Koch-Azubis präsentieren anspruchsvolle Menüs in Paderborner Restaurant

Paderborn. Justus Kendzorra wirkt konzentriert, aber nicht gestresst, als er seine eigene Interpretation der Creme Brûlée mit Tonkabohne flambiert. Jetzt fehle nur noch eine Garnitur aus verschiedenen Beeren und der letzte Gang ist angerichtet. Und die Mühe hat sich gelohnt. Der 21-Jährige gewann am Ende den Sparkassen-Pokal mit einer geschmackvollen und optisch gelungenen Interpretation der Menüvorgabe. Er absolviert eine Koch-Ausbildung im Gasthaus Spieker in Hövelhof-Riege. Souverän meisterte Kendzorra sein abgewandeltes Vier-Gänge-Menü und hatte anschließend sogar Zeit, seinen Mitstreitern unter die Arme zu greifen. Mit dem Sieg hat er sich für die nächste Stufe des Rudolf-Achenbach-Preises qualifiziert. Hierbei handelt es sich um den Bundesjugendwettbewerb des Verbandes der Köche Deutschlands, ein renommierter Nachwuchswettbewerb der Gastro-Branche. Die Köchevereinigung Paderborner Land, unterstützt von der Sparkasse Paderborn und weiteren Sponsoren, richteten den Sparkassen-Pokal im Restaurant zu den Fischteichen aus. Träger des Wettbewerbs sind die Sparkasse Paderborn, das Dehoga-Gastgewerbe NRW, der Verband der Köche Deutschlands sowie der Servicefachkräfte, Restaurant- und Hotelmeister. Sieben Köche, eine Restaurantfachfrau, vier Hotelfachfrauen und ein Hotelfachmann haben an dem Wettbewerb teilgenommen. Die Köche richteten ihre Menüfolge für jeweils zehn Personen an. Eigene Interpretation der Menüvorlage Die Vorspeise bestand aus einem Strudel von Fisch oder Fleisch nach eigener Kreation auf Salatbouquet. Weiter ging es mit einer klaren Kraftbrühe, für die die Nachwuchsköche die Einlage zubereiteten. Im Hauptgang wurde Coq au Vin nach eigener Interpretation gereicht. Und für die Nachspeise konnten die Köche zwischen einer pochierten Creme, einer kleinen Tarte oder einer gebackenen Timbale wählen. Als Jurymitglieder waren Restaurant- und Küchenleiter sowie Fachlehrer anwesend, die neben Aussehen und Geschmack auch die Arbeitstechnik, die Sauberkeit, die Rohstoffverwertung sowie Zeiteinteilung bewerteten. Und nicht nur in diesen Bereichen konnte Kendzorra überzeugen. Auch sein kollegiales Verhalten in der Küche und die Tatsache, dass er sich "erst" im zweiten Lehrjahr befinde und gleichzeitig auf so einem Niveau koche, beeindruckte die Juroren. Denn eigentlich richtet der Vorentscheid zum Achenbach-Pokal sich an die auszubildenden Köchinnen und Köche im dritten Ausbildungsjahr – Kendzorra trat erst als Nachrücker in das Teilnehmerfeld. Treppchen-Platzierungen Auf dem zweiten Platz landete Joscha Winter. Der 30-Jährige ist beim Hotel Victoria in Hövelhof beschäftigt. Den dritten Platz ergatterte der 19-jährige Alessandro Antonio, der erzählt, dass er die Leidenschaft zum Kochen von seinem Vater habe. Er macht seine Koch-Ausbildung im Restaurant Balthasar in Paderborn. Auf den weiteren Plätzen landeten Luke Zellerhoff vom Studierendenwerk Paderborn, Elias Bairam, der seine Ausbildung im Cafe Central in Paderborn absolviert sowie René Roth und Maahmoud Hajizadeh vom Galerie Hotel in Paderborn. Für Küchenmeister Dirk Tschischke, Vorsitzender der Köchevereinigung Paderborner Land, war es ein gelungener Abend. Er lobte die sehr guten Leistungen des Nachwuchses. Und der Resonanz nach zu urteilen, habe es den Gästen geschmeckt. "Das Wichtigste ist, dass die Köche mit ihrer Leistung zufrieden sind", sagt Tschischke. Restaurant- und Hotelfachangestellte punkteten mit gutem Service Neben den Köchen durften sich beim Sparkassen-Pokal aber auch die Hotelfachleute vor den Gästen und Juroren beweisen. Den ersten Platz gewann Fabienne Luttmann vom Hotel Vivendi in Paderborn, gefolgt von Marie Bröckelmann vom Parkhotel Bad Lippspringe. Den letzten Platz auf dem Treppchen ergatterte Lisa Maria Acat. Ausbildungsbetrieb ist das Best Western Paderborn.

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