lieder von ihrem neusten Album "Sandkastenrocker". Mit Stücken wie "Einhorn" oder dem "Läusesong" trafen sie den Feier-Nerv des jungen und älteren Publikums. Wenn der charmante Frontmann Jochen Vahle drum bittet, nehmen sogar die Eltern ihre Hände aus den Hosentaschen und tanzen mit. Die Artisten bringen das Publikum zum Staunen Die Straßenartisten brachten die Zuschauerinnen und Zuschauer zum Raunen. Der Kaosclown Conrad Edwin Wawra aus Thüringen jonglierte mit brennenden Fackeln. Mindestens genauso gut beherrschte er aber die Ansprache ans Publikum: frech, witzig und sympathisch. Der Marienplatz und die umliegenden Gastronomien waren rasch gefüllt. Nur kurze Zeit später haben Mara aus Luxemburg und Ole aus Bielefeld als das Artistik-Duo Aramelo ihr Riesentrampolin auf dem Marienplatz aufgestellt. In mehreren Metern Höhe performten sie Saltos oder zeigten waghalsige Hebefiguren. Die Flughöhe ließ dem ein oder anderen Zuschauer den Atem stocken. Doch die Artisten beherrschten ihr Metier. Auch Till Schleinitz alias TJ Wheels ist kein Anfänger auf seinem Gebiet. Er zeigte Stunts in einer kleinen Halfpipe, jonglierte Kegel und Kugeln beim Fahren oder balancierte eine Stange mit einem Ball auf der Spitze auf der Stirn. Der Comedian Christoph Engels bahnte sich auf einem Hocheinrad einen Weg durch die Menge und erlaubte sich den ein oder anderen Scherz mit den Zuschauern. Alle Artisten zogen bei ihren Auftritten viel Publikum an. Das Wetter war den Veranstaltern, Künstlern und Standbetreibern nach dem nassen Start am Freitag wohlgesonnen. Die Plätze der Außengastronomie am Rathaus- und am Marktplatz waren jederzeit gut besetzt, voll war es am verkaufsoffenen Sonntag insbesondere in der Westernstraße. An den Marktständen gab es Kurioses und Schönes von Schmuck über Taschen bis zu Haarteilen. Für den Gaumen war für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei: Pommes (drei Euro), gebrannte Mandeln (100 Gramm, vier Euro) ein Stück Pizza (fünf Euro) oder Nudeln aus dem Parmesanlaib (acht Euro). Discostimmung bis in die späten Abendstunden Das vielfältige Angebot hielt die Menschen lange in der Innenstadt. Marie Pfeiffer war mit ihrem Mann und ihrer dreijährigen Tochter aus Castrop zu Besuch. Das Wetter und die Stimmung seien super. "Mika hat großen Spaß an der Musik", sagte sie. Auch die beiden Klinikclowns Jutta Röbbenack alias Fritzi und Sandra Bernhardt alias Emilia schwärmten von der guten Atmosphäre. "Die Menschen sind einfach locker drauf und sehr offen", sagte Sandra Bernhardt. Man merke, dass alle nach draußen und Spaß haben wollen. Das Abendprogramm auf der Marktplatzbühne läutete am Samstag das Musik-Comedy-Duo Reis against the Spülmachine ein. Sie zogen ihr Publikum vor allem mit ihren witzigen Texten zu bekannten Pop- und Rocksongs in den Bann. Parallel spielte auf der großen Bühne am Rathaus die Bremer Newcomerband Von Grambusch. Mit ihrem Akustik-Pop-Punk sorgten sie für positive Stimmung. Nur zögerlich näherte sich das Publikum in den Bereich vor der Bühne. Doch die jungen Musiker kitzelten alles aus ihrer Bühnenzeit heraus und motivierten so die ersten Zuschauer zum Tanzen. Damit waren sie der perfekte Eisbrecher für den Höhepunkt des Abends. Mit der Abenddämmerung betrat das DJ-Duo Younotus die Bühne. Die Menschen standen vom ersten Song an dicht gedrängt auf dem Platz vorm Rathaus. Die beiden Künstler brachten ihr Publikum spielend leicht zum Tanzen. Ab dem ersten Lied herrschte ausgelassene Discostimmung. Vor dem Rathaus zückten am Samstag einige Eltern ihre Handys, als auf der Bühne ihre Kinder Tänze zeigten, die diese in der Tanzschule Stüwe-Weissenberg eingeübt haben. Und auf dem Marktplatz motivierten die Querschläger das Publikum zum Mitklatschen. Gute Umsätze, wenig Straftaten Die veranstaltende Werbegemeinschaft ist mit dem Verlauf des Frühlingsfestes und des verkaufsoffenen Sonntags insgesamt zufrieden. Dies sagt der Vorsitzende Uwe Seibel auf "NW"-Anfrage. Es sei ein Megaevent gewesen für die ganze Familie. "Die Geschäftsleute sind sehr zufrieden mit der Kundenfrequenz und den Umsätzen", sagte Seibel. Dass sich Galeria Karstadt Kaufhof am verkaufsoffenen Sonntag nicht beteiligt, habe er bereits im Vorfeld gewusst. Auch von den Außengastronomien und Schausteller habe er positive Rückmeldungen erhalten. Gut gelaufen sei die Premiere, mit Younotus erstmals auf DJs als Bühnen-Liveact gesetzt zu haben. Und der Samstag und Sonntag hätten voll für den verregneten Start am Freitag entschädigt. Nicht geknackt worden sei aber die erhoffte Marke von 300.000 Besuchern. Allerdings seien auch die 250.000 bis 270.000 eine gute Zahl, so Seibel. Äußerst ruhig verlief das Frühlingsfest aus Sicht der Polizei. Am Samstag seien lediglich je eine Strafanzeige wegen Körperverletzung und Taschendiebstahls gestellt worden, sagte Hans-Joachim Schulz, Dienstgruppenleiter der Leitstelle, auf Anfrage.

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