Paderborner Paketzusteller: "Es gehen bis zu 12.000 Sendungen täglich raus"

Benedikt Wapelhorst (57) ist Zustellbasenleiter beim Paketdienst DHL in Paderborn. Insgesamt 70 Zustellerinnen und Zusteller beschäftigt das Unternehmen in der Domstadt. In der sogenannten "Black Week", der bekannten Schnäppchenwoche, sowie in der Vorweihnachtszeit wartet ein Berg an Paketen auf die Mitarbeitenden - wie viel die Weihnachtspakete der Paderbornerinnen und Paderborner insgesamt wiegen dürfen und wie simpel man die Paketbotinnen und Paketboten glücklich macht, verrät Wapelhorst im Interview mit der Neuen Westfälischen. Wie geht es den Zustellern in der stressigen Vorweihnachtszeit aktuell? Benedikt Wapelhorst: Im Moment geht es gerade noch, aber durch den Black Friday und die Cyber Week nächste Woche wird es natürlich eng. Trotzdem ist die Belastung sehr groß. Die Herausforderung ist nämlich, die Menge an Paketen wegzukriegen. Wir sprechen in der Regel von 120 Stopps hier bei uns in Paderborn. Jetzt zu Weihnachten liegen wir so bei 150 Stopps. Das sind dann schon um die 250 Pakete - pro Stopp kann die Zahl der Pakete natürlich variieren. Von ein bis 10 Pakten ist alles drin. Wie viele Pakete sind es denn insgesamt, die in Paderborn ausgeliefert werden pro Tag? Jetzt in der Weihnachtszeit liegen wir bei etwa 10.000 bis 12.000 Sendungen pro Tag. Das gilt für die Kernstadt, Wewer, Elsen und Schloß Neuhaus. In Spitzenzeiten sind etwa 45 bis 50 Zustellerinnen und Zusteller unterwegs, um die Pakete auszuliefern. Wann haben Sie denn am meisten zu tun? Nächste Woche ist die erste Spitze, bedingt durch die Cyberweek, und dann noch einmal so ab dem 12. Dezember herum. Dann geht's los mit den "Oma-Päckchen"... Oma-Päckchen? Dann verschicken die Omas ihre Weihnachtsgeschenke an ihre Enkelinnen und Enkel. Aber da freuen wir uns drauf. Das Geschäft muss sich ja auch für uns lohnen. Die wiegen bestimmt auch was, oder? Ja, das geht los bei 500 Gramm und maximal erlaubt sind dann 31,5 Kilo Masse, die der Zusteller heben darf. Geht das nicht in die Knochen? Man lernt natürlich in der Ausbildung, wie die Pakete richtig angehoben werden müssen. Außerdem haben wir Zustellkarren und hausinterne Rückenschulungen. Einfach alles auf den Schultern transportieren geht natürlich nicht. Sonntags muss man die Belastung natürlich im besten Fall mit Sport und Schwimmen ausgleichen. Wann muss ich mein Paket losschicken, damit es noch rechtzeitig zu Weihnachten ankommt? Je eher, desto besser, sagen wir. Als Stichtag nennen wir den 20. Dezember. Aber wenn natürlich alle so spät ankämen, würde sich das auch wieder verzögern. Bei plötzlichen Wetterveränderungen, das hatten wir im Winter 2010 ja mit dem Wintereinbruch vom 23. Dezember auf den Heiligabend, können wir dann natürlich auch für nix garantieren. Was ärgert die Zusteller am meisten? Definitiv der Verkehr, gerade in der Innenstadt. Wenn sich dann Autofahrer per Hupe beschweren ist das schon nervig für unsere Kolleginnen und Kollegen. Wir möchten natürlich schön weit an der Seite parken und wenig laufen, aber leider geht das im Stadtverkehr nicht immer. Und am Ende bringen wir vielleicht gerade dem genervten Autofahrer das Paket ins Haus. Und worüber würden sich ihre Mitarbeitenden in diesen Zeiten freuen? Einfach mal nett grüßen oder "Danke" sagen. Das klingt sehr banal, aber heutzutage sind alle so viel hektischer. Jeder hat seine eigenen Sorgen, durch Corona ist ja auch der Kontakt weniger geworden. Dann schießt man durch die Tür und fährt wieder. Wir hoffen natürlich, dass das Thema bald vorbei ist und wir wieder normal mit den Menschen kommunizieren können. Ansonsten werden wir jetzt gerade in der Weihnachtszeit mit reichlich Schokolade und Plätzchen beschenkt. Darüber freuen wir uns natürlich auch.

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