"Winkelland": Neues Baugebiet soll im Norden Paderborns entstehen

Paderborn. Paderborn bekommt ein neues Wohngebiet. Geplant ist es an der nördlichsten Spitze der Kernstadt an der Detmolder Straße. Voraussichtlich 150 Wohneinheiten sollen angrenzend an den bestehenden Siedlungsrand der Stadtheide und gegenüber der Gärtnerei Marx entstehen. Außerdem ist eine Kindertagesstätte vorgesehen. Das in der Planung als aufgelockert und durchgrünt beschriebene Wohngebiet bekommt den Namen Winkelland – und hat tatsächlich die Form eines nahezu perfekten Rechtecks. Wie Paderborns Technische Beigeordnete Claudia Warnecke in der Beschlussvorlage für den Ratsausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion schreibt, können voraussichtlich etwa 150 Wohneinheiten entstehen: circa 45 in Form von Einfamilien- und Doppelhäusern, 22 als Reihenhäuser und etwa 83 in den geplanten Mehrfamilienhäusern. Gemäß der vom Stadtrat beschlossenen Vorgabe, sollen mindestens 30 Prozent der Wohnungen in Mehrfamilienhäusern und gegebenenfalls auch in Reihenhäusern im geförderten Wohnungsbau entstehen. Über die Einleitung des Bauleitverfahrens für den Bebauungsplan Nr. M 314 &bdquo;Winkelland“ im Bereich zwischen Detmolder Straße, Hedererweg und Rotheweg auf Marienloher Gebiet wird der Fachausschuss am Donnerstag, 23. März, beraten. Außerdem ist eine Änderung des bestehenden Flächennutzungsplans notwendig: Das Areal des künftigen Wohngebiets ist derzeit noch als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt, diese muss in Wohnbaulandfläche umgewandelt werden. Der Bereich liegt zugleich nur einige Hundert Meter neben dem noch recht jungen Neubaugebiet am nördlichen Ende des Dr.-Rörig-Damms in der Stadtheide. Bauliche Kante zur Detmolder Straße Wie Warnecke erläutert, ist der dem Bebauungsplan &bdquo;Winkelland“ zugrunde liegende Geltungsbereich etwa 6,6 Hektar groß – wovon bisher circa 6,2 Hektar für Landwirtschaft genutzt und überplant werden. Ein kleinerer Bereich von 2.950 Quadratmetern (0,3 Hektar) wird derzeit in Form privater Gärten noch als Erholungsfläche benutzt. Hierfür wurden Pachtverträge geschlossen, die aufgrund der neuen Bebauungspläne zum Ende 2023 aufgekündigt worden sind. Entlang der Detmolder Straße strebt die Stadt Paderborn eine hohe Dichte und Anzahl an Wohneinheiten in Form einer Geschossbebauung an. Dreigeschossige Mehrfamilienhäuser mit Flachdächern und Staffelgeschossen sollen hier eine Raumkante und einen Übergang zur südlich vorhandenen Bebauung bilden. Die zweigeschossigen Reihenhäuser sollen als Flachdachbauten einen Übergang zwischen dem Geschosswohnungsbau im Osten und der kleinteiligen Bebauung im Westen bilden. Im Norden sollen zweigeschossige Einfamilienhäuser mit Satteldächern einen ruhigen und sich einfügenden Siedlungsrand ausbilden. Im Innenbereich soll es bei der Dachform der zweigeschossigen Einzel- und Doppelhäuser mehr Gestaltungsspielraum geben. Kita mit bis zu fünf Gruppen Angrenzend an den nördlichen Geschosswohnungsbau ist auf einer gut 4.000 Quadratmeter großen &bdquo;Fläche für Gemeinbedarf“ der Bau einer vier- bis fünfgruppigen Kita für 80 bis 100 Kinder vorgesehen. Der maximal zweigeschossige Flachdachbau soll den Bedarf an Betreuungsplätzen aus dem neuen Wohngebiet und aus den angrenzenden Bereichen ausreichend decken. Um Rücksicht auf veränderte gesellschaftliche Anforderungen sowie auf die demografische Entwicklung zu nehmen, sind auf der Gemeinbedarfsfläche neben der sozialen Nutzung (Kita) auch kulturellen und sozialen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen wie Schulen, Beratungseinrichtungen und Seniorenbetreuung möglich. Schottergärten sind verboten Die geplante Haupterschließungsstraße mit einer Breite von zehn Metern führt von der Detmolder Straße Richtung Westen. Die hiervon abgehenden Nebenstraßen sollen sieben Meter breit sein. Was Parkplätze betrifft, so sind diese bei Mehrfamilienhäusern nur in Tiefgaragen zulässig. Schottergärten, Steingärten und Schüttungen auf unbebauten Flächen sind ausgeschlossen. Flachdächer sollen mindestens extensiv begrünt werden. Das Winkelland ist an den ÖPNV in Richtung Innenstadt sowie stadtauswärts angebunden. Allerdings ist die Haltestelle Seskerbruch an der Detmolder Straße laut Sitzungsvorlage mehr als 500 Meter vom Zentrum des Plangebiets entfernt, weshalb laut der Technischen Beigeordneten Warnecke nach Möglichkeit eine neue Haltestelle an der Detmolder Straße eingerichtet werden sollte.

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