Paderborn. Die Stiftung St. Johannisstift ist mit der geplanten Baumaßnahme am Ulrich-Johannsen-Haus in Paderborn gestartet. Das bisherige Altenheim auf dem Campus in der Reumontstraße wird kernsaniert und für die zeitgemäße stationäre Betreuung von Seniorinnen und Senioren zukunftsfähig gemacht.
Darüber hinaus soll ein Angebot entstehen, das auch für die Öffentlichkeit nutzbar und attraktiv ist. Für rund zwölf Millionen Euro entstehen in dem Gebäudekomplex, der früher Platz für 80 pflegebedürftige Menschen geboten hat, nun Einzelzimmer für 40 Senioren. Das teilt das Johannisstift in einer Presseerklärung mit.
Die rund 30 bis 40 Quadratmeter großen Apartments teilen sich auf drei Wohngemeinschaften auf. Hinzu kommen 33 Kurzzeitpflege-Plätze. Aktuell befindet sich die Kurzzeitpflege mit 25 Plätzen noch im angrenzenden Dietrich Bonhoeffer-Haus. Darüber hinaus werden Büros für Verwaltung und Pflegedienstleitung ihren Platz finden sowie Räumlichkeiten für ergänzende Hilfs- und Betreuungsangebote wie dem ambulanten Hospizdienst und Selbsthilfegruppen bereitgestellt.
Gemeinschaft als Grundprinzip
Die Renovierung erfolge bei laufendem Betrieb und in zwei Bauabschnitten, erklärt Martin Wolf, Vorstand der Stiftung St. Johannisstift. „Pro Gebäudeflügel ist jeweils eine Bauphase von knapp einem Jahr eingeplant, sodass die gesamte Baumaßnahme Ende 2024 beendet sein sollte.“
Eine gut durchdachte Architektur im Bestand sorge für einen maximalen Optimierungseffekt: „So gut wie nie genutzte Balkone werden nun den Zimmern zugeschlagen, sodass wir über sehr großzügige Apartments verfügen werden“, so Wolf. „Darüber hinaus werden die Dächer begrünt, Photovoltaik vorbereitet und allgemein nachhaltige Standards angesetzt.“
Neben überdurchschnittlich großen Einzelapartments, die auch die Einrichtung mit eigenen Möbeln möglich machen, wird sich das Ulrich-Johannsen-Haus noch mit weiteren Besonderheiten abheben: „Dem Konzept liegt das so genannte Hausgemeinschaftsprinzip zugrunde“, erläutert Christoph Lampe, Geschäftsführer der Alten-, Kinder- und Jugendhilfe der Stiftung St. Johannisstift. "Die Menschen sollen bei uns möglichst viel gemeinsam erleben und nicht allein in ihren Zimmern sitzen." Erfolgreich gelebt werde das Hausgemeinschaftsprinzip unter anderem bereits im Sophie-Cammann-Haus sowie im Carl-Böttner-Haus.
Öffentliche Gastronomie
„Uns geht es vor allem darum, gute Lebens- und Arbeitsorte zu schaffen – für unsere Bewohner und für unsere Mitarbeiter“, sagt Wolf. Dafür wird nach Abschluss der großen Baumaßnahme auch eine in das Ulrich Johannsen-Haus integrierte, öffentliche Gastronomie im nordöstlichen Bereich des Gebäudes sorgen.
Ein modernes Konzept mit einem Angebot, das alle Generationen anspricht, soll nicht nur für Bewohner und Mitarbeiter attraktiv sein. „Wir möchten die Grenzen verwischen hin zum Quartier und das öffentliche Leben zu uns auf dem Campus holen“, erläutert Wolf.
„Mit der Gastronomie sowie einer sich anschließenden Terrasse mit Blick auf einen ebenfalls geplanten Mehrgenerationenpark und die dahinterliegende Pader sind wir ziemlich sicher, ein innovatives Angebot schaffen zu können, das es im Umkreis noch nicht gibt.“ Der Mehrgenerationenpark ergänzt das aktuell laufende städtische Vorhaben „Aufwertung Flusslandschaft Paderaue“.
Das Vorhaben wird bezuschusst von der Stadt Paderborn, dem Landessportbund sowie dem Förderverein St. Johannisstift.