Höhere Gebühren, Baustellen und Straßenverkehr: Das ändert sich 2023 in Paderborn

Paderborn. Das neue Jahr hat für Paderbornerinnen und Paderborner einige Änderungen im Gepäck. Viele wirken sich auf das Portemonnaie aus. Denn die Stadt Paderborn dreht 2023 kräftig an der Gebührenschraube, um Mehrkosten weiterzugeben. Zudem starten konkrete Maßnahmen des viel diskutierten Integrierten Mobilitätskonzepts (IMOK). Auch in puncto Baustellen wird 2023 ein spannendes Jahr für die Stadt. Ein Überblick. Gebühren Teurer werden Parken, Abwasser, Müllabfuhr und Straßenreinigung. Die Erhöhung der Parkgebühren begründet Dietmar Regener, Betriebsleiter beim Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb (ASP), mit einer Gesetzesänderung. Dadurch werden die Gebühren auf den Großparkplätzen beispielsweise am Dom, an der Paderhalle und auf dem Liboriberg zum Jahresbeginn umsatzsteuerpflichtig. Im Gegensatz zu den Gebühren in den Parkhäusern und auf den mit Schrankenanlagen bewirtschafteten Parkplätzen waren diese Parkgebühren bislang von der Umsatzsteuer befreit. Dies ändert sich nun für die Großparkplätze. An der Paderhalle und an der Rathenaustraße soll der stündliche Tarif von 1,20 Euro auf 1,30 hochgesetzt werden. Am Liboriberg werden für das Parken nicht mehr 1,40 Euro pro Stunde, sondern 1,50 Euro fällig. Der Parkplatz Domplatz soll entsprechend der Festlegungen im Integrierten Mobilitätskonzept (IMOK) stufenweise an das Niveau der umliegenden Bereiche angepasst werden. Daher springen die Tarife von 1,40 Euro auf 1,60 Euro. Auch das Dauerparken und die straßenbegleitenden Parkflächen werden teurer. Ebenfalls angezogen werden die Preise in den Tiefgaragen Königsplatz, am Neuhäuser Tor und am Rolandsweg. Wegen der Umstellung von Parkautomaten hat der ASP vorgeschlagen, dass die Tarifänderungen zum 1. April 2023 wirksam werden. Die Gebühren für die Müllabfuhr steigen um 17 Prozent. Das bedeutet Mehrkosten für einen Vier-Personen-Haushalt in Höhe von 24 Euro. Die Gebühren für die Straßenreinigung sollen ebenfalls steigen. Für ein Einfamilienhaus werden laut Regener 7,75 Euro pro Jahr zusätzlich berechnet. Kostensteigerungen sorgen auch bei der Abwassergebühr für eine Erhöhung. Schmutzwassergebühr soll ab 2023 pro Kubikmeter 2,51 Euro kosten, zuvor waren es 2,39. Die Niederschlagswassergebühr wird ab 2023 mit 0,69 Euro pro Quadratmeter günstiger, zuvor waren es 0,71 Euro. Pro Haushalt rechnet die Stadtverwaltung mit jährlichen Mehrkosten von 21,40 Euro. Baustellen Das Jahr 2022 war gepflastert von Baustellen in der Innenstadt. Diese Großbauprojekte ziehen sich bis ins Neue Jahr hinein. Dazu gehört auch die Freigabe der Bahnhofstraße. Sie ist wegen des Neubaus der Brücke über die Gleise seit dem 1. März 2022 gesperrt. Ende Februar 2023 soll, so der Plan, die Sperrung der Bahnhofstraße beendet sein. Der Neubau des Paderborner Hauptbahnhofs schreitet ebenfalls voran: Nachdem im Juli 2022 Richtfest gefeiert wurde und seit dem Herbst die Außenfassade fertig ist, bleibt es bei der geplanten Fertigstellung und Inbetriebnahme im Herbst 2023. Auch der Neubau des Stadthauses soll 2023 starten. Die Vorplanung soll dem Rat der Stadt Paderborn im ersten Quartal 2023 vorgestellt werden. Erhält sie die politische Zustimmung, könne im zweiten Quartal 2023 mit dem Abriss der Gebäudeteile der Verwaltung am Marienplatz begonnen werden. Bei der ehemaligen Kaserne Alanbrooke wird es konkret: Im Riemekeviertel wird nun gebaut. Für ein Baufeld verkauft die Bouwfonds Immobilienentwicklung (BPD) bereits Wohnungen, Baustart soll Anfang 2023 sein, Fertigstellung 2025. Der Investor HRCE plant im Alanbrooke-Areal einen Seniorenpark, dessen Baustart im Frühjahr 2023 sein soll. IMOK Beim IMOK stehen im Neuen Jahr 36 Maßnahmen auf dem Plan. Dazu zählen beispielsweise auch die Erhöhungen der Parkgebühren. Die 36 Maßnahmen teilen sich in sechs Handlungsfelder: Fußverkehr und Barrierefreiheit, Radverkehr und Mikromobilität, ÖPNV und Intermodalität, motorisierter Individual- und Wirtschaftsverkehr, Straßenraumgestaltung und Verkehrssicherheit sowie Mobilitätsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit. So soll es beispielsweise eine Ansprechpartnerin oder einen Ansprechpartner in der Stadtverwaltung geben, die oder der sich für Themen rundum das Zufußgehen in Paderborn kümmert. Zudem sollen im nächsten Jahr Fußgängerampeln zu Gunsten von Zebrastreifen abgebaut werden. Im ersten Schritt wolle man den Abbau von Fußgängerampeln in Tempo-30-Zonen angehen. Für 2023 stehen folgende Straßen auf der Liste: Bohlenweg, Imadstraße/Ferdinandstraße, Konrad-Martin-Straße/Ferdinandstraße, Winfriedstraße/ Geroldstraße, Karlstraße und Abtsbrede/Benediktinerstraße. Eine Schlüsselfunktion nimmt der Ausbau von Fußwege-Querungen ein. Folgende Stellen werden für 2023 genannt: George-Marshall-Ring/ Driburger Straße, Von-Ketteler-Straße/Gesselner Straße, Bekebrücke in Neuenbeken. Auch Wege in Wassernähe sollen attraktiver werden – beispielsweise indem sie asphaltiert oder verbreitert werden. Das steht im kommenden Jahr für folgende Stellen an: Elisabeth-Flören-Winkel, Padersteinweg und die Verbindung von Fürstenallee und Rochusweg. Für bessere Radstrecken zwischen der Innenstadt und Stadtteilen stehen folgende Straßen 2023 auf dem Prüfstand: Padersteinweg, Driburger Straße zwischen Berliner Ring bis George-Marshall-Ring, Almeradwegverlängerung und Schutzstreifen auf der Elsener Straße. Zudem sollen &bdquo;möglichst flächendeckend“ Abstellanlagen in der Innenstadt und im ganzen Stadtgebiet geboten werden. 2023 stehen das Radparkhaus Hauptbahnhof und der Fahrradrastplatz Wasserburg auf der Agenda. Geprüft werden Erweiterungen der Fahrradständer an der Herz-Jesu-Kirche, am Le-Mans-Wall, an der Westernmauer (Höhe Hotel Arosa), am Domplatz, an der Michaelstraße sowie an der Stadtbibliothek und am Maspernplatz. An zentralen Punkten wie der Westernmauer, Königstraße und am Kamp werden Neuaufstellungen geprüft.

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