Stadtentwicklung Kaufhof-Nachfolge in Paderborn: Stadt bewertet Konzept und Zeitplan

Paderborn. Die bevorstehende Schließung von Galeria Kaufhof und die Zukunftsaussichten für die prominente Fläche in der City bewegt auch die Paderborner Politik. In der Ratssitzung am Donnerstagabend - und somit vor der offiziellen Bekanntgabe der umfangreichen Neukonzeptionierung für den Standort - gab die Stadtverwaltung Einblicke und Einschätzungen. Sie erläuterte, inwieweit sie vorab in die Planungen des Immobilien-Eigentümers eingebunden war, und wie sie den Standort bewertet. Danach hatten unter anderem die Grünen und Linken gefragt, die Verwaltung äußerte sich jedoch bereits zu Beginn der Sitzung. Demnach hätte Bürgermeister Michael Dreier schon vor einigen Monaten Kontakt zur Unternehmensgruppe Sahle Wohnen aufgenommen. Die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke teilte mit, sie haben sich erstmals im vergangenen Jahr nach dem Mietverhältnis erkundigt. Dies würde sie des Öfteren bei Ankermietern abfragen, um auf dem Laufenden zu sein. Anfang 2023 habe es dann einen Termin im Rathaus gegeben. "Zunächst noch unter Vorbehalt" habe es sich dabei um Vorsondierungen gehandelt, um zu ergründen, was passieren könne. Als es in Paderborn konkret wurde Ende vergangener Woche sei es dann bei einem erneuten Treffen konkreter geworden; so sei unter anderem über planungsrechtliche Vorgaben, Denkmalschutz, die Eingangsgestaltung und Starkregenereignisse gesprochen worden. Die Technische Beigeordnete betonte: "Wir haben Glück mit diesem Eigentümer", denn der sei aktiv, konstruktiv, kooperativ und innenstadtorientiert. Warnecke, die Kenntnis über das neue Konzept hatte, sprach von einer "zeitlich ambitionierten Planung" und gab sich zuversichtlich, was eine zügige Nachnutzung angeht. Ihrer Einschätzung nach gebe es dafür gute Rahmenbedingungen. Darauf angesprochen, was die Verwaltung von einer Mischnutzung an dem Standort halte, sagte Warnecke, dass ein Kaufhaus-Konzept nicht mehr haltbar sein. "Grundsätzlich halten wir eine Mischung für einen guten Weg, gerade wenn es um große Flächen geht". Unter der breiten Palette an Möglichkeiten hob sie die Wohnnutzung hervor, die unter bestimmten Rahmenbedingungen möglich sei - und die der Investor ja auch anstrebt. "Wohnen werde in Zukunft in der Innenstadt an Bedeutung gewinnen", so Warnecke dazu. Doppelte Unterstützung Bürgermeister Dreier hob nochmals hervor, welch ein Verlust die angekündigte Schließung für Paderborn sei, schließlich "gehört Kaufhof fest zur Geschichte der Stadt". Ein besonders herber Schlag sei es jedoch für die 50 Mitarbeitenden "unseres Kaufhofs". Die Stadt habe dem Betriebsrat und Geschäftsführung volle Unterstützung zugesagt. Jetzt gehe es aber auch darum, die Nachnutzung schnell auf den Weg zu bringen. In einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme, in der weitere Unterstützung des Prozesses angekündigt wurde, hob die Stadt nochmals die "konstruktiven Gespräche und enge Abstimmung" mit dem Immobilieneigentümer hervor. Sahle Wohnen sei die sich stellende Herausforderung proaktiv und kooperativ angegangen.

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